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Ungelesen 07.06.20, 22:27   #22
Wornat1959
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Ein Artikel aus der Apotheken-Umschau dazu:
Warum Scham eine gute Sache ist

Zitat:
Warum Scham eine gute Sache ist

Scham ist ein starkes und unangenehmes Gefühl, das jeder Mensch kennt. Wie Scham entsteht, warum das Gefühl wichtig für die Gesellschaft ist und was es mit dem Fremdschämen auf sich hat

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"Schamgefühle gehören zu den stärksten, unangenehmsten und intimsten menschlichen Regungen", sagt Dr. Udo Baer, Körpertherapeut aus Nordrhein-Westfalen, der ein Sachbuch zu diesem Thema geschrieben hat. Wer sich schämt, ist im Kern getroffen. Er möchte sich umgehend auflösen, im Erdboden versinken, unter die Teppichfranse kriechen, den hochroten Kopf in den Sand stecken. Doch der Körper zeigt das genaue Gegenteil. Indem wir rot werden, kehrt sich unser Innerstes nach außen. Die Scham wird sichtbar. Für alle. Wie peinlich!

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Scham ist zutiefst menschlich und hält die Gemeinschaft zusammen

Sicher ist: Die Fähigkeit, Scham zu empfinden, ist exklusiv menschlich. Sie steckt uns vermutlich in den Genen, ihre äußeren Anzeichen sind universell: Erröten, gesenkter Blick, hängende Schultern, eingefallene Brust. Anders als Emotionen wie Angst oder Ärger, muss das Schamgefühl erst reifen. Ab zirka zwei Jahren, wenn das Kleinkind sich seiner Individualität bewusst wird, ist es nach Ansicht der Forscher fähig, sich zu schämen.

Warum brauchen wir dieses Gefühl? Für Daniel Fessler von der University of California ist Scham seit der Frühgeschichte des Menschen der "entscheidende Mechanismus, um die Zusammenarbeit in Gruppen zu etablieren und aufrechtzuerhalten." Die peinigende Emotion treibt dazu an, die geltenden Normen einzuhalten. Dies sichert den Verbleib in der Gruppe – und somit das Überleben. Nach innen wirkt Scham wie eine Alarmglocke, nach außen beschwichtigt sie: Seht her, ich habe eine Regel verletzt, und mir geht es nicht gut damit. Mehr Bestrafung ist nicht nötig.

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Fremdschämen: Die Blamage anderer ist uns peinlich

Das sitzt, nicht nur beim Verkehrssünder. Denn Beschämung zieht oft größere Kreise: Die Ehefrau, deren Mann sich auf der Party daneben benimmt, schämt sich stellvertretend für ihren Gatten, weil sie davon ausgeht, dass beide als zusammengehörig wahrgenommen werden. Eine weitere Spielart, das Schämen für völlig fremde Menschen, wird besonders im Fernsehen kultiviert und ist mittlerweile so verbreitet, dass der Begriff "fremdschämen" es bereits als Eintrag in den Duden geschafft hat. Dass die Blamage anderer im wahrsten Sinn des Wortes peinlich ist, also richtig weh tut, haben der Psychologe Sören Krach und sein Team von der Universität Marburg mit bildgebenden Verfahren nachwiesen. Demnach werden beim Fremdschämen die gleichen Hirnareale aktiviert wie beim Mitleid für körperliche Schmerzen anderer.

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Die erwähnte Studie dazu:
uni-marburg.de: Du bist ja so peinlich! - Fremdscham ist dem Mitfühlen von Schmerzen verwandt

Zitat:
Du bist ja so peinlich!
Fremdscham ist dem Mitfühlen von Schmerzen verwandt

Wenn man sich für andere schämt, sind vergleichbare Gehirnareale aktiv, wie wenn man den Schmerz anderer nachempfindet. Das ist das Resultat einer aktuellen Studie zu den neuronalen Grundlagen des Fremdschämens, die Wissenschaftler der Philipps-Universität in der aktuellen Ausgabe des Online-Wissenschaftsmagazins „PLoS One“ veröffentlichen, die am kommenden Mittwoch erscheint. Die Autoren um Dr. Sören Krach und Frieder Paulus berichten darin über Ergebnisse, die sie mittels Verhaltensexperimenten und funktionaler Magnet-Resonanzbildgebung (fMRT) erzielt haben.

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"Mitleid und Erbarmen hielten Bilbos Hand zurück. Viele, die leben, verdienen den Tod und manche, die sterben, verdienen das Leben. Kannst du es ihnen geben, Frodo? Dann sei nicht so rasch mit einem Todesurteil bei der Hand. Selbst die ganz Weisen erkennen nicht alle Absichten. Mein Herz sagt mir, dass Gollum noch eine Rolle zu spielen hat, zum Guten oder zum Bösen, ehe das Ende kommt." (Gandalf zu Frodo)

Geändert von Wornat1959 (07.06.20 um 22:32 Uhr)
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