@OttoBauer: "Nein, das ist es gerade nicht. Ein jeder Mensch ist in der Lage für sich selbst zu sorgen. Jeder weiß doch selbst was er will und am besten für ihn ist. Man muß einem Menschen diese Fähigkeit zur Selbstfürsorge einfach zusprechen. Anders kann eine Gesellschaft nicht funktionieren."
Widersprechen Sie sich in diesem Punkt nicht gewissermaßen selbst, wenn sie in dem vorherigen Absatz den Menschen von denen Sie sprachen eine psychische Störung, ergo: eine Krankheit, attestierten?
Denn, Sie konstatierten, dass, wenn "...[ein Mensch] in einer ausweglosen Situation sei und er aus eigener Kraft aus dieser auch nicht mehr hinausfände. ...[Er] dann [auch nicht] die Kraft aufbringen [könne] sich eine neue Arbeit zu suchen" - da bin ich vollkommen Ihrer Meinung. Nur, was ich mit "gesamtgesellschaftlicher Aufgabe" meinte, war der simple Ansatzpunkt eben diesen Menschen "von seiner Krankheit zu heilen", auf dass er nichtmehr dauerhaft auf Kosten der Gesellschaft leben müsste (da er es selbst, wie Sie selbst aussagten, alleine nichtmehr kann).
Vielmehr habe ich bei der Resonanz das Gefühl, dass psychisches Leiden und die daraus resultierenden Probleme für die Gesellschaft immernoch stark kontrastiert zu körperlichen Leiden gesehen werden.
Wenn also jemand z.B. jemand meinte Mountain Bike fahren gehen zu müssen und sich dabei den Hals bricht - auch dann wäre es eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe diesem Menschen die entsprechende Versorgung zukommen zu lassen, auf dass er so gut wie möglich genesen könne und ein lebenswertes Leben führen kann - selbst, wenn er mit seinen, in seiner Lebenszeit gezahlten, Krankenversicherungsabgaben niemals die Kosten für seine Behandlungen aufbringen könnte.
Wenn man dies so sähe, warum sollte man Depressiven dieses Recht aberkennen wollen?
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