Terror-Ermittlungen: Anschlagsserie auf türkische Geschäfte & keiner kriegt es mit?
Zitat:
Terror-Ermittlungen: Anschlagsserie auf türkische Geschäfte & keiner kriegt es mit?
Thomas Laschyk | 6. Mai 2020
Anschlagsserie auf türkische Geschäfte
Waldkraiburg. In der bayerischen Stadt Waldkraiburg wurden mehrere türkische Läden beschädigt, auf einen wurde sogar ein Brandanschlag verübt. In der Nacht zum 27. April kam es zu einem Großbrand in einem türkischer Früchtemarkt. Sechs Personen wurden verletzt. Die Polizei geht von einem Brandanschlag aus ([ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]). In einem emotionalen Instagram-Post meldete sich der Besitzer dazu:
Laut ihren Aussagen wurden vor dem Laden und einer naheliegenden Pizzeria, ebenfalls in türkischer Hand [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] geschmiert worden. Doch das war nicht das einzige Geschäft mit türkischstämmigen Besitzer*innen in Waldkraiburg, das angegriffen wurde. Die neugegründete SOKO “Prager” ermittelt in diesem Zusammenhang auch zu zwei weiteren Taten in der gleichen Stadt: Ein Friseurladen und ein Lokal wurden ebenfalls beschädigt. In beiden Fällen wurden Fensterscheiben eingeworfen.
Die Waldkraiburger Nachrichten (29.04.2020) berichteten, dass durch den Bewurf des Schaufensters im Restaurant am Annabergplatz „eine schmierige Flüssigkeit, wahrscheinlich Schweinekot“ verteilt worden ist. Alle drei Inhaber haben türkische Wurzeln. Jetzt hat die Polizei den Verdacht, dass die Taten aufgrund der Herkunft der Opfer und der zeitlichen Nähe miteinander in Verbindung stehen könnten ([ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]).
Terror-Ermittlungen aufgenommen
Die Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus (ZET) bei der Generalstaatsanwaltschaft München hat die Ermittlungen jetzt an sich gezogen. Sie möchten herausfinden, ob es sich um eine Terroranschlagsserie handelt und ob es einen rechtsterroristischen Hintergrund gibt. Aktuell laufen die Ermittlungen wegen des Brandanschlags in alle Richtungen. Die Polizeipräsenz wurde erhöht, der Polizeipräsident Robert Kopp erklärt laut [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]: Die Gefährdung oder Schädigung türkischer Einrichtungen ist in keiner Weise akzeptabel und ist mit einer toleranten und weltoffenen Gesellschaft nicht vereinbar. Die Verhinderung derartiger Taten, sowie deren Aufklärung werden wir mit allen zur Verfügung stehenden rechtlichen Möglichkeiten bewerkstelligen.“
Erst gestern (5.5.) wurde wieder ein Anschlag auf verübt und mehrere Fenster eines türkischen Imbissgeschäfts eingeschlagen ([ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]). Eine mutmaßliche Terroranschlagserie gegen türkischstämmige Ladenbesitzer – und keiner bekommt es mit? Laut unserer Medienanalyse gab es gerade mal vier Artikel zu “Waldkraiburg” in den letzten vier Wochen in überregionalen Medien. Auch trotz Coronakrise werden Minderheiten anscheinend weiterhin wegen ihrer Herkunft systematisch bedroht und angegriffen. Im letzten Jahr ist die Anzahl der rechts*******n Straftaten erneut gewachsen ([ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]).
Wie sich doch alles zum Negativen gewandelt hat....
Ich wuchs in dieser Stadt auf und wir hatten damals (70er-Anfang 90er Jahre) schon einen überdurchschnittlich hohen Ausländeranteil (irgendwo bei 35% plus).
Das lag aber daran, dass Waldkraiburg (früher hiess es "Krawallburg"...) nach dem Krieg auf Bunkern erbaut und weiter wuchs. Ein paar Einheimische, Vertriebene und Gastarbeiter bildeten die Basis für diese Stadt (damals ca. ~23.000 EW).
