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19.05.24, 10:36
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Öffentlich-rechtlicher Rundfunk:ARD-Dokumentation verstößt gegen Staatsvertrag
Zitat:
Öffentlich-rechtlicher Rundfunk:ARD-Dokumentation verstößt gegen Staatsvertrag
Der NDR-Rundfunkrat erkennt in der umstrittenen Doku "Deutsche Schuld" über den Genozid der Deutschen in Namibia einen Verstoß gegen den Rundfunkstaatsvertrag.
Mit knapper Mehrheit hat der NDR-Rundfunkrat entschieden, dass die Ende vergangenen Jahres ausgestrahlte Dokumentation "Deutsche Schuld" gegen die im Staatsvertrag festgehaltenen "Grundsätze der Angebotsgestaltung" verstoßen hat.
Die Dokumentation der Filmemacherin Silvia Palmigiano unternahm den Versuch, den deutschen Völkermord an den Herero und Nama Anfang des vergangenen Jahrhunderts in Namibia aufzuarbeiten. Das misslang nach Einschätzung vieler Experten. In einem offenen Brief bemängelten mehr als 150 Unterzeichner falsche Fakten und Oberflächlichkeit, unter ihnen der frühere deutsche Botschafter in Namibia.
Der Rundfunkrat kritisierte nun unter anderem "das Auslassen von wesentlichen Informationen zur Geschichte und Entwicklung Namibias nach dem Ende der Kolonialzeit bis heute". Auch der Einsatz der Mode- und Popjournalistin Aminata Belli als "Presenterin" stieß auf wenig Verständnis.
Im November 2023 hatte der NDR erst versucht, die gravierenden Fehler in der Dokumentation zu korrigieren und diese schließlich Anfang Dezember ganz aus der Mediathek entfernt.
Nun, ein halbes Jahr später, folgte die Entscheidung des Rundfunkrates mit 22 zu 20 Stimmen bei einer Enthaltung. Das Gremium folgte einer Empfehlung des Programmausschusses. NDR-Intendant Joachim Knuth bezeichnete die Sendung in der Sitzung als "missglückt".
Der Rundfunkrat fordert Knuth auf, zum künftigen Umgang mit den sogenannten Presenter-Formaten Stellung zu nehmen. Der Einsatz dieser Formate sei "für Dokumentationen über komplexe historische Zusammenhänge kritisch zu hinterfragen", sagte Dietmar Knecht, Vorsitzender des Gremiums.
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Ergänzend dazu ist noch dieser Artikel von der FAZ
Zitat:
„Deutsche Schuld“ :
NDR wehrt sich gegen Kritik an Namibia-Film
Namhafte Persönlichkeiten aus der namibischen Gemeinschaft hatten die Dokumentation als oberflächlich und „völlig unreflektiert“ bezeichnet. Der NDR weist das zurück – und ändert den Film dennoch.
Der Norddeutsche Rundfunk (NDR) wehrt sich gegen massive Kritik an der Dokumentation „Deutsche Schuld – Namibia und der Völkermord“ von Aminata Belli, die am 25. September ausgestrahlt wurde. Anspruch des Films sei es, „authentische und multiperspektivische Einblicke in das heutige Namibia zu bieten und diese Einblicke in ihren historischen Kontext einzuordnen“, heißt es auf Anfrage.
„Die Recherche ist durch eine vielfältige Anzahl unterschiedlicher Quellen abgesichert, zahlreiche Vorgespräche und nicht zuletzt die Interviews, die beim Dreh geführt wurden.“ Die Dokumentation wurde allerdings korrigiert und steht inzwischen in einer überarbeiteten Fassung in der ARD-Mediathek. Die Redaktion habe für Klarheit und Präzision gesorgt, „dort, wo sie sich in der ersten Version des Films für Kürze und Textverständlichkeit entschieden hatte“, so der NDR.
Kritiker nannten Doku „völlig unreflektiert“
Auf dessen Website findet sich ein Transparenzhinweis, der einzelne Korrekturen auflistet. Ein Namibia-Kenner sagte der F.A.Z., die Lage im Land sei komplex, „was positiv ist, weil so alte Strukturen aufgebrochen werden“. Diese Komplexität werde zumindest in der Ursprungsfassung der Dokumentation nicht abgebildet. Die „taz“ schrieb, die Dokumentation kratze an der Oberfläche.
Die „Allgemeine Zeitung“ (AZ), die in deutscher Sprache in Namibia erscheint, hatte berichtet, dass namhafte Persönlichkeiten aus der namibischen Gemeinschaft und Mitglieder der Deutsch-Namibischen Gesellschaft (DNG) die Dokumentation als oberflächlich und „völlig unreflektiert“ bezeichnen. Die Kritiker betonen, dass sie dabei keinesfalls die an den einheimischen Bewohnern begangenen Verbrechen, Misshandlungen und Diskriminierungen infrage stellen würden.
Das Forum deutschsprachiger Namibier (FDN) äußerte sich ebenso in der AZ: „Dieser Film ist voller Fehler, schlecht recherchiert und in vieler Hinsicht missverständlich, obwohl das Filmteam die Fakten problemlos hätte korrekt in Erfahrung bringen können. Es sind gerade diese Nachlässigkeiten – gewollt oder ungewollt –, die Namibia als Land, seine Geschichte und seine Einwohner in ein völlig falsches Licht rücken.“ Protagonistin Naita Hishoono wird in dem Film als hererostämmig dargestellt.
Hi?*shoono stammt vom Volk der Aawambo (Ovambo) und spricht als in der DDR aufgewachsenes Kind fließend Deutsch. Gegenüber der „Bild“-Zeitung sagte sie, dass sie sich „instrumentalisiert“ glaubt: „Ich habe den Eindruck, ich sollte als wütende schwarze Frau dargestellt werden. Ich hatte schon beim Dreh das ungute Gefühl, es geht in eine Richtung, die mir nicht gefällt.“
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