Paypal Betrug, Inkasso ignorieren?

okaisan · 16.01.14, 09:09

Hi @ all,

am 5. November 2013 habe ich mein iPad über eBay Kleinanzeigen verkauft. Die 445€ erhielt ich dann via Paypal, jedoch habe ich bei der Übergabe nicht an den Verkäuferschutz gedacht und dem Abholer die Ware einfach gegeben. Der Abholer hatte es verdammt eilig... Selbstverständlich wurde das Geld sofort auf mein Bankkonto transferiert.

2 MONATE später!!! Am 1.1.2014 hat der Käufer einen Paypalfall aufgemacht, da er sein Geld auf einmal wiederhaben möchte. Ich rief ihn sofort an: Er meinte, dass sein Paypalkonto gehackt wurde und er von all den Transaktionen (es wurden mehrere betrogen) nichts wusste. Zudem sagte er auch, dass die Kreditkartennummer nicht mit seiner übereinstimmen würde (Aaaaaahja, aber der Herr will sein Geld wiederhaben, wtf ?!..Er meldete den Fall der Kripo Kiel und eine Anzeige wurde erstattet (Warum auch immer die Kripo Kiel nicht weiter nachhakt). Paypalaccount User wohnt in Kiel Ich wohne in der nähe von Düsseldorf Abholer/Betrüger müsste aus dem Ruhrgebiet kommen.

Der Paypalaccount User gewann den Fall und erhielt seine 445 € wieder. ich sitze nun mit 445€ im Minus und muss sie begleichen, bevor zig Briefe vom Inkasso Unternehmen kommen.

Was soll ich denn jetzt tun? Ich gehe morgen direkt mal zur Polizei und rufe die Kripo Kiel an.

Ich danke euch schon mal für eure Ratschläge ;-)

VividStyle · 16.01.14, 09:33

Ich weiß nicht genau, wie des damals in BWL mit den Gesetzen bei solchen Fällen war.
Ich glaub aber in Erinnerung zu haben, dass nur Waren die gestohlen wurden zurückverlangt werden können und das Geld aber nicht.

D.h. der Paypal Kauferschutz dürfte bei dem eigentich garnicht greifen, glaub ich zumindest.

okaisan · 16.01.14, 09:50

das wäre echt toll, wenn du dich nochmal dran erinnern könntest

das problem ist, dass ich zu naiv war und dem abholer ohne quittung oder aufschreiben seiner personaldaten das ipad gegeben habe...so stehe ich nicht mehr unter verkäuferschutz -.-

Eigentlich ist diese regelung DIE einladung schlechthin für jeden betrüger...

mod666 · 16.01.14, 11:44

dann muss der betrüger aber auch erstmal andere paypal accounts knacken und von da aus geld versenden, artikel abholen, UND der eigentliche besitzer des accounts darf es nicht sofort bemerken...

zum thema: du hast pech gehabt, wenn du das ohne einen kaufvertrag aufzusetzen und personalausweis vorlegen einfach übergibst...

dolorane · 16.01.14, 12:30

Vor Gericht hat PayPal Angst, die ziehen das Mahnverfahren bis kurz vor der mündlichen Verhandlung durch, danach ziehen die plötzlich das Mahnverfahren zurück.
Mir ging es Ähnlich! Allerdings hatte ich nie ein PayPal Konto eröffnet, aber wollten 2000Euro von mir, naja beim wollten blieb es dann auch!

Noch ein Tipp für das nächste mal:
immer ein Personalausweis zeigen lassen + Kaufvertrag! Sonst kommt der Käufer öfter oder behauptet die Ware nicht erhalten zu haben.

MG45LC · 16.01.14, 13:03

Also bis dato hatte ich Glück mit PayPal.
Als ich einmal meine Ware nicht erhielt, hat man mir mein Geld anstandslos zurück überwiesen.
Allerdings war alles via Paket, nie Direktabholung.
Auch in China/Hongkong, Kanada, USA keine Probleme.
Nur manchmal längere Wartezeiten von mehreren Wochen.

autobike · 16.01.14, 14:10

Die 445€ erhielt ich dann via Paypal, ... bei der Übergabe ... dem Abholer die Ware einfach gegeben...

Bei der Übergabe zahlt man eigentlich Bar. Warum Paypal und dann selbst abholen? Alarmglocken.

scorp32 · 16.01.14, 14:53

Zitat:

Zitat von okaisan

und dem Abholer die Ware einfach gegeben. )

Das ist der Knackpunkt. Du hast keine Quittung oder irgendwas was du vorlegen kannst das du die Ware geliefert hast..

okaisan · 16.01.14, 16:05

danke für eure kommentare...in vielen foren habe ich gelesen, dass paypal noch nie wirklich eine gerichtsverhandlung bis ende durchgezogen hat...

habe eben mit paypal gesprochen und die checken die ganze sache nochmals...also ist der fall noch nicht ganz geklärt ...mal hoffen ^^

Lord_Wellington · 16.01.14, 16:52

Zitat:

Zitat von VividStyle

Ich glaub aber in Erinnerung zu haben, dass nur Waren die gestohlen wurden zurückverlangt werden können und das Geld aber nicht.