Früher gab es auch kleinere (!) Reibereien, und mein damaliger Freundeskreis kam aus aller Welt. Eigentlich kamen wir klasse miteinander aus.
Ich lebe dort zwar schon 27 Jahre nicht mehr, aber bin gerade sehr schockiert, was dort abgeht.
Die Türkische Community soll sich bewaffnen eventuell die Osmanischen Rocker oder den Türkischen Geheimdienst beauftragen .
Die türkischstämmigen Bürger haben bereits vor Ort nächtliche Kontrollrunden organisiert. Niemand braucht bewaffnete Bürgerwehren und der türk. Geheimdienst hat hier keine Rechte.
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Die folgenden 3 Mitglieder haben sich bei MunichEast bedankt:
Die türkischstämmigen Bürger haben bereits vor Ort nächtliche Kontrollrunden organisiert. Niemand braucht bewaffnete Bürgerwehren und der türk. Geheimdienst hat hier keine Rechte.
ist doch immer derselbe Troll. Heute spielt er mal den Türken, morgen ist er wieder der alte Nazitroll.
Er bleibt aber immer die gleiche, kleine Verschwörungshanswurst, die glaubt schlauer zu sein...
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Can we get along?
Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei Credence bedankt:
"Wir wollen die Ordnung und Sicherheit wiederherstellen“
Zitat:
Zitat von cengiz2020
Das frage ich mich auch
Da musst Du nur in Dein Kontrollzentrum nachsehen, dann wird das "Geheimnis" gelüftet.
Aber ich bin davon überzeugt, dass die Lage bei Deinem Account völlig anders ist... Je mehr Respektpunkte man bereits hat, desto mehr kann man auch vergeben.
Also bei Deiner "Vielzahl" an Beiträgen reicht schon eine positive Bewertung aus von einem "hochdekorierten" User mit 1 Mio (mehr oder weniger) aus, um auf die 12347 zu kommen.
Da hatte wohl jemand keine Eier eine Danke unter einen Beitrag zu setzen. So viel User kommen da nicht in Frage Sehr dilettantisch gemacht ^^ Schmeckt nach Test-/Doppelaccount.
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Topic:
[UPDATE]
Zitat:
Polizeipräsident nach Angriffe auf Waldkraiburger Geschäfte:
"Wir wollen die Ordnung und Sicherheit wiederherstellen“
vor 17 Minuten aktualisiert: 07.05.20 17:00
Auf Wunsch der türkisch-islamischen Gemeinde Waldkraiburg trafen sich Erster Bürgermeister Robert Pötzsch, Polizeipräsident Robert Kopp und Leitender Oberstaatsanwalt Georg Freutsmiedl am Mittwochnachmittag mit dem türkischen Generalkonsul Mehmet Günay und Vertretern der türkischen DITIB Gemeinde zu einem offenen Austausch. Anlass war der erneute Angriff auf ein türkisches Lokal in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch.
Polizeipräsident Robert Kopp betonte, dass alles rechtlich mögliche getan wird, um die Straftaten so schnell wie möglich aufzuklären. Die SOKO „Prager“ wurde inzwischen auf 49 Beamtinnen und Beamte aufgestockt. Bis gestern Nachmittag fanden 130 Zeugenvernehmungen statt, außerdem werde Videomaterial im Gigabyte Bereich ausgewertet. Auch die Polizeipräsenz sei nach dem erneuten Angriff nochmals verstärkt worden. „Es ist uns ein Herzensanliegen, dass sich die Bürger hier in Waldkraiburg sicher fühlen.
Hier leben Menschen von so vielen Nationen friedlich zusammen und wir wollen die Ordnung und Sicherheit wiederherstellen.“ Leitender Oberstaatsanwalt Georg Freutsmiedl appellierte an die Bevölkerung jeden noch so kleinen Hinweis sofort der Polizei zu melden. Für den entscheidenden Hinweis sind inzwischen auch 3.000 Euro Belohnung ausgesetzt worden.
