Der Wiedererkennungswert scheint nicht gegeben zu sein.
Zitat:
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Wenn Jugendliche in Deutschland sehen, wie dreckig es ihren Altersgenossen in Spanien oder Griechenland geht, sagen sie sich: „Da sind wir noch gut dran.“ Und schon zerbröselt – trotz aller Unklarheit über die eigene Zukunft und die Zukunft der Gesellschaft – ein Motiv für kollektiven Protest.
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Auch hier schon so oft gelesen: Werden die Zustände hier kritisiert, wird man mit Liberia oder anderen Ländern am Ende des Weltweiten BIP verglichen. Scheinbar will man sich als Deutscher (im Wirtschaftswunder) nicht den Schuh anziehen, in diesem Land ginge es steil bergab. Denn logisch ist das Argument nicht: Muss man erst aktiv werden, wenn die Zustände richtig haarsträubend werden? Es widerspricht auch der menschlichen (und auch der kapitalistischen) Entwicklung, dass ein dauerhafter Negativtrend als nicht so schlimm empfunden wird, solange er nicht umfassend wird.
Die ganze kapitalistische Ideologie von "höher, weiter, schneller" und auch die soziale Marktwirtschaft ("Wohlstand für alle") wird in diesem Fall einfach umgedreht, weil die Verbreiter und Nutznießer sich sonst unerwünschter Kritk ausgesetzt sehen. Denn wie Heitmeyer richtig feststellt, wird Protest so effektiv lange vor seiner Entstehnung verhindert.