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Mysteriöser Einzeller: Der Blob findet mühelos den kürzesten Weg durch ein Labyrinth

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Ungelesen 21.03.20, 01:20   #1
BLACKY74
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Standard Mysteriöser Einzeller: Der Blob findet mühelos den kürzesten Weg durch ein Labyrinth

Zitat:
Mysteriöser Einzeller
Der Blob findet mühelos den kürzesten Weg durch ein Labyrinth

Was ist schleimig, hungrig, klug und ändert Form und Größe nach Belieben: Ein Wesen namens Blob, das weder Pflanze, Tier noch Pilz ist. Eine Dokumentation begibt sich auf Spurensuche nach dem mysteriösen Einzeller.

Er ist nicht zu stoppen, er wächst immer weiter, er wird dich lebendig verspeisen: der Blob! Als der junge Steve McQueen im Science-Fiction-Film „Blob – Schrecken ohne Namen“ 1958 vor dem schleimigen, menschenfressenden Ungeheuer warnt, ahnt noch niemand, dass ein ähnliches Wesen 61 Jahre später im Parc zoologique de Paris in einem Terrarium zu einer kleinen Sensation wird. Physarum polycephalum heißt das Etwas, das weder Pflanze, Tier noch Pilz ist. Und auch wenn er bisher keinen Menschen verspeist hat, gleicht der Blob seinem filmischen Namensgeber in Wachstum und Verhalten verblüffend – und scheint sogar klüger als seine Filmvorlage.

Doch Angst zu haben braucht deswegen niemand, versichert Audrey Dussutour. Die Mitautorin der [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] forscht seit mehr als zehn Jahren am Centre national de la recherche scientifique (CNRS) in Toulouse über Physarum polycephalum. Inzwischen hat die Verhaltensbiologin eine Sympathie für das kleine gelbe Geschöpf entwickelt, das gern Haferflocken und Pilze frisst.

Seit fast einer Milliarde Jahren besiedelt Physarum polycephalum schon die Erde, als Einzeller gehört es zu den ältesten und einfachsten Lebensformen überhaupt. Heute lebt es bevorzugt in der gemäßigten Zone, also in den Nadel-, Misch- und Laubwäldern dieser Erde, auf feuchtem Holz. Eine Spenderzelle kann ihre Gene über 720 Varianten auf eine Empfängerzelle übertragen – [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]. Da er sich über mehrere Quadratmeter ausdehnen kann, schaffte er es als größte lebende Zelle ins Guinnessbuch der Rekorde. Ein Blob hat weder Augen noch Mund, Magen oder Beine und kann trotzdem sehen, schmecken, verdauen und sich fortbewegen: Einen Zentimeter kommt er pro Stunde voran – ist er hungrig, schafft er sogar vier Zentimeter.


Seit fast einer Milliarde Jahren besiedelt Physarum polycephalum unsere Erde
Quelle: ©Audrey DussutourCRCA

Blickt man auf die Forschungsgeschichte des Blobs, könnte man fast Mitleid mit dem armen Ding haben, denn: „Die Botaniker meinten, die Zoologen müssten ihn erforschen, die Zoologen dachten dasselbe von den Botanikern“, sagt Dussutour. Nachdem sich Wissenschaftler lange nicht einig waren, welchem Fachgebiet Physarum polycephalum zuzuordnen sei, führte es ein Leben am Rande der Disziplinen. Im 19. Jahrhundert war erstmals von einem „Pilztier“ die Rede, im 20. Jahrhundert sprach man von Myxomyceten, sogenannten Echten Schleimpilzen. Ein irreführender Begriff, denn damit ist eben nicht der Pilz gemeint, sondern ein einzelliger Organismus, von denen Physarum polycephalum nur eine Art ist. Erst 2015 wurde sein Genom vollständig entschlüsselt.

Der Blob und die Weltherrschaft


Dank Audrey Dussutour und weiteren Forschern, etwa Toshiyuki Nakagaki aus Japan, wissen wir heute, dass der Blob mühelos den kürzesten Weg durch ein Labyrinth findet, dass er sich Dinge merken kann, ohne ein Gehirn zu besitzen, und dass sich ein amerikanischer Blob in seinem Nahrungsverhalten stark von einem französischen Exemplar unterscheidet: „Weil der amerikanische Blob unsere Bio-Haferflocken nicht mochte, haute er einfach aus der Petrischale ab und machte sich über die Flocken einer amerikanischen Marke her!“, erzählt Dussutour. Überhaupt steht das Fressen im Mittelpunkt eines Blob-Lebens; er bevorzugt aber vegetarische Speisen und ist allein damit schon recht liebenswert und wenig beängstigend.

