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Zitat von streusel123
Also zu den konkreten Kosten kann ich jetzt mal gar nichts sagen, da man wenigstens Wirtscahftsingenieur sein muss, der von Anfang an dabei war, um da durchzublicken.
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Eines kann man über Projekte dieser Größenordnung immer sagen: Sie werden erfahrungsgemäß immer mehr Kosten als anfangs angenommen. Dazu brauch mal kein Wirtschaftsingenieur sein. Das allein ist kein Argument gegen Stuttgart 21.
Nur wenn der Bahnhof ein vielfaches kostet als anfangs angenommen, darf man über das Vertragswerk neu verhandeln. Wenn nicht, frage ich mich wie ein solches Vertragswerk zustande gekommen ist das ein Vielfaches der Kosten als rechtens ansieht. Ist das überhaupt im Sinne der Allgemeinheit solche Verträge abzuschließen?
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Zitat von streusel123
Das der neue Bahnhof modern sein wird, daran würde ich keinen Zweifel erheben, denn wenn die schonmal bauen, dann richtig, soweit ich das von einigen Modernisierungen hier in der Gegend kenne.
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Das ist keine Frage. Die Frage ist ob das sinnvoll ist. Stuttgart21 ist kein Legoland für Erwachsene sondern muss den Bedürfnissen der Region Rechnung tragen (als öffentliches Projekt). Wenn ich ein komplexes aber ineffizientes Versorgungssystem für die Wasserversorgung etabliere, in denen 100 technische Neuerungen verwendet werden, ändert das nichts am Ergebnis.
Das die Leistungsfähigkeit bezweifelt wird, zeigt ein Gutachten des Schweizer Beratungsunternehmens sm+partner die vorrechnen das die Annahmen der Planer nur unter optimalen Bedingungen erreicht werden können. abgesehen von minutengenauer Pünktlichkeit steht ein Zug im Nahverkehr auch maximal eine Minute. Jede Abweichung vom Plan führt zu einem Dominoeffekt.
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Zitat von streusel123
Aber ich würde mich wirklich für konkrete, gut recherchierte und belget Zahlen interessieren, nicht für eine Kostenschätzung, die ein 20 Mann Ingeniuerbüro aufgestellt hat, und damit die in Jahren Arbeit erstellte Entwurfsplanung eins mehrere 100 Mann starken Kostenplanungsstabes in Frage stellt...
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1. Das Projekt war mit dem Rahmen von 2,5Mrd von den Planern veranschlagt. 2009 (das Jahr wo die Kosten anfingen nach oben zu schnellen) sagte Grube es werde die 4,1 Mrd nicht überschreiten, wobei wir schon bei Risikovorsorge von weiteren 440 Millionen angelangt sind. Insgesamt 4,5 Mrd Euro (allein für den Bahnhof) und wir haben noch nicht ein kritisches Wort dazu gehört. Das stammt von den Superplaner der Bahn Hany Azer. Wir erinnern uns: Dieser hat auch den Berliner Kopfbahnhof mitgewirkt wo ebenfalls die Kosten aus den Ruder liefen. Wieso also Leuten vertrauen die nicht in der Lage sind ihren Kostenrahmen nur annähernd einzuhalten?
2. Der Bundesrechnungshof geht von Mehrkosten von bis zu
2,4 Mrd euro aus. Die kommen zu den genannten Zahlen bereits dazu.
2008 ermittelte Vieregg & Rössler kosten im Rahmen von 6,9-8,7Mrd Euro. Noch düsterer sieht die aktuelle Studie von Vieregg & Rössler aus, bei dem von 12,2 Mrd im günstigstem Fall ausgeht - realistischer seien aber
fast 19 Mrd.
Ganz egal wem man hier glaubt: Die Kosten steigen rasant an.