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Warum jetzt sogar Wälder den Klimawandel anheizen könnten

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Ungelesen 05.07.20, 13:26   #1
Wornat1959
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Standard Warum jetzt sogar Wälder den Klimawandel anheizen könnten

Zitat:
Rückkopplungseffekte im Erdsystem
Warum jetzt sogar Wälder den Klimawandel anheizen könnten



Ein Gastbeitrag von [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]

Nicht alles CO2, das wir in die Luft pusten, bleibt dort. Ozeane und Wälder schlucken mehr als die Hälfte davon. Das hilft uns - aber wie lange noch?

04.07.2020, 18.29 Uhr


Wald in Russland: Es gibt erhebliche Zweifel daran, dass Ozeane und Landbiosphäre weiterhin in bekanntem Maße den Klimawandel dämpfen werden.
Yevgeny Sofroneyev/ ITAR-TASS/ imago image


Die anhaltende, ******* Hitzewelle in Sibirien hat nicht nur wahrscheinlich zu einem neuen Hitzerekord von 38 Grad Celsius innerhalb des Polarkreises geführt, sondern auch [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] und dadurch zu [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] beigetragen. Ähnliches haben wir erst vor einigen Monaten bei den [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] erlebt, die auf das wärmste und trockenste Jahr in der australischen Geschichte folgten. Oder letztes Jahr, als riesige Waldgebiete in Alaska, Kanada und Sibirien [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]. Die Auswertung von Holzkohle in Sedimentbohrkernen legt nahe, dass die Zunahme der Feuer in den borealen Wäldern ein seit [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] erreicht hat.

Zitat:
Zur Person


Stefan Rahmstorf schreibt regelmäßig für den SPIEGEL über die Klimakrise. Er ist Klima- und Meeresforscher und leitet die Abteilung Erdsystemanalyse am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK). Seit 2000 ist er zudem Professor für Physik der Ozeane an der Universität Potsdam. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören die Paläoklimaforschung, Veränderungen von Meeresströmungen und Meeresspiegel sowie Wetter*******.
Eine Folge dieser Flächenbrände ist die Freisetzung von Kohlendioxid - wichtigstes Verbrennungsprodukt und [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]. Bei den Buschbränden in Australien im vergangenen Sommer wurden laut [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] 850 Millionen Tonnen CO2 freigesetzt – mehr als der gesamte CO2-Jahresausstoß von Deutschland.

Zitat:
Dakota Smith @weatherdak

Unsettling imagery of northeastern Siberia.

Abundant fires & extensive, blanketing smoke.



(Twitter: [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ])
Damit ergibt sich das, was die Wissenschaft "positive Rückkopplung" nennt - der Laie eher einen Teufelskreis. "Positiv" heißt diese Rückkopplung nicht, weil sie gut ist, sondern weil sie verstärkend auf die Erderhitzung wirkt – negative Rückkopplungen wirken Störungen entgegen.

Die Waldbrände sind ein Beispiel für die wichtige Rolle des Kohlenstoffkreislaufs im Klimawandel. Verlust von Wald ist eine Quelle von CO2 – ob der Wald nun abbrennt, durch Schädlingsbefall verrottet oder abgeholzt wird (außer das Holz wird in Möbeln oder Gebäuden verbaut und damit erhalten). Wächst der Wald wieder nach, wird dabei der vorher freigesetzte Kohlenstoff wieder gebunden – allerdings dauert das Jahrzehnte.

Wie lange hilft uns die Natur noch beim Klimaschutz?

Inzwischen haben wir – vor allem durch Verbrennung fossiler Energieträger – die CO2-Menge in der Luft um 45 Prozent erhöht, auf ein Niveau, das unser Planet seit mehreren Millionen Jahren nicht erlebt hat. Doch ohne die Hilfe der Natur wäre es noch viel schlimmer: Von dem CO2, das wir in die Luft geblasen haben, wurde bislang ein Drittel von den Wäldern aufgesogen und ein Viertel vom Ozean. Nur weniger als die Hälfte ist in der Atmosphäre geblieben. Ohne diesen Effekt wäre die Erderwärmung bereits doppelt so stark ausgefallen.

Das bedeutet, die Natur nimmt derzeit netto CO2 auf und setzt es nicht frei. Vor der Industrialisierung war die Natur im Gleichgewicht, das heißt, sie nahm so viel CO2 auf wie sie abgab, und die CO2-Konzentration war Jahrtausende lang fast konstant. Nun nimmt die Natur mehr auf, weil durch den Anstieg in der Luft ein Ungleichgewicht entstanden ist.