Und nicht nur das: „Physarum polycephalum ist ein Ernährungsgenie“, sagt Dussutour. Bekommt es mehrere Speisen angeboten, entscheidet es sich stets für seine optimalen Bedürfnisse. Im Gegensatz zum Menschen, der oft dem Appetit nachgibt, obwohl er satt ist, „weiß sich der Blob in der Regel zu beherrschen“.

Übrigens vergrößert sich der Blob mit seinen Mahlzeiten stetig – erinnert das nicht doch an den Horror-Blob aus dem Kino? Ob der Schleimpilz wohl die Weltherrschaft an sich reißen könnte? In Vorträgen lächelt Dussutour bei Fragen dieser Art und erzählt vom größten Feind des Blobs: der Nacktschnecke, die das schleimige Ding liebend gern verspeist. Der natürliche Kreislauf des Lebens eben, irgendwie beruhigend.

Inzwischen und spätestens mit der medienwirksamen Ausstellung im Pariser Zoo steigt das Interesse an der Erforschung des Blobs, nicht zuletzt, weil sich aus seinem Verständnis Wirkweisen von Tumorzellen ableiten lassen. Dussutour ist zufrieden, dass sich die Wissenschaft vermehrt „ihrem“ Blob widmet, und sagt: „Ich gehe davon aus, dass es da draußen noch Tausende Arten des Blobs zu entdecken gibt.“

Der Blob im Fernsehen

Schleimiger Superorganismus: ARTE gibt Einblick in die Arbeit von Audrey Dussutour und anderen Wissenschaftlern, die sich mit den faszinierenden Eigenschaften des Blobs befassen.

Die Wissenschaftsdoku „Der Blob: Schleimiger Superorganismus“ läuft am Samstag, 21. März um 21.50 Uhr und ist bis 19. Mai in der [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] zu finden.
Quelle:[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
Zitat:
[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
52 Min.
Verfügbar vom 14/03/2020 bis 19/05/2020
Nächste Ausstrahlung am Samstag, 21. März um 21:55

Es ist weder Tier noch Pflanze, sondern – ein Blob. Dieser schleimige Superorganismus stellt alles in Frage, was der Mensch über intelligentes Leben zu wissen glaubt. Der faszinierende Einzeller ist quasi unsterblich, hat einen unstillbaren Appetit, kann komplexe Probleme lösen und zeigt erstaunliche Lern- und Kommunikationsfähigkeiten.


Science-Fiction für Realisten: „The Blob“ erobert die Leinwand – und die Labore! In einem B-Movie von 1958 taucht die Bezeichnung zum ersten Mal auf. Der Blob, eine außerirdische Schleimmasse, bedroht die Erde mitsamt ihren Bewohnern. Diese Horrorfilm-Kreatur dient als Vorlage für den Spitznamen eines sehr realen Organismus, der auch wie nicht von dieser Welt zu sein scheint: Physarum polycephalum. Dieser Blob ist weder Tier noch Pflanze – und ein Alien erst recht nicht. Denn er lebt seit fast einer Milliarde Jahre auf diesem Planeten. Das macht ihn zu einer der ältesten Lebensformen – und zu einer der einfachsten: Der Blob besteht nämlich aus nur einer einzigen Zelle. Doch hinter seiner einfachen Fassade verbergen sich unglaubliche Fähigkeiten. Der Einzeller hat weder Augen noch Mund noch Magen noch Füße – und doch sieht, verdaut und geht er. Auch ohne Gehirn ist er in der Lage, komplexe Probleme zu lösen, den kürzesten Weg in einem Labyrinth zu finden und Informationen zu speichern und weiterzugeben. Der Blob ist zwar ein einzelliger Organismus; er besitzt aber viele identische Zellkerne, die zusammen eine Riesenzelle bilden. Das macht den Einzeller mit bloßem Auge sichtbar – und damit zu einem beliebten Forschungsobjekt für Wissenschaftler auf der ganzen Welt. Sie präsentieren die unglaublichen Fähigkeiten des Blobs und stellen ein wissenschaftliches Arbeitsfeld vor, in dem Intelligenz nichts mit Gehirnen zu tun hat. Jacques Mitsch hat mit seinem Film ein bemerkenswertes Porträt über ein außergewöhnliches Wesen geschaffen. Unterstützt wurde er dabei von Audrey Dussutour, einer Wissenschaftlerin, die erst vor kurzem die erstaunlichen Fähigkeiten dieses Evolutionswunders aufdeckte.
Quelle:[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]

Geändert von BLACKY74 (21.03.20 um 01:38 Uhr)
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