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Ungelesen 24.03.16, 13:08   #66
Xhanthan
dein Lehnsherr
 
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Hier wurden bereits eine ganze Reihe an (mehr oder minder guten) Argumenten vorgetragen. Als ich die Einträge durchlas, entdeckte ich mehrere Einträge, die ich als plumpen Reaktionismus empfand, war aber dann durchaus angetan, als jemand dann einige Einträge später dieses Vorpreschen schlüssig konterte - also, danke an all diejenigen, die sich hier Mühe geben zu argumentieren (egal, von welcher Seite)!

Bei einem Punkt allerdings, glaube ich, ist noch etwas Erläuterung (und vor allem Relativierung) vonnöten: Dem Willen, eine Unterscheidung zwischen den ominösen "guten Arbeitslosen" (krank, alt) und "bösen Arbeitslosen" (faul, parasitärisch) zu finden.
Dementsprechend, will ich an all diejenigen, die der Meinung sind, man solle "die Guten" unterstützen und "die Bösen" nötigen, folgenden Denkanstoß richten:
Glaubt ihr denn wirklich, dass selbst jemand, der von sich sagt "er wolle nichts machen und er fände es toll, dass andere für ihn arbeiten und ihn tragen müssen" - glaubt ihr wirklich, dass er sich willentlich für diese Haltung entschieden hat? Ist es nicht vielmehr so, dass diese armselige, bemitleidenswerte Person sich schon längst aufgegeben hat? Nicht nur, dass dieses negative Klischee, dieses Sinnbild des Schmarotzers so überhaupt nicht existiert, genauso wenig, wie es fairer weise auf die allermeisten Arbeitslosen angewendet werden kann - nur, selbst wenn diese Person denn existierte, so wäre es doch eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe diese Person zuerst in die Arme zu nehmen und dann unter die Arme zu greifen - auf dass er wieder an sich selbst glaubt, und zu dem werden kann, was so gern als "nützliches Mitglied der Gesellschaft" bezeichnet wird.
Zusammenfassend bleibt also zu sagen: Was nutzt es, auf jenen rumzutrampeln, die durchs Raster gefallen sind? Lasst uns das Raster umbauen!

P.S.:
Hartz IV-Empfänger werden gerne als "Arbeitslose" bezeichnet - der Einfachheit halber, habe auch ich diese Bezeichnung im obigen Text übernommen - nur sind diese Menschen in den allerwenigsten Fällen (wenn überhaupt) "arbeitslos", sie sind "erwerbslos". Und haltet dies bitte nicht für bloße, inhaltsleere Wortglauberei: schlagt das ganze mal nach; denn, einen Erwerbslosen "arbeitslos" zu nennen ist eine Unterstellung.
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