Zitat von Anke M., Nachtrag
Aufgrund von Verwirrung zum Titel möchte ich mich vorab erklären: Ich bin Tierärztin, keine Journalistin und deshalb vielleicht nicht so pointiert, wie ich es gerne hätte. Das hier ist natürlich auch ein Artikel über meine Gefühle, aber hat nie den Zweck, diese in den Vordergrund zu stellen. Denn es geht nicht um meine Gefühle, das habe ich aber ständig versucht, zu erklären. Es ist ein Aufruf an andere Weiße, sich ihrer Privilegien bewusst zu werden und Solidarität zu zeigen. Ich leide nicht unter Rassismus. Zu begreifen, wie privilegiert man ist und wie schlecht es anderen geht ist kein schönes Gefühl, das ich meinen weißen Mitmenschen beschreiben wollte, in der Hoffnung, dass sie es verstehen.
Meine Teamkolleg*innen haben bereits mehrfach Betroffene zum Thema (Hier und hier) zu Wort kommen lassen, eben weil uns die Perspektive und Stimme der Betroffenen sehr wichtig ist. Ich wollte nicht sagen, dass man sich zu schämen hat, wenn man weiß ist. Sondern mein Gefühl zu beschreiben, dass mich aufhorchen lässt. Das mich nicht weghören oder weggucken lässt, wenn ich Rassismus sehe. Das nicht zulässt, dass ich schweige, weil das ja “ nicht so gemeint“ oder „Der Typ doch nur besoffen!“ ist.
Es ist ein Aufruf zur Solidarität und Selbstreflexion über die Beschreibung meiner eigenen Erlebnisse. Ich schäme mich meiner Hautfarbe nicht, aber ich schäme mich für den Rassismus und die Verbrechen, die im Namen meiner Hautfarbe begangen werden. Und dieser Text war der Versuch, das anderen Menschen zu erklären.
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