Moin,
interessante Antwort. Aber mal im Ernst. Lesen und sehen wir wirklich um zu verstehen und zu lernen oder suchen wir in der Flut von Möglichkeiten nicht nur nach einer Bestätigung für das, was wir ohnehin schon zu wissen glauben?
Wenn ich sage "A ist schlecht", dann habe ich gesagt "A" ist schlecht. Dieser Satz sagt nichts darüber aus ob ich B,C oder sonstwas besser finde. Aber hier wird es einem sofort unterstellt. Wenn ich RT für einen üblen Propagandersender halte, dann sagt das nichts darüber aus, was ich von ARD, ZDF oder sonstwem halte. Diese Erkenntnis hat sich hier noch nicht bei jedem durchgesetzt.
Und auch innerhalb eines Mediums gibt es nicht nur schwarz weiss. Wenn ich die Tagesschau für die beste Nachrichtensendung halte, dann sagt das nicht aus, das da alles perfekt ist. Es kann auch bedeuten, das die anderen noch übler sind.
Wer macht sich schon die Mühe (oder hat überhaupt die Fähigkeit) so genau zu lesen? Wenn die Worte "beste", "Nachrichtensendung" und "Tagesschau" in einem Satz auftreten ist das für die manchen doch schon ein Grund loszubrüllen.
Warte mal ab bis es irgendwo wieder Ausschreitungen bei einer Demonstration gibt. Dann taucht vielleicht wieder der Satz auf "In XY haben 2.000 Menschen gegen ABC protestiert. Am Rand der Demonstration gab es Ausschreitungen bei denen 20 Menschen verletzt wurden und erheblicher Sachschaden entstand."
An sich eine ganz klare Meldung. Und dann schau Dir mal an wie sehr sich das unterscheidet was die Leute da zu lesen meinen.
Fas alle die darüber diskutieren waren nicht dabei. Und die, die dabei waren haben nicht alles gesehen. Aber fast jeder der darüber diskutiert ist sich absolut sicher zu 100 Prozent Recht zu haben. Viele massen sich an alles, was der eigenen Sicht widerspricht als "Staatspropaganda" (oder was es da noch so für Sofakämpferparolen gibt) abzukanzeln. Wie kann das sein?
Woher kommt diese Überheblichkeit zu glauben das jedes Fitzelchen vermeintlichen Wissens eine unumstössliche Wahrheit oder eine unglaubliche Lüge ist?
[Küchentischpsychologie on]Vielleicht kam das Internet und seine Möglichkeiten zu schnell. Vielleicht sind wir (noch) nicht in der Lage mit der Flut von sich widersprechenden Informationen umzugehen. Und vielleicht reagiert manch einer auf diese Flut indem er den eingebauten [
Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] als Filter benutzt um sich nicht eigestehen zu müssen das er trotz all der Informationen eigentlich recht wenig weiss. Bei manch einem ist vielleicht die Vorstellung etwas nicht zu wissen eine echte Angst die es mit allen Mitteln zu bekämpfen gilt. [Küchentischpsychologie off]
Auf einem Auge blind? Mag sein. Aber das ist nicht weiter schlimm, wenn man den Kopf benutzt um mal nach rechts und links zu gucken. So sieht und versteht man mehr als wenn man mit beiden, weit aufgerisssenen Augen immer auf die gleiche Stelle glotzt.
P.S. Rechtschreibung und Kommasetzung müssen so bleiben. Frauchen meint da käme ein guter Film.