Bürgermeister Robert Pötzsch sagte: „Wir sind eine multikulturelle Stadt mit Menschen aus verschiedenen Nationen, die hier seit Jahrzehnten friedlich miteinander leben. Das dürfen und werden wir uns nicht zerstören lassen.“ Er bedankte sich außerdem bei allen Polizeibeamten, die rund um die Uhr an dem Fall arbeiteten. „Ein großes Lob geht auch an alle Bürger und vor allem die Betroffenen, die die Trauer und Angst aushalten ohne in Gewalt zu verfallen. Ich weiß, dass es schwer ist, aber es ist gleichzeitig auch sehr mutig.“
Nun gibt es Antworten, die auch vernuenftige Rueckschluesse zulassen.
Manchmal braucht es anscheinend doch Zeit vor lautem Getoese und Vorverurteilungen.
Heutige Eilmeldung
Im bayerischen Waldkraiburg gab es mehrere Anschläge auf Geschäfte türkischstämmiger Inhaber. Ein 25-Jähriger wurde festgenommen und nennt Hass als Motiv. Er stehe dem IS nahe, heißt es.
Der nach den Anschlägen auf Geschäfte türkischstämmiger Inhaber im bayerischen Waldkraiburg festgenommene 25-Jährige hat mit der IS-Terrormiliz sympathisiert. Der Mann habe als Tatmotiv seinen Hass auf Türken und eine antitürkische Gesinnung angegeben, er sei Anhänger des IS, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Georg Freutsmiedl am Sonntag.
Der Mann habe als Tatmotiv seinen Hass auf Türken und eine antitürkische Gesinnung angegeben, er sei Anhänger des IS, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Georg Freutsmiedl am Sonntag.[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
... und der I.S. Anhänger hat zur Verschleierung Hakenkreuze an die Tatorte geschmiert ? Wie ich mal sagte, es könnte ein Trittbrettfahrer sein. Das ist bei den Anhängern des I.S. nicht ungewöhnlich und vereinnahmen gerne Vorfälle die nichts mit Ihnen zu tun hatten.
Sollte es ein Trittbrettfahrer sein der zum Schuldigen wurde, könnten andere Täter nun grinsend abtauchen. Ich hoffe die Polizei ermittelt nun gründlich !
Die Anschlagsserie auf türkische Geschäfte in Oberbayern scheint aufgeklärt: Ein 25-Jähriger begründete die Taten mit seiner „antitürkischen Gesinnung“. Bei seiner Festnahme hatte er zehn Rohrbomben im Gepäck.
Ein inzwischen in Untersuchungshaft sitzender 25-Jähriger soll mehrere Anschläge auf türkischstämmige Geschäftsinhaber im bayerischen Waldkraiburg aus Hass auf Türken verübt haben. Dieses Motiv „im Zusammenhang mit seiner Anhängerschaft zum Islamischen Staat“ (IS) habe der Sohn türkischstämmiger Eltern in seiner Vernehmung angegeben, teilten die Ermittler am Sonntag in Rosenheim mit. Er war am Freitagabend in Mühldorf am Inn festgenommen worden, als er ohne gültigen Fahrschein Zug fuhr.
Ihm werden schwere Brandstiftung in einem Lebensmittelgeschäft mit sechs Verletzten und Sachschaden in Millionenhöhe sowie Steinwurfattacken gegen einen Friseursalon, eine Pizzeria sowie ein Kebablokal vorgeworfen. Die Taten ereigneten sich zwischen dem 16. April und dem 6. Mai. Bei seiner Festnahme nach einer Kontrolle der Bundespolizei wurden im Gepäck des Manns zehn zündfähige Rohrbomben gefunden. Das Bahnhofsgelände wurde umgehend evakuiert und vorübergehend weiträumig abgesperrt.
