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Ungelesen 06.03.24, 09:28   #6
Nana12
Chuck Norris
 
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Zitat:
Diese Leute glauben, dass sie von »den Medien« systematisch belogen werden, dass Politik und Medien heimlich zusammenarbeiten, dass man politischer Berichterstattung grundsätzlich misstrauen sollte. Das sind Haltungen, die man vor allem aus dem rechtse><tremen und verschwörungsideologischen Spektrum kennt. Die meisten in dieser Gruppe verfügen über vergleichsweise geringere formale Bildung als die übrigen Gruppen. 58 Prozent der Leute in dieser Gruppe geben in der Bertelsmann-Studie an, bei der nächsten Wahl die AfD wählen zu wollen.
Da spricht man sich gegen u.a. Diffarmierung aus und versucht die Leute pauschal als ungebildete Bauerntrottel darzustellen. Und das nur weil man seitens der Medien öfter versucht hat den Leuten mit Anlauf ins Hirn zu scheißen. Zum Beispiel indem man Apparatschiks als 'Leute von der Straße' ausgab, Bürgerdialoge mit Parteisoldaten durchführte und die Realität absichtlich verzerrte. Und das sind nur die nichtigen Beispiele die aufgeflogen sind. Aber hey, siehe Überschrift.

Ob das deshalb den Müll aus dem sozialen Medien ein Stück weit seriöser macht? Sicher nicht. Aber ein wenig Selbstkritik und Selbstreflexion täte den abgehobenen Schmock in den Redaktionsstuben wirklich sehr gut. Immerhin sollen ja nur 16% sich selbst als gefährdet durch Desinformation sehen.

Zitat:
Wir benötigen wieder einen demokratischen Konsens.
Schöner Euphemismus. Was Stöcker hier meint ist, dass wovon Verschwörungstheoretiker seit Jahren träumen: Die eigene Meinung zur allein gültige erklären.

Dabei war Medienvielfalt mal dazu gedacht die Sichtweisen aus Vorgänge der Öffentlichkeit aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten. Das können auch mal absurde Sichtweisen sein. Im Wettstreit der Meinungen, spätestens im Plenum - also der Debatte, destilliert sich dieser Konsens oder zumindest ein mehrheitlicher Volkswille. Genau diese Debatte will Stöcker nicht führen. Dann muss man aber sagen: Meine Meinung ist so richtig, dass sie keine alternative Sichtweisen zulässt.

Merkel hätte früher "alternativlos" gesagt, und das ist das Problem. Es wurden höchst problematische Maßnahmen in den letzten Jahrzehnten ergriffen, die keineswegs zielführend waren, aber in der Öffentlichkeit als eben alternativlos hingestellt wurden. Die Demokratie leidet schon seit langem, und einen gehörige Verantwortung daran tragen die Medien. Auch hier, siehe Überschrift.

Mal als Beispiel:

Zitat:
Es wird sehr viel gelogen und intensiv an diesen Parallelrealitäten gearbeitet. Leider auch von ehemals seriösen Medien und Vertretern großer Parteien. In dieser Parallelrealität steht Deutschland, die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt, mit sinkender Inflation, dem mit Abstand niedrigsten Schuldenstand der G7-Staaten und einem Leitindex auf ständiger Rekordjagd irgendwie trotzdem am Abgrund. Kein Wunder, dass manche das Vertrauen verlieren.
Witzig, das sind Parameter die rechtslibertäre Honks zur Beurteilung der wirtschaftlichen Lage heranziehen (wenn sie denn gerade passen). Diese Parameter sind jedoch nicht dazu geeignet die wirtschaftliche Gesamtsituation zu beurteilen bzw die sozioökonomischen Verhältnisse die sich in Umfragen widerspiegeln.

Die Inflation war immer nur temporär, weil externer Preisschock (es gibt Ökonomen die das nicht als Inflation bezeichnen würden, weil es eben nicht der klassische Preistreiber ist). Die verantwortlichen Energiepreise pendeln sich nun auf hohem Niveau ein - zu hoch für viele Unternehmen. Dazu kommt, dass Inflation die Steigerung darstellt. Der Ausgleich für die letzten Jahre ist nie erfolgt. Kurz gesagt: Die Leute haben merkbar weniger in der Tasche als vor vier Jahren.

Die Verschuldung als lösgelöster Parameter sagt überhaupt nichts aus, wenn man nicht gerade wie Deutschland in der Eurozone sitzt. Aber selbst das wäre nicht schlimm. Deutschland hat sich seine Ausgaben seit Jahren vom Ausland bezahlen lassen (siehe Verschuldung anderer Länder), und damit ist es vorbei (siehe Energiepreise). Das mag zwar für neoliberale Apologeten ein Parameter sein. Aber Spitzenreiter Japan hat nicht die geringsten Probleme sich am Markt zu finanzieren. Weswegen war der niedrige Schuldenstand nochmal so wichtig?

Und den NASDAQ als Beleg für die Entwicklung heranzuziehen ist dann die Bankrotterklärung. Mal abgesehen davon, dass der NASDAQ ein internationaler (aber vorwiegend amerikanischer) Leitindex ist, die anderen Parameter aber Deutschland betrachten: Seit der Lehmann Pleite sollte bekannt sein, dass Indizes und wirtschaftliche Entwicklung völlig losgelöst voneinander existieren können. Gerade zu Krisenzeiten, das heißt zu Zeiten der Volatilität, wird jede Menge Geld 'verdient' womit wieder die Indizes aufgeblasen werden.

Ähnlich sieht es bei den anderen Themenfeldern aus. Es ist legitim, wenn Stöcker seine Sichtweise in seiner Kolumne verwurstet. Aber man muss auch zur Kenntnis nehmen, dass es sich hierbei um die Meinung des Autors handelt. Immerhin 16 Prozent sollen ja laut Bertelsmann selbst als gefährdet ansehen. In den Redaktionsstuben sind es wohl null Prozent.
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toyperdre (08.03.24)