Zitat:

YouTube: [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]

Beschreibung ergänzt:
Zusammen mit dem Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) hat das Urban Complexity Lab der Fachhochschule Potsdam (FHP) einen animierten Kurzfilm entwickelt, der bisherige und zukünftige CO2-Emissionen visualisiert.
Doch wie lange wird die Natur uns noch diesen immensen Gratis-Klimadienst erweisen? Es gibt erhebliche Zweifel daran, dass Ozeane und Landbiosphäre weiterhin in diesem Maße den Klimawandel dämpfen werden.
  • Die Landvegetation gerät zunehmend unter Klimastress. Wälder leiden, weil sie immer schlechter an die örtlichen Klimabedingungen angepasst sind. Zunehmende Dürren, Feuer, Insekten, Pilze und Krankheiten gehen an die Substanz, es droht ein großes Waldsterben. Selbst ohne Waldverlust wird durch die Erwärmung die Biomasse im Boden schneller unter CO2-Freisetzung zersetzt. Jüngste Messdaten [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ], dass der Amazonas-Regenwald in trockenen Jahren bereits kein CO2 mehr aufnimmt, sondern zu einer CO2-Quelle geworden ist.
  • Auch das Leben im Meer gerät unter doppelten Stress durch Hitze und Versauerung. So könnte die [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] immer weniger Kohlenstoff in Form von absinkender Biomasse in die Tiefsee verfrachten.
  • Durch die Erwärmung wird zunehmend das hochpotente Treibhausgas Methan freigesetzt – aus tauenden Permafrostböden und aus Methaneis vom Meeresgrund. Auch Methan gehört zum Kohlenstoffkreislauf.

Eine [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] führender Erdsystemforscher hat diese Effekte 2018 abgeschätzt und kam zu dem Schluss: selbst wenn wir unsere Emissionen so planen, dass wir damit die Erwärmung unter 2 Grad halten wollen, könnten wir unversehens im Jahr 2100 bei 2,5 Grad landen. Bei höheren Emissionen wäre der Verstärkungseffekt noch deutlich größer.

Das verbleibende Emissionsbudget könnte deutlich kleiner ausfallen

Ebenfalls 2018 warnte auch der Weltklimarat IPCC in seiner berühmten [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] im [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]: das noch verfügbare Emissionsbudget zur Einhaltung des Pariser Abkommens könnte durch solche Rückkopplungen um rund 100 Milliarden Tonnen CO2 kleiner ausfallen als gedacht. Das bedeutet zum Beispiel, dass die Welt für eine 50:50-Chance unter 1,5 Grad zu bleiben nicht mehr 500, sondern nur noch 400 Milliarden Tonnen CO2 ausstoßen darf – das reicht gerade mal zehn Jahre auf dem heutigen Emissionsniveau oder bis 2040 bei linearer Absenkung auf null.

Zitat:
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Ein Gastbeitrag von Stefan Rahmstorf

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Ein Gastbeitrag von Stefan Rahmstorf

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Ein Gastbeitrag von Stefan Rahmstorf
Eine deutliche Warnung liefert auch hier die Erdgeschichte. Während der rhythmischen Wechsel zwischen Warmzeiten und Eiszeiten aufgrund der Erdbahnzyklen in den letzten drei Millionen Jahren hat der Kohlenstoffkreislauf nicht dämpfend, sondern verstärkend gewirkt. Wurde es durch die veränderte Erdbahn wärmer, stieg mit Verzögerung auch die CO2-Menge in der Atmosphäre an, was die Erwärmung noch verstärkte. Das zusätzliche CO2 kam offensichtlich aus dem Ozean. Wurde es kälter, verschwand dieses CO2 allmählich wieder im Ozean.