In der Vernehmung gab der 25-Jährige an, in einem Auto weiteren Sprengstoff deponiert zu haben. In dem Wagen wurde in einer Tiefgarage in Garching an der Alz nach Ermittlerangaben tatsächlich eine „größere Anzahl weiterer Rohrbomben gefunden“. In der Wohnung des Manns in Waldkraiburg fanden die Beamten eine Pistole und weiteres Beweismaterial. Für beide Durchsuchungen mussten dutzende Anwohner ihre Wohnungen vorübergehend verlassen.
In dem Fall ermittelt eine nach dem Brandanschlag Ende April gegründete Sonderkommission namens „Prager“. Federführend ist die Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus bei der Generalstaatsanwaltschaft München. Auf Antrag der Ermittler wurde inzwischen Haftbefehl wegen versuchten Mordes in 27 Fällen, schwerer Brandstiftung, gefährlicher Körperverletzung und Sachbeschädigung in drei Fällen erlassen.
„Insbesondere zur Motivlage des Manns und zu den genauen Tatabläufen sind noch weitreichende Ermittlungen und Recherchen erforderlich“, erklärten die Ermittler am Sonntag. Zudem seien „weit über 150 gesicherte kriminaltechnische Spuren zu analysieren sowie äußerst umfangreichen Daten, unter anderem aus Videoaufzeichnungen, und Zeugenaussagen akribisch auszuwerten“. Weitere Angaben lagen zunächst nicht vor.
Dieses Motiv „im Zusammenhang mit seiner Anhängerschaft zum Islamischen Staat“ (IS) habe der Sohn türkischstämmiger Eltern in seiner Vernehmung angegeben
Lt. Verständnis von hier, war es ein Rechter, mit türkischen Wurzeln, der Nazi Symbole an die Wände pinnselt und mit dem IS sympatisiert und die Türken nicht leiden kann.
Es gibt auch andere Gruppierungen, die nicht so in den Focus rücken, aber auch weiterhin beobachtet werden sollten, wie man hier sehen kann.
Vielleicht kann man bei genauerer Beobachtung solche Anschläge im Vorfeld verhindern.
Entweder ein trittbrettfahrer wie @municheast geschrieben hat oder man hat den richtigen erwischt und der täter ist ein PKK kurde , wegen seiner aussage , das er türken hasst
Entweder ein trittbrettfahrer wie @municheast geschrieben hat oder man hat den richtigen erwischt und der täter ist ein PKK kurde , wegen seiner aussage , das er türken hasst
Ein "PKK Kurde" würde sich nicht zum Islamischen Staat bekennen. PKK und KCK, die mit der YPG unter hohen Verlusten den Vormarsch der Islamisten gestoppt hatten, da würde er anders handeln.
Immer noch ist großes Fragezeichen warum er Hakenkreuze verwendet hat und keine Insignien des Islamischen Staates ?
Irgendetwas paßt da hinten und vorne nicht zusammen ...
Als Anlage eine gute Einführung in die kurdische Politik in Syrien...
„Die Kurden in Syrien“Vortrag von Rosa Burc, Politikwissenschaftlerin, Universität Bonn
Die Kurd_innen in Syrien sind heute hauptsächlich durch ihre militärische Effizienz im Kampf gegen den sogenannten Islamischen Staat (IS) bekannt. Das erste Mal, dass der Westen und die restliche Welt von den Kurd_innen in Syrien hörte war im Grunde erst vor zwei Jahren, im August 2014. Damals waren es die Kämpfer_innen der kurdischen Miliz YPG und YPJ, die einen sicheren Korridor von Shengal nach Nordsyrien öffneten, um die Êzîden inihrer Not zu retten. Nicht nur, dass die internationale Gemeinschaft zum ersten Mal von der Leidensgeschichte der Bevölkerungsgruppe der Êzîden hörte, war sie auch zum ersten Mal mit der kurdischen Selbstverwaltungsstruktur in Nordsyrien, in Rojava/ Westkurdistan konfrontiert. Eine Region, die es mitten im syrischen Bürgerkrieg schaffteMenschen Zuflucht zu gewähren und die bereitsin den Jahren vorher gegen islamistische Gruppen wie die Al-Nusra Frontkämpften. Viel wichtiger jedoch ist, dass die Kurd_innen in Rojava seit vielen Jahren alternative Regierungsmodelle versuchen de-facto zu errichten. Sie definieren sich also nichtnur über den Kampf gegen externe Akteure wie den IS, sondern über ihrStreben nach politischerSelbstbestimmung. Diese Podiumsdiskussion sucht nach verschiedenen Antwortenauf die Kurdenfrage, insbesonderejedochim Hinblick auf die Frage,inwieweit die Kurdenim MittlerenOsten einen Stabilisierungsfaktor darstellen. Die Entwicklungen in Syrien und insbesondere inRojavazeigen, dass die Kurd_innen in zweifacher Hinsicht zur Stabilität in der Region beitragen können.Auch wenn die Rolle der Kurden nicht nur darauf reduziert werden sollte,darfdie militärische Effizienzim Kampf gegenden IS nicht unterschätzt werden. Die Kurd_innen haben den IS aus großen Teilen der Region weggedrängt undstellen allein aus diesem Grund einen Stabilisierungsfaktor dar. Hinzu kommt, dassdurch die Einführung eines neuen Regierungsmodells an Stelle dessyrischen Ba’ath Zentralismus’die Region auch politisch aufgebaut, sprich stabilisiertwird.
Strategisch im Kampf gegen den IS und politisch beim demokratischen Wiederaufbau des Landes haben sich die Kurden als entscheidender Akteur bewiesen. Am 17. März 2016 wurde die autonome Region „Demokratische Föderation Nordsyrien-Rojava“ ausgerufen. 31 Parteien und 200 Delegierte unterzeichneten im Anschluss an eine zweitätige Versammlung in Rimelan eine Deklaration zur Ausrufung der Autonomie. Vertreten waren u.a. die drei Selbstverwaltungen Kobanê, Afrîn und Cîzîre, sowie Gebiete wie Tel Abyad oder Teile der Region Aleppo, die alle ihren politischen Willen in der Deklaration materialisierten. Ziel seidie Bildung eines zusammenhängenden, autonomen Gebiets, das föderal organisiert werdensoll. Es handelt sichin der Ausgestaltung um ein Regierungsmodell nach den Prinzipien des libertären Munizipalismus. Föderalismus ist nichts Neues im Mittleren Osten, jedoch handelt es sich oftmals um ethnischen Föderalismus, sprich eine Territorialisierungnach ethnischen oder religiösen Kategorien. Im Falle Rojavas haben wires jedoch nicht mit einemethnischen Föderalismuszu tun, sondern mit einemModell dasauf basisdemokratischen Strukturen aufgebaut ist und versucht die multikulturelle Beschaffenheit und Heterogenität der gesamten Region in die Regierungsform einzubinden. Diese Art der neuen Gesellschaftsordnung wird Demokratische Autonomiegenannt und unterscheidet sich von staatszentrierten Autonomiemodellen. Die Idee hinter der Demokratischen Autonomieist, dass Kommunen gebildet werden, diese in Räten in Dörfern oder Stadtteilen zusammenkommen und sich dann in einem nächsten Schritt zu einem konföderalen Systemvernetzen.
Die Räte werden basisdemokratisch mit einem auf Ethnie und Geschlecht beruhenden Proporz zusammengesetzt. Die Theorie des libertären Munizipalismus geht zurück auf Murray Bookchin, Hauptvertreter des Öko-Anarchismus und wurde von Abdullah Öcalan, Gründer und Ideenvater der PKK, aufgegriffen und mit Blick aufdie kurdische Realität weiterentwickelt. Er passte die Thesen Bookchins andie gesellschaftspolitische Situation im Mittleren Osten, insbesondere auf die kurdische Erfahrung mit (Nicht-) Staatlichkeit anund sprach der Rolle der Frau eine zentrale Wichtigkeit zu. Öcalan fasstseineThesen zusammenim Konzept der Demokratischen Autonomie(Demokratischer Konföderalismus) und bietetneue Lösungswege aus den unfreien Strukturen im Verhältnis zwischen Gesellschaft und Staat.
