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Avantasia 21.04.21 03:38

Babyboomer und Generation XYZ – Eine Übersicht der Merkmale und Touchpoints
 
Zitat:

Menschen denken gerne in Schubladen. So überrascht es nicht, dass Geburtsjahre übergreifend in verschiedene Generationen eingeordnet werden. In den letzten Jahren ist hier ein regelrechter Wahnsinn ausgebrochen. Wörter wie “Millennials”, “Digital Natives” oder “Boomer” gehören mittlerweile zum zeitgenössischen Sprachgebrauch.

Die erste Generation, bei der dies der Fall war, sind die Babyboomer, die in den geburtenstarken Jahren von 1946 bis 1964 auf die Welt kamen. Dieses Phänomen zieht sich bis in die heutige Zeit. Mittlerweile sind wir in der Generation Alpha
angekommen, die die ab 2010 Geborenen zusammenfasst und sich bis ins Jahr 2025 ziehen wird.

Babyboomer – Generation Wohlstand der Nachkriegszeit (1946 – 1964)

Inmitten des Wirtschaftswunders der Nachkriegsjahre wurde in Deutschland die höchste Geburtenrate gemessen, die es jemals gab. Es brach buchstäblich der Babyboom aus. Erst mit Einführung der Antibabypille im Jahr 1965 sank die Geburtenrate erheblich, was auch als Pillenknick bezeichnet wird.

Die Babyboomer zeichneten sich durch eine große Hoffnung auf eine bessere Zukunft aus. Durch sinkende Arbeitslosenquoten breitete sich in Deutschland ein neues Wohlstandsgefühl aus. Erstmals war Bildung für alle sozialen Schichten zugänglich und auch Frauen hatten den Wunsch auf eine Karriere in der Arbeitswelt. Der Grundstein der Karrierefrau wurde also hier gelegt, auch wenn dies in den Fünfzigern und Sechzigern eher verschmäht wurde.

Babyboomer identifizierten sich sehr mit ihrer Arbeit. Leistungswille und -bereitschaft wurden großgeschrieben und auch von Arbeitgebern verlangt. Der Begriff “Workaholic” hat seinen Ursprung nicht umsonst in dieser Zeit. Die Touchpoints der Babyboomer beschränkten sich auf klassische Werbeformen wie Print, Radio und Außenwerbung.



OK BOOMER


Im Jahr 2019 feierte der Begriff Boomer ein Revival. Das Online-Meme “OK Boomer” wurde von jüngeren Generationen verwendet, um stereotype Ansichten der Babyboomer zu kritisieren oder sich darüber lustig zu machen. Häufig fällt der Begriff im Zusammenhang mit neuen Technologien und dem Klimawandel. Kritiker bezeichnen die Phrase als Altersdiskriminierung.

Generation X – Punk, Pessimismus und Konsumkritik (1965 – 1979)

Die Nachkommen der Babyboomer werden als Generation X zusammengefasst. Der Name leitet sich davon ab, dass die Gen X zunächst davon verschont blieb einen Namen zu bekommen. Das X diente also lediglich als leere Variable. Der Autor Douglas Coupland prägte dann ironischerweise genau diese Bezeichnung mit dem gleichnamigen Roman aus dem Jahr 1991.

Die Generation X, auch “Twentysomethings” oder “Slackers” (deutsch: “Müßiggänger”) genannt, werden im Gegensatz zu den Babyboomern als eher pessimistisch und ambivalent bezeichnet. Vom Wirtschaftswunder bekam die Gen X nicht mehr viel zu spüren. Durch steigende Arbeitslosenquoten, Wirtschaftskrisen und mit der Einführung von Niedriglohnjobs aufgrund des größer werdenden Wettbewerbsdruck in der Wirtschaft, nahm die Arbeit nicht mehr den Stellenwert ein, wie es bei den Babyboomern der Fall war. Die Generation X legte einen höheren Wert darauf Arbeits- und Privatleben in Einklang zu bringen. Die Weichen für die ersten Arbeitsmodelle mit Berücksichtigung der Work-Life-Balance waren somit gelegt.