Während die Physik der Treibhauserwärmung seit Langem gut verstanden ist, birgt die Reaktion von Wäldern und Meeresbiologie auf die Erwärmung große Unsicherheiten und Risiken, die in den gängigen Klimaszenarien bislang ungenügend berücksichtigt wurden. Wir können uns aber leider nicht darauf verlassen, dass die Natur weiterhin geduldig unsere Abgase schluckt.
Quelle: [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
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"Mitleid und Erbarmen hielten Bilbos Hand zurück. Viele, die leben, verdienen den Tod und manche, die sterben, verdienen das Leben. Kannst du es ihnen geben, Frodo? Dann sei nicht so rasch mit einem Todesurteil bei der Hand. Selbst die ganz Weisen erkennen nicht alle Absichten. Mein Herz sagt mir, dass Gollum noch eine Rolle zu spielen hat, zum Guten oder zum Bösen, ehe das Ende kommt." (Gandalf zu Frodo)
Wornat1959 ist offline   Mit Zitat antworten
Die folgenden 3 Mitglieder haben sich bei Wornat1959 bedankt:
BLACKY74 (05.07.20), nolte (05.07.20), pauli8 (05.07.20)
Ungelesen 05.07.20, 15:14   #2
nolte
Echter Freak
 
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Es ist hoffnungslos.

Zitat:
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier meint, der 3. Juli 2020 sei ein historischer Tag, und da ist ihm ausnahmsweise mal zuzustimmen. Historisch war der Freitag allerdings nicht, weil die Regierungsparteien, wie Altmaier meint, sich auf Klimaschutz festgelegt hätten. Sondern eher wegen des Gegenteils: des riesigen Stinkefingers, den die Berliner Koalition den nachwachsenden Generationen zeigt. Seit eineinhalb Jahren gehen Jugendliche in aller Welt auf die Straße, um konsequenten Klimaschutz, um eine drastische und rasche Reduktion der Treibhausgase zu fordern. Fast eineinhalb Millionen Menschen, darunter auch Tausende Klimaforscher, demonstrierten im September 2019 bundesweit, um den Forderungen nach schneller Stillegung aller Kohlekraftwerke Nachdruck zu verleihen. Doch die Regierungsfraktionen ziehen es vor, all diese Stimmen zu ignorieren – den Proteststurm, die immer eindringlicheren Mahnungen der Wissenschaftler, den tauenden Permafrost in Sibirien, das schwindende Eis im arktischen Ozean, den sich beschleunigenden Anstieg der Meere, die Dürresommer in Mitteleuropa, die biblischen Heuschreckenplagen in Afrika.
Statt Kraftwerke schnell abzuschalten, wird Deutschland zum EU-Schlusslicht in Sachen Kohleverstromung. Österreich steigt 2020 aus der Kohle aus, Frankreich 2021, Großbritannien, Irland und Italien 2025, Dänemark 2030. Und Deutschland? 2038. Und das nicht einmal in schnellen Schritten. Rund 40 Prozent der Kapazitäten sollen noch rund 15 Jahre weiter betrieben werden. Nach uns die Sintflut. Als sei dies noch nicht genug, wird auch noch die besonders klimaschädliche Braunkohle bevorzugt. Die EPH-Töchter LEAG und Mibrag in Ostdeutschland sowie RWE im Rheinland bekommen über vier Milliarden Euro an Entschädigung für Kraftwerke, die in den letzten Jahren nicht mehr wirtschaftlich arbeiten konnten. Ihnen wird mehr Zeit für das Abschalten ihrer Anlagen gegeben als den Kommunen mit Steinkohlekraftwerken. Sie können weiter die eigentlich allen gehörende Braunkohle aus dem Boden holen, ohne dafür nennenswerte Abgaben zu zahlen. Ihnen wird ein Teil der Folgekosten für die Rekultivierung abgenommen, und sie dürfen noch weitere fast 2.000 Menschen aus ihren Dörfern und Häusern vertreiben. Eigentum ist halt nur heilig, sofern es sich um das großer Wohnungs- und Braunkohlekonzerne handelt. Wer hingegen nur in Ruhe in seinem Haus leben möchte, wird gegebenenfalls von der RWE-Privatarmee, als die die Polizei im Rheinland agiert, herausgezerrt.
Die Kohlelobbyisten waren also auf ganzer Linie erfolgreich. Gegen diese politische Übermacht hilft eigentlich nur noch eines: RWE, LEAG und Mibrag müssen in eine öffentliche und demokratisch kontrollierte Stiftung oder ähnliches überführt werden. Nur so können das Klima und nebenbei auch mancher Steuer-Euro noch gerettet werden.
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Trotzdem habe ich vor kurzem Ahorn angepflanzt, auf brachliegendem Gelände *grins* der wächst schnell und wird den Klimawandel vermutlich überstehen.
__________________
"Wir müssen friedenstüchtig werden"
(Boris Pistolius, dt. Philosoph)
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