Mit der tatsächlichen Verwirklichung dieses Projektes ist die KCK beschäftigt, die Union der Gemeinschaften Kurdistans, die das Ziel verfolgt das Konzept der Demokratischen Autonomiein allen vier Teilen Kurdistans als Ausweg aus der Kurdenfrage einzuführen. Für die KCK ist dieses Modell vor allem ein dritter Weg aus dem kurdischen Dilemma, welches sich zwischen der Negierung jeglicher Selbstbestimmungsrechte durch zentralistische Staaten und der Forderung nach Separatismus abspielt. Der Anspruch ist, dass der libertäre Munizipalismus in Form von DemokratischerAutonomieeine Alternative zum hegemonialen und ethnischen Nationalstaatsprinzip seinsoll. Das herrschende Nationalstaatsprinzip in Syrien, insbesondere aber auch in der Türkei muss im direkten Zusammenhang mit dem politischen Willen der Kurden in der Region verstanden werden. Dass die Kurd_innen in Syrienund auch in der Türkei nationaleund zentralistische Staatlichkeit ablehnen –nicht nur für die Staaten in denen sie leben, sondern auch für sich selbst –lässt sich nur durch die systematische Negierung jeglicher Selbstbestimmung für die
Kurd_innendurch eben solche ethnisch und territorial kodierten Nationalstaaten verstehen. Aus diesem Grund lässt sich sagen, dass jenseits sprachlicher, religiöser Unterschiede oder auch geographischer Nähe der verschiedenen kurdischen Völker der Blick auf das Verhältnis zur „Staatsfrage“ entscheidend ist, wenn wir ein Verständnis für kurdische Perspektiven im Mittleren Osten entwickeln möchten. Demokratische Autonomie als alternatives Regierungsprinzip ist eben eine Artikulation des politischen Willens als Antwort auf die eigene unfreie Erfahrung mit Staatszentrismus. Heute sind es die Kurd_innenin Syrien, die es aus einer Konfliktsituation heraus geschafft haben ihren politischen Willen ganz klar und deutlich zu artikulierenund umzusetzen. Dieser politische Wille, so wie er in der Deklaration vom 17. März steht, bietet einen dritten Weg aus demSyrienkrieg. Kurd_innenund andere Gruppen, die sich weder von der syrischen Opposition, noch vom Assad-Regime vertreten sehenhaben sich diesem dritten Weg angeschlossen. Diese Bevölkerungsgruppen, ob kurdisch oder arabisch, organisierensich im Parteienbündnis TEV-DEM (Bewegung für eine demokratische Gesellschaft) und stellen ein Gegengewicht zum Syrischen Nationalratdar. Die Rücksichtnahme auf die multiethnische Beschaffenheit der Region ist nicht nur in den politischen Vorstellungen eines Rojavas als Vorläufer eines dezentralen, demokratischen und säkularen Syriens zu sehen, sondern auch in realpolitischen Entscheidungen. Die dominante kurdische Partei PYD, die u.a. zur KCK gehört und dessen Streitkräfte die YPG/J sind hat den neuen Dachverband „Demokratischer Rat Syriens“ ins Leben gerufen, um sicherzustellen, dass auch nicht-kurdische Regionen und Gruppen Teil des regierenden Rates werden und sich nicht entfremdet fühlen.
