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Bill Emmott über Elon Musk

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Ungelesen 21.12.22, 00:11   #1
Uwe Farz
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Standard Bill Emmott über Elon Musk

Kommentar im Standard plus ein absolut sehenswertes Video:
Zitat:
Bill Emmott

Elon Musk – der wankende Tech-Kaiser

Das Chaos bei Twitter zeigt gerade eindrücklich, dass Schlüsselpersonen eine Gefahr für Big-Tech-Unternehmen darstellen können

Kommentar der anderen/Bill Emmott

Nicht nur Tech-Milliardär Elon Musks aktueller Spielplatz hat ein Problem napoleonischen Ausmaßes, erinnert der frühere "Economist"-Chefredakteur Bill Emmott im Gastkommentar.


Zu Halloween zeigte Elon Musk sich in Rüstung. Zuletzt ließ er auf Twitter abstimmen, ob er als Chef zurücktreten solle. Eine Mehrheit stimmte dafür.

Das "Schlüsselpersonenrisiko" ist für Unternehmen schon lange ein Thema, mit dem sie sich befassen müssen, und es gibt sogar Versicherungen gegen den möglichen Verlust von Führungskräften durch Tod, Krankheit oder Verletzung. Doch die Pleite der Kryptobörse FTX, der Kursabsturz der Meta-Aktie und das Chaos bei Twitter nach der Übernahme durch Elon Musk legen nahe, dass Schlüsselpersonen eine ganz andere Art von Gefahr darstellen können. Nennen wir es "napoleonisches Gründerrisiko". Vielleicht sollten Investoren und Kreditgebende eine Prämie verlangen, um das Risiko abzudecken, dass ein Starunternehmer eines Tages zu einem egomanischen Diktator wird und auf dem Weg dorthin Geld verbrennt.

"Man findet erst heraus, wer nackt schwimmt, wenn die Ebbe einsetzt." Investor Warren Buffett


Das Risiko ist nicht neu. Die Wirtschaftsgeschichte ist voll von Führungskräften, die auf eigene Faust über Firmengelder entscheiden, und von erfolgreichen Unternehmern, die nicht erkennen, dass ausgereifte, börsennotierte Unternehmen nicht ihre persönlichen Spielzeuge sind. Doch mit jedem Konjunkturzyklus, so scheint es, müssen alte Lektionen neu gelernt werden.

Nach der Dotcom-Blase witzelte der US-Investor Warren Buffett: "Man findet erst heraus, wer nackt schwimmt, wenn die Ebbe einsetzt." So ist der moderne Konjunkturzyklus: auf ewig im Fluss zwischen Optimismus und Pessimismus, zwischen Boom und Pleite. Er hätte hinzufügen können, dass die optimistischen Zeiten der Flut der richtige Moment sind, um Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen. Ist man erst einmal mit der nackten Wahrheit konfrontiert, kann das Geld schon weg sein.

Freibeuter oder Pirat?

Im Fall von Sam Bankman-Fried und seiner Kryptobörse FTX, die Anfang des Jahres mit 32 Milliarden US-Dollar bewertet wurde, ist das sicherlich zutreffend. Kaum jemand wird Mitleid für diejenigen empfinden, die durch die FTX-Pleite Geld verloren haben. Alle Beteiligten hätten wissen müssen, dass sie sich an einen Spieltisch setzen. Und jeder, der Bankman-Frieds extravaganten Lebensstil im Blick hatte, hätte erkennen müssen, dass er kein Buffett ist. Ein kluger Anleger sollte in der Lage sein, Anzeichen dafür zu erkennen, dass sich aus einem Freibeuter eher ein Pirat entwickelt.

