Moin
Zitat:
Zitat von Nana12
Ineffizienten Amtsschimmel und willkürliche Entscheidungen kennst du praktisch nicht.
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Doch, die kenne ich. Und ich kenne auch den Einfallsreichtum der Industrie und der Bürger. Die Bezeichnung SUV ist willkürlich. Darin sehe ich ein riesen Problem. Für mich bietet das Dauerfeuer den Käufern von völlig übermotorisierten Kombis, 7 Sitzern für zwei Personen und all dem anderen
Unsinn der sich beim Autokauf anstellen lässt eine Gelegenheit, ihren Arsch in Deckung zu bringen. Ich habe auf einer Geburtstagsfeier eine Frau erlebtm, wie sie über das Auto eines bekannten (ein wirklich fettes Volvo SUV) hergezogen ist. SUV seien Spritfresser, Angeberschaukeln, Penisprothesen und so weiter. Am Ende der Party hat sie ihren besoffenen Kerl auf den Beifahrersitz eines T7 verfrachtet und ist losgefahren. Ich habe nachgefragt. Das (wirklich geile) Teil hat einen Dieselmotor. Das sehe ich bei solchen Diskussionen immer wieder vor mir, Eine dreiköpfige Familie rödelt mit einem zwei Tonnen schweren Siebensitzer durch die Gegend und die Mutter zieht über einen SUV Fahrer mit einer absolut vergleichbaren Umweltbilanz her. Vielleicht rührt meine Abneigung gegen diese SUV Diskussion daher. Mit so einem Auto zu zweit durch die Gegend zu orgeln ist das eine. Aber sich dann noch als treusorgende und um die Umwelt besorgte Mutter feiern zu lassen, da könnte ich weiter kotzen als ich hoch bin. Und ich bin verdammt hoch.
Die Lösung kann für mich nicht in Fahrzeugklassen liegen. Für mich heisst die einfache Lösung Verbrauch wird besteuert, nötiger Verbrauch wird unterstützt. Ich habe weder die Zeit noch die Fähigkeit hier eine komplette Steuergesetzgebung zu entwerfen. Deshalb nur mal eine Idee. Der Sprit kostet, was er kostet. Und damit meine ich alle Kosten. Das zahlt jeder. Familien bekommen zum Kindergeld einen "Transportzuschlag" von x Euro pro Kind im Monat. Wie hoch der sein soll, was mit kinderlosen ist und ob der Zuschlag an den Benzinpreis gekoppelt ist müssten Fachleute ermitteln. Es geht mir hier nur um die Idee dahinter. Wenn Du ein großes Auto brauchst, wird das unterstützt. Wenn du ein großes Auto nur willst, wird das teuer. Und dabei wäre es scheissegal ob man einen SUV, Crosover, Van, Kleinbus oder sonstwas fährt.
Es gab einen ähnlichen Vorschlag von den Grünen. Das fand ich in der Höhe und der Art wie es gemacht werden sollte nicht so gelungen. Aber grundsätzlich bin ich dieser Art der Steuerung schon zugeneigt. Du hast die Freiheit in weiten Grenzen zu tun was du willst. Aber du zahlst dafür. Und zwar den vollen Preis. Das ist nicht für alle Bereiche eine Lösung. Aber beim Thema Energie halte ich das für einen je nach Ausgestaltung gangbaren und gerechten Weg.
Geld als Mittel um ein gewünschtes Verhalten zu erreichen funktioniert nur dann, wenn genau das unerwünschte Verhalten teurer wird. Dreht man an der Besteuerung von Zigaretten um das Rauchen zu unterbinden, kaufen die Leute losen Tabak und stopfen selbst. Endet das Pfandsystem bei drei Litern, kommen sofort Verpackungen von 3,001 Litern in die Läden. Nimmt man Milchgetränke vom Pfandsystem aus, kommen sofort Energydrinks auf der Basis von zu Wasser filtrierter Molke auf den Markt. Legt man fest, dass unter 25 jährige kein Hartz 4 bekommen wenn sie bei den Eltern leben, mieten die eine Wohnung an die dann das Amt bezahlt. Verteufelt oder verteuert man SUV, bietet die Industrie sofort Highseater an die sich durch Farbe (Wagenfarbe statt Schwarz) und Formgebung der Scheibenwischerarme ganz deutlich vom ach so üblen SUV unterscheiden.
Übrigens. Nur eines dieser Beispiele ist erfunden.