Im Oktober 2015 wurde dann das dazugehörige Militärbündnis „Demokratische Kräfte Syriens“
gegründet mit dem Ziel auch Gebiete vom IS zu befreien, die nicht mehrheitlich kurdisch bevölkert sind. Ganz aktuell ist hier beispielsweise die Manbij-Offensive zu nennen. Manbij ist in zweifacher Hinsicht eine wichtige Stadt: Zum einen wird sie vonvon Assyrern, Kurden, Arabernund anderen Bevölkerungsgruppenbewohnt und ist dadurch eine traditionell pluralistische Stadt. Zum anderenhandelt es sich bei Manbij um einestrategisch wichtige Region, die sich zwischen Jarablus und Raqqa, sowie in unmittelbarer Nähe zu Aleppo und zur wichtigen Wasserquelle Euphrat befindet. Der IS sichert hauptsächlich über die Manbij-Route seine Logistik zwischen Irak und Syrien. Die Befreiung der Stadt und der umliegenden Dörfer wird geleitet von einem arabischen Militärbündnis des Dachverbandes „Demokratischer Rat Syriens“ und zeigtu.a., dass das Projekt Rojava kein ethnisch kurdisches Projekt darstellt, sondern das Ziel verfolgteine alternative Herrschaftsform jenseits von religiösen und ethnischen Paradigmen zu schaffen ohne nationale Hegemonieansprüche zu stellen.
Immer noch ist großes Fragezeichen warum er Hakenkreuze verwendet hat und keine Insignien des Islamischen Staates ?
Ablenkung!
Bei welcher Gelegenheit gehen die Behörden, Politiker und linken Gruppen denn am meisten ab? Bei IS "das sind alles Einzeltäter" Sachen oder bei Taten von Rechten?
[UPDATE] Anschläge in Waldkraiburg: Neuneinhalb Jahre Haft für Täter
[UPDATE]
Zitat:
Anschläge in Waldkraiburg: Neuneinhalb Jahre Haft für Täter
23.07.2021, 12:11 Uhr
Das Oberlandesgericht München hat einen 27-Jährigen wegen der Anschlagsserie auf türkische Läden in Waldkraiburg im Jahr 2020 zu neuneinhalb Jahren Haft verurteilt. Der Täter war bereits während des Prozesses in die Psychiatrie eingewiesen worden.
Im Prozess um die Anschläge auf türkische Läden im oberbayerischen Waldkraiburg ist der 27-jährige Angeklagte zu neuneinhalb Jahren Haft verurteilt worden - unter anderem wegen versuchten Mordes in 26 Fällen, schwerer Brandstiftung und der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat. Das Oberlandesgericht München verhängte außerdem die Unterbringung in der geschlossenen Psychiatrie.
Angeklagter ist schizophren
Muharrem D., weißes Hemd, dunkle Hose, ordentlich frisiertes Haar, nahm das Urteil scheinbar regungslos hin. Der Angeklagte ist nach Gerichtsangaben schizophren. "Ohne die Schizophrenie sind die vom Angeklagten verübten Anschläge in Waldkraiburg nicht denkbar", sagte der Vorsitzende Richter. Sie seien aber "ebenso wenig denkbar ohne die islamistisch-dschihadistische Ideologie". Diese sei "das Fundament, auf dem die Schizophrenie aufgesattelt hat". Seit 2019 besteht bei dem deutschen mit kurdischen Wurzeln, Muharrem D., eine schizophrene Erkrankung.
Anschläge auf mehrere Geschäfte und Wohnhäuser
Ein Geschäft mit Wohnhaus darüber, der Früchtemarkt, eine Pizzeria - Das Gericht sah es als erwiesen an, dass Muharrem D. mehrere Anschläge auf Geschäfte und Wohnhäuser in Waldkraiburg verübt hatte bzw. verüben wollte. Die in dem Wohnhaus lebenden Menschen habe er damit in Lebensgefahr gebracht, so der Richter. Ein wichtiges Ziel für Muharrem D. sei die Moschee in Waldkraiburg gewesen – nur weil der Zündsatz aber recht schnell erlischt sei, womit Muharrem D. nicht gerechnet habe, sei es hier zu keinem größeren Unglück gekommen.
