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Seit 1938 (s.O.) hat sich in den Köpfen vieler Menschen scheinbar nix geändert. Ich kiffe nicht, habe aber eine Zeit lang in der Suchthilfe gearbeitet. Alkoholiker sind vom entstandenen persönlichen Schaden, fast wie Heroin Abhängige. Der Unterschied ist nicht so groß, wie die Allgemeinheit denkt. Es ist mehr das Problem, dass ein Alki ca. 3€ für eine Flasche Doppelkorn am Tag braucht, während der Heroin Abhängige ca. 40€ am Tag braucht. Dies führt natürlich zu gesellschaftlich problematischrerem Verhalten (obwohl ich auch H-Junkies erlebt habe, die ein geregeltes Leben mit Arbeit, sauberer Wohnung etc. führen). Die Konsequenzen für Psyche und Physis unterscheiden sich, aber nicht in dem Ausmaß das der öffentlichkeit vermittelt wird.
Und was glaubt ihr wie sich der Alkohol auf die Arbeitslosenzahlen auswirkt? Mit Sicherheit stärker als der Konsum von Cannabis. Die Suchtarbeit hat bereits erkannt, dass es die kriminalisierung ist, die Cannabis zur Einstiegsdroge macht. Dieses kausal umgekehrte Denken ist mittlerweile ziemlich veraltet und gefährlich.
Wenn man Statements seitens der Regierung dazu hört, wird man mit veralteten, teilweise falschen Argumenten konfrontiert. Diese dienen aber in erster Linie dazu, gezielte Lobbyarbeit seitens der Tabak-,Alkohol- und Pharmaindustrie zu verdecken. Ausserdem ist die Haltung es ein Paradebeispiel einer heuchlerischen und doppelmoralischen Gesinnungsethik. Es wird sich ja nicht mal im Ansatz um eine aufrichtige Auseinandersetzung bemüht. Der internationale Vergleich zeigt, dass in den Niederlanden der Konsum harter Drogen immer weiter zurückgeht. Auch die Zahl der jugendlichen Konsumenten ist im EU Vergleich deutlich niedriger als in den anderen Ländern. Es ist jawohl klar, dass die staatlich geregelte Abgabe nicht an Jugendliche erfolgt. Dem Pusher auf der Strasse ist es egal, dass es die Gruppe der heranwachsenden ist, die von den gennanten psychischen Folgen betroffen ist, weil auch ihre psyche sich im Wachstum befindet.
Die in der Politik sollten sich mal mit den süchtigen (die es immer geben wird, Verbot hin oder her) auseinandersetzen und dazu gezwungen sein, sich mit den Konsequenzen ihrer Politik auseinanderzusetzen, dass würde schleunigst zu einem Umdenken führen.
Ps: Ich möchte anmerken, dass ich nicht den Konsum von harten Drogen befürworte oder da eine Lockerung des BtmG befürworte (da die gesellschaftl. negativen Konsequenzen in bei solchen Drogen durchaus vorhanden sind) , sondern nur darstellen welche Doppelmoral hinter dem tolerierten Konsum von Alkohol und dem Verbot des weicheren Marijuana's steckt. Wenn man aber ein Oktoberfest veranstalten würde, wo statt zu saufen, gekifft wird, müssten mit sicherheit weniger Sanitäter ausrücken. Das gilt für Alkoholvergiftungen genauso, wie für Krawalle und Schlägereien. Trägheit, arbeitslosigkeit etc. wird von Alkohol mit Sicherheit mindestens genauso, wenn nicht sogar mehr gefördert (vermutlich sogar durch das Mittagsprogramm von RTL mehr ;-) ).