Man kann gestohlene Sachen nicht gutgläubig erwerben, deshalb kann der Eigentümer sie zurückverlangen. Eine Ausnahme besteht bei Bargeld, schon aus Gründen der Rechtssicherheit im täglichem Umgang damit. Gestohlenes Bargeld kann gutgläubig erworben und deshalb vom bestohlenen Eigentümer nicht zurückgefordert werden.

Hier ist die Sachlage aber eine völlig andere. Erstens geht es nicht um Bargeld und zweitens verlangt hier nicht der Bestohlene sein Eigentum vom Dieb zurück, sondern der Zahlungsdienstleister Paypal Geld vom Verkäufer.

Paypal wird dir bei einer Auseinandersetzung wahrscheinlich die AGB um die Ohren hauen, in denen ja ausdrücklich steht, dass mit Paypal bezahlte Ware nur gegen Versandnachweis verschickt werden darf. Einfach ignorieren würde ich die Forderung von Paypal nicht, denn aus der Luft gegriffen ist sie nicht. Sprich: wenn du das schlicht ignorierst, könnte es am Ende noch sehr viel teurer werden.

Angesichts des Schadens (450€ sind ja nicht gerade wenig) und des Risikos, dass da bei Zahlungsverweigerung noch mehr auf dich zukommen könnte, würde ich an deiner Stelle einen Anwalt um Rat fragen. Eine Erstberatung sollte nicht gleich die Welt kosten. Aber zuerst würde ich natürlich abwarten, was Paypal noch dazu sagt, wenn sie die Sache erst nochmal prüfen wollen.

okaisan · 16.01.14, 20:24

danke für eure ratschläge

vier4 · 16.01.14, 20:32

Wie kann man so blöd eigentlich sein? Wie alt bist Du? Wenn jemand was persönlich nach Kauf abholen will, dann macht man eine Barzahlung und keine Überweisung oder PayPal. Wozu auch bei Abholung?

Geschiet Dir recht......

Dr.Anton · 16.01.14, 20:35

Wie schon Empfohlen wurde, gehe zu einem Anwalt. Der dürfte billiger sein, als der Anwalt der Gegenseite, den du eventuell bezahlen mußt. Dein Anwalt kann dann auch für dich Anzeige erstellen. Zusätzlich hat er die Möglichkeit Akteneinsicht in Kiel zu nehmen. Was du leider nicht kannst. So kann er auch sehen, ob sich eventuell eine Klage gegen den Kontoinhaber lohnt.

Willst du abwarten bis PayPal antwortet, dann gehe selbst zur Polizei und stelle Anzeige gegen Unbekannt. Wichtig, gegen Unbekannt, nicht gegen den PayPal Kontoinhaber, der nicht unbedingt Täter ist. Die Polizei entscheidet dann, ob der dann als Täter oder Zeuge befragt wird. Zur Anzeige nimm alles mit was du hast. Screenshot deines Angebotes, alle Mitteilungen deines Käufers inklusive deinen Antworten. Und falls Telefoniert wurde, lese deine Anruferliste aus und notiere alle Daten, inklusive Uhrzeit, der Anrufe.

Zitat:

Ich rief ihn sofort an:

Hattest du unter dieser Nummer auch mit dem Käufer telefoniert. Dann wäre zu klären, warum der Täter die gleiche Telefonnummer hat, wie der PayPal Kontoinhaber. Sehr unwahrscheinlich, das sein Telefon geklaut wurde und er es wieder zurück hat. Dies auch der Polizei mitteilen.

okaisan · 16.01.14, 21:42

@Dr.Anton: Danke sehr! Das werde ich beherzigen!

@vier4: Wow, doch so eine produktive Antwort. Diese verrät glatt dein Alter, dir sollte man das Internet verbieten...traurig was manchmal im Netz wimmelt...
BTW: ja, ich weiß, dass ich einen Fehler begannen habe...

okaisan · 17.01.14, 08:50

Leider ist der Thread doppelt...

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vier4 · 18.01.14, 16:47

Zitat:

Zitat von okaisan

@Dr.Anton: Danke sehr! Das werde ich beherzigen!

@vier4: Wow, doch so eine produktive Antwort. Diese verrät glatt dein Alter, dir sollte man das Internet verbieten...traurig was manchmal im Netz wimmelt...
BTW: ja, ich weiß, dass ich einen Fehler begannen habe...

Echt? Wie alt bin ich denn für Dich? Du bist echt der Brüller....