Anschlagsziel Moschee
In der Urteilsbegründung ging der Richter ausführlich auf den Werdegang des Verurteilten ein: Muharrem D. wuchs in Garching an der Alz auf. Von seinem Umfeld wurde er immer als höflich und zurückhaltend empfunden. Er sei in einer gut integrierten, kaum religiösen Familie aufgewachsen. Spätestens 2013 habe er sich dann aber dem Salafismus zugewendet. Erst habe er nur mit den IS-Ideologien sympathisiert, seit 2016 habe er sich dann aber auch damit identifiziert. Er habe sich seitdem als IS Kämpfer gesehen. Bis 2018 hatte er sich ausschließlich über das Internet radikalisiert. Ab Herbst 2018 zog er für einige Monate nach München, um in der Al-Salam Moschee, einer laut Richter salafistisch geprägten Moschee, zu wohnen. Im Laufe der Jahre, so der Richter, habe Muharrem D. dann "eine bizarr anmutende Privatideologie" entwickelt – mit einem Hass auf alle türkischstämmigen Menschen. Er habe "kriegsähnliche Zustände" herbeiführen wollen.
Islamistisch geprägter Instagram-Account
Auch der Instagram-Account des Verurteilten wurde bewertet. Der Sachverständige bestätigte, dass der Account eindeutig islamistisch geprägt gewesen sei. So habe Muharrem D. Videos von Hinrichtungen gepostet. Regelmäßig habe er zudem Geld an die Familie eines IS-Kämpfers in der Türkei überwiesen. Seit 2018 habe er immer wieder mit einschlägig bekannten Münchner Salafisten Kontakt gehabt. "Hier kann man spekulieren" wie groß der Einfluss anderer Menschen auf Muharrem D. Taten sei, sagte der Richter. Es gebe aber keine hinreichenden Beweise dazu, dass auch andere Menschen den heute 27-Jährigen zu den Taten motiviert haben könnten.
Anklage forderte 13 Jahre und sechs Monate
Die Bundesanwaltschaft hatte eine Freiheitsstrafe von 13 Jahren und sechs Monaten und die Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus gefordert. Bereits während des Prozesses war der junge Mann eingewiesen worden. Seine Verteidigung forderte nur sieben Jahre. Muharrem D. hatte zugegeben, für die aufsehenerregende Anschlagsserie im oberbayerischen Waldkraiburg 2020 verantwortlich zu sein.
Festnahme verhinderte wohl weitere Taten
Die Festnahme des Mannes am 8. Mai 2020 könnte weitere Taten verhindert haben. Als die Polizei zugriff, hatte er Rohrbomben und kiloweise Sprengstoff dabei, die er vorher lange in seinem Auto in einer Tiefgarage in Garching an der Alz gelagert hatte. Vor Gericht räumte der Angeklagte ein, noch ganz andere Taten geplant zu haben: Anschläge auf mehrere Moscheen des Islamverbandes Ditib, auf das türkische Generalkonsulat in München und die Ditib-Zentralmoschee in Köln. Muharrem D. bezeichnet sich selbst als Anhänger der Terrororganisation Islamischer Staat (IS).
Ich verstehe nicht , er ist Islamist und brennt Türkische Moscheen nieder?!
Erstens wurde bei dem eine Schizophrenie diagnostiziert. Somit der Fehler: Den Artikel lesen bevor mer die Gusche aufreißt ist immer eine gute Idee.
Zudem: Auch pathologisch unauffällige Fuzzis in himmlischer Mission hatten historisch betrachtet noch nie ein Problem damit, die Gotteshäuser anderer Gottesanbeter etc. abzufackeln. Auch nich die vom Nachbarverein.
Ich verstehe nicht , er ist Islamist und brennt Türkische Moscheen nieder?!
Wer erkennt den Fehler?
Moslem ist nicht gleich Moslem. Der Islamische Staat wurde zu diesem Zeitpunkt von türkischen Truppen bekämpft und zurück gedrängt. Dazu der Umstand als Kurde vermutlich nicht besonders türkenfreundlich zu sein.
Wie muavenet schon schrieb ist die Schizophrenie eine ernste geistige Störung.