Da es bei Investitionen um Wetten auf eine ungewisse Zukunft geht, spielen Zuversicht, Vertrauen und die Kunst des Verkaufens eine große Rolle. Während Investorinnen und Investoren formell Geschäftspläne unterstützen, hängt ihr Glaube an diesen Plan oft von ihrem Glauben an eine Person ab. Die Gründerin von Theranos, Elizabeth Holmes, die wegen Betrugs zu einer Gefängnisstrafe verurteilt wurde, mag daran geglaubt haben oder auch nicht, dass ihre Firma eine Technologie entwickeln kann, die die Diagnostikbranche revolutionieren würde. Was zählte, war ihre Fähigkeit, Investoren davon zu überzeugen, dass ihre wunderbare Vision mit genügend Geld Wirklichkeit werden könnte.
Immer größere Wetten

Ein diversifiziertes Portfolio ist der beste Schutz vor Verlusten durch Betrug oder Wahnvorstellungen. Die Risikokapitalbranche beruht auf der Vorstellung, dass die Gewinne aus den seltenen Erfolgsgeschichten die Verluste durch all die Blindgänger und Gauner bei weitem aufwiegen werden. Während der langen Ära des extrem billigen Kapitals – in Verbindung mit den potenziell globalen Märkten, die Technologieunternehmen zur Verfügung stehen – wurden die Verkaufsargumente verführerischer und die Wetten viel größer. Aber die Grundprinzipien sind immer dieselben geblieben.

Bei kampferprobten Superstarunternehmern wie Mark Zuckerberg von Meta oder Elon Musk von Twitter ist das Problem komplexer. Nachdem sie sich in den letzten zwei Jahrzehnten bewährt haben, sind sie heute eher altgediente CEOs als Start-up-Gründer. Jedoch war auch Napoleon Bonaparte ein politischer und militärischer Veteran, als er 1812 seine katastrophale Invasion in Russland startete.

Strukturen und Kontrolle

Wenn sich Erfolg an Erfolg reiht, wenn sich die Milliarden anhäufen und die Imperien größer werden, passieren zwei Dinge. Erstens wird das Unternehmen – oder in Musks Fall das Unternehmensimperium – so groß und komplex, dass es professionelle Managerinnen und Manager, formale Strukturen und jede Menge gegenseitige Kontrolle braucht. Und zweitens entwickeln diejenigen, die milliardenschwere Unternehmen von Grund auf aufbauen, oft ein Anspruchsdenken und ein Gefühl der Straflosigkeit und benehmen sich, als ob dieses Grundgerüst lediglich ihre Visionen behindert hätte.

Die vielen Jahre des billigen Kapitals verdeckten diese Tendenz. Die guten Zeiten hielten so lange an, dass viele Anlegerinnen und Anleger die Grundlagen vergaßen, während Politikerinnen und Politiker, die sich über die Schaffung von Arbeitsplätzen und das Wachstum in neuen Branchen freuten, den Tech-Milliardären gegenüber viel zu nachsichtig wurden, die oft zu wichtigen Quellen für Wahlkampfspenden wurden.

Twitters Lektion

Meta ist ein einschlägiger Fall. Jeder, der Aktien des Unternehmens besitzt, hätte die Risiken erkennen müssen, die mit der Zwei-Klassen-Aktienstruktur des Unternehmens einhergehen. Obwohl Zuckerberg nur 13 Prozent aller Aktien hält, besitzt er rund 55 Prozent der stimmberechtigten Aktien und hat damit freie Hand bei den Entscheidungen.

Wird Musk – oder seine Kreditgeber und Investoren – diese Lektion beherzigen? Sein Verhalten bei Twitter deutet darauf hin, dass allen Beteiligten eine teure Lektion bevorsteht. Er hat bereits die Hälfte der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entlassen und dabei möglicherweise gegen das Arbeitsrecht verstoßen. Jetzt muss er einen Weg finden, Twitter so profitabel zu machen, dass der Kaufpreis von 44 Milliarden US-Dollar gerechtfertigt ist. Das ist eine große Aufgabe. Die Aufmerksamkeit für Twitter mag zwar gestiegen sein, doch viele große Anzeigenkunden – die Haupteinnahmequelle der Plattform – haben ihre Kampagnen bereits eingestellt.

Nach seinem Rückzug aus Moskau schlug Napoleon weitere Schlachten, einige davon mit großem Geschick, aber sein Ruf der Unbesiegbarkeit war ein für alle Mal dahin. Den Anblick eines nackten Kaisers kann man einfach nicht vergessen. (Bill Emmott, Übersetzung: Sandra Pontow, Copyright: Project Syndicate, 20.12.2022)
Quelle:[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
Adam Conover: Elon Musk Is An Idiot (and so are Zuck and SBF)

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