Die Generation X kam als erste in den Kontakt mit neuen Technologien, wie Computern und Videospielen, trieb diese voran und verbrachte auch ihre Freizeit damit. Die Eltern der Gen X waren meist beide berufstätig. Somit waren die “Twentysomethings” auch die erste Generation der “Schlüsselkinder”, was Soziologen dazu bewog die Gen X als “Lost Generation” zu bezeichnen.

Besonders Musik und Filme spielten kulturell eine große Rolle für die Generation X. Die pessimistische und orientierungslose Haltung der Generation X wird oft mit der Popularität von Punk- und Grungemusik begründet. Als Teil der ersten Überflussgesellschaft wurde die Gen X mit vielen Werbeeinflüssen konfrontiert. Die ersten Anzeichen von Werbeblindheit und kritischem Verhalten des Konsums nahmen hier ihren Ursprung.

Illustration zweier Mitglieder der Generation X


Generation Y – Arbeiten kann man auch von zu Hause (1980 – 1995)

Auf X folgt bekanntlich Y.

Die bekam die Jahrtausendwende bewusst mit, daraus resultierte auch das passende Synonym “Millennials”. Die Gen Y ist die bis dato am besten erforschte aller Generationen. Besonders im Hinblick auf die Herausforderungen für die Arbeitswelt und Unternehmen gibt es zahlreiche Studien, die die Generation Y genau unter die Lupe nehmen.

Die erste Besonderheit in Bezug auf die Generation Y ist der Umgang mit digitalen Medien. Die Millennials sind sehr technikaffin und nutzen Smartphone & Co. nicht nur in der Freizeit, sondern auch für Arbeitszwecke. Generell ist die Generation sehr mobil unterwegs und flexibel. Private Angelegenheiten werden gerne während der Arbeitszeit geregelt – genauso wird aber auch bereitwillig die Arbeit mit nach Hause genommen. Homeoffice ist unter den Millennials äußerst beliebt und wird von vielen Arbeitnehmern mittlerweile als Voraussetzung bei der Jobsuche genannt.

Unternehmen waren auf diese Wünsche nach Flexibilität keineswegs eingestellt. Die Umstellung auf neue Arbeitszeitmodelle zieht sich bis heute und ist noch lange nicht abgeschlossen. Für Arbeitgeber ist diese Wendung Chance und Herausforderung zugleich. Arbeitnehmer, die bereit sind, auch in der Freizeit Calls anzunehmen, sind gerne gesehen. Auf der anderen Seite ist bei Homeoffice eine gehörige Portion Vertrauen seitens des Arbeitgebers nötig.

Wie schon erwähnt hat sich die Kommunikation der Generation Y immer mehr in digitale Gefilde verschoben. So verhält es sich auch mit der Ansprache der Zielgruppe von Werbetreibenden. Die Touchpoints mit den Millennials findet man jetzt auf Websites von Unternehmen, in den sozialen Medien oder Online Jobbörsen.


Generation Z – YouTube, Smartphones und Sicherheit (1996 – 2010)

Die Mitte der Neunziger geborene

strömt jetzt vermehrt auf den Arbeitsmarkt. Anders als die Generation Y gibt es für die Gen Z wieder eine klare Trennung von Arbeit und Freizeit. Persönliche Verwirklichung nimmt einen hohen Stellenwert ein – die Arbeit kommt danach. Vor Führungspositionen scheuen sich die Digital Natives eher, ein geregelter 9-to-5-Job ist das bevorzugte Arbeitszeitmodell der jungen Nachwuchskräfte.

Die mit YouTube, Snapchat und Instagram aufgewachsenen Digital Natives sind technisch sehr versiert. Sie sind in der besonderen Situation, inmitten der digitalen Transformation groß geworden zu sein und sind den vorherigen Generationen im Umgang mit modernen Medien einen Schritt voraus. Die Grenze zwischen realer und virtueller Welt verwischt immer mehr.

Durch die immer größer werdende Informationsflut und negativen Schlagzeilen aus den Nachrichten ist die Generation Z weniger optimistisch als die Millennials. Sie sehnen sich nach Sicherheit und Nachhaltigkeit und sind bereit einen Beitrag dafür zu leisten. Hier lässt sich das Beispiel der globalen sozialen Bewegung “Fridays for Future” als Beispiel nennen.

Wie schon bei der Generation Y findet man die Touchpoints mit der Generation Z in der digitalen Welt. Diese ist sehr geschickt darin, relevante Informationen zu filtern. Deshalb sind bei ihnen gerade Werbeformen erfolgreich, die eine direkte Einbeziehung der User fordert.

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MotherFocker 21.04.21 09:53

Mich einfach als lost generation bezeichnen... pffff ;)

https://greggdrinnan.files.wordpress...12/sissies.jpg

Caplan 21.04.21 13:28

wir sind halt lost, weil wir den Naehrboden beackert haben.´Wie doof ist das denn?!? :D

Melvin van Horne 21.04.21 14:20

Moin,

Zitat:

Die Nachkommen der Babyboomer werden als Generation X zusammengefasst.
Meine Eltern sind 1935 geboren. Also keine "Boomer" Ich bin 1966 auf die Welt gekommen und bin diesem Schwachsinn nach also das Kind von Boomern, die überhaupt keine sind.

Zitat:

Der Name leitet sich davon ab, dass die Gen X zunächst davon verschont blieb einen Namen zu bekommen.
Was damit zu tun haben könnte, dass die Leute seinerzeit nicht die nötige Langeweile hatten um sich solchen Quatsch auszudenken. Es gab auch nicht so viele Medien so das nicht jeder ein Gefäß hatte, in das er seinen geistigen Auswurf öffentlichkeitswirksam erbrechen konnte.

Zitat:

Gegensatz zu den Babyboomern als eher pessimistisch und ambivalent bezeichnet. Vom Wirtschaftswunder bekam die Gen X nicht mehr viel zu spüren. Durch steigende Arbeitslosenquoten, Wirtschaftskrisen und mit der Einführung von Niedriglohnjobs aufgrund des größer werdenden Wettbewerbsdruck in der Wirtschaft, nahm die Arbeit nicht mehr den Stellenwert ein, wie es bei den Babyboomern der Fall war.
Vom Wirtschaftswunder habe weder ich noch meine Eltern etwas gespürt. Arbeitslosigkeit war für uns überhaupt kein Thema. Niedriglohnjobs, so wie das im Artikel gemeint ist habe ich nie erlebt. Im Gegenteil. Je beschissener der Job umso besser oft die Bezahlung. Ich habe als Stauer im Rostocker Hafen in zwei Wochen das verdient, was meine Mutter für ihren anspruchsvollen Bürojob in einem Monat bekam. Wenn ich denn zwei Wochen durchgehalten habe. Und da war kein Wettbewerbsdruck. Da waren hunderte Schilder "Wir stellen ein".

Zitat:

Die Generation X kam als erste in den Kontakt mit neuen Technologien, wie Computern und Videospielen, trieb diese voran und verbrachte auch ihre Freizeit damit.
Kontakt zu den genannten Technologien hatten nur ganz wenige, auserwählte. Und in der Freizeit schon mal garnicht.

Zitat:

Die Eltern der Gen X waren meist beide berufstätig. Somit waren die “Twentysomethings” auch die erste Generation der “Schlüsselkinder”, was Soziologen dazu bewog die Gen X als “Lost Generation” zu bezeichnen.
Wenn also das Kind sine Freizeit selbstständig mit Altersgefährten verbringt ist es "lost". Besser ist natürlich wenn die Mama am Spielplatzrand sitzt und ihrem 12 jährigen Sprössling zuruft "Torben! Torben! Torben! Jetzt habe ich dir schon hundertmal gesagt, Du darfst der Swantje nicht mit dem Stein auf den Kopf schlagen! Torben! Torben Bitte! Ach, ich werd´ nicht mehr fertig mit ihm. Was gibt es neues bei Facebook und Whatsapp?

Zitat:

Besonders Musik und Filme spielten kulturell eine große Rolle für die Generation X.
Für welche Generation eigentlich nicht?

Zitat:

Als Teil der ersten Überflussgesellschaft wurde die Gen X mit vielen Werbeeinflüssen konfrontiert.
Jawoll. Tausend Tele Tipps waren ja allegegenwärtig. Wer kennt ihn nicht den Minol Pirol oder Slogans wie "AKA Elektrik! In jedem Haus zu Hause"

Zitat:

Die ersten Anzeichen von Werbeblindheit und kritischem Verhalten des Konsums nahmen hier ