Gene sind molekulare Kommunikatoren und Kooperatoren. Warum? Jedes Gen
reagiert auf Signale, die ihm von der Außenwelt fortlaufend zugespielt werden. Von
außen kommende Signalbotenstoffe können an einen zu jedem Gen gehörenden
Genschalter binden und so die Aktivität des zu diesem Genschalter gehörenden
Gens regulieren. Jedes Gen steht mit der Umwelt also in einem permanenten
molekularen Dialog, daher mein Wort von den Genen als molekulare
Kommunikatoren.
Die entscheidende neue Erkenntnis ist: Unser Erbgut besitzt nicht nur Gene, sondern
weitere wichtige Elemente. Diese Elemente stellen den Schlüssel zum Verständnis
der Evolution dar. Obwohl der Mensch etwa 23.000 Gene besitzt, repräsentiert diese
ungeheure Anzahl von Genen lediglich knapp 2 Prozent des menschlichen Erbgutes.
Was ist mit dem Rest? Handelt es sich bei dem Rest um eine Art „Gen-Müll“, was
manche Forscher tatsächlich vermuteten? Keineswegs! Nicht nur das menschliche
Erbgut, jedes Erbgut besitzt genetische Werkzeuge, die in der Lage sind, den
eigenen genetischen Apparat umzubauen, d. h. die Architektur des eigenen Erbgutes
zu verändern. Genetische Werkzeuge, die einen solchen Umbau der genomischen
Architektur veranstalten können, werden im englischen als „Transposable Elements“
bezeichnet.
Hätte sich die Evolution nur nach den Maximen des großen Charles Darwin
abgespielt, also nur der Stärkste überlebt, Gene sind egoistisch und neue Arten
entstehen lediglich durch Zufall, wäre sie eigentlich gescheitert, uns Menschen würde
es gar nicht geben. Denn die neue Genforschung und Soziobiologie zeigen: Nur
durch Kooperation, Kreativität und Kommunikation, nur durch diese drei
Systemeigenschaften konnten neue Arten und Organismen entstehen, konnte sich
die Evolution immer weiter ausdifferenzieren. Man könnte auch sagen: Die Evolution
ist äußerst sozial und kooperativ strukturiert.
Was Biologen über die Natur des Menschen sagen, das bleibt nicht ohne
Auswirkungen. Menschenbilder sind weit mehr als Ansichtssache: Menschenbilder -
unsere anthropologischen Überzeugungen also - bestimmen in hohem Maße, wie wir
uns gegenüber anderen Menschen verhalten, vor allem aber, wie wir unser
gesellschaftliches Zusammenleben organisieren. Anthropologische Modelle sind also
nicht nur ein Versuch, die menschliche Realität abzubilden, sie nehmen umgekehrt
ihrerseits Einfluss auf unsere Realität.
http://www.swr.de/swr2/programm/send...n-20081123.pdf
edit:
Das heisst also das ein Weltbild welches darauf aufbaut das wir uns nur durch "natürliche" Selektion, Kampf, nur der Stärkste überlebt als Menschen entwickelt haben können, wir uns auch nur durch das Selbe weiter entwickeln können. Diese Weltbild sugeriert uns das der Kampf eine natürliche Sache wäre, was natürlich absoluter Schwachsinn ist. Aber dieser Glaube an den Darwinismus erzeugt durch diese Sugestion unser Denken des "nur der stärkste überlebt" und produziert somit unsere Gedanken vom besser als Sein und das wiederum erzeugt Gedanken von Krieg und den ganzen Mist den gar niemand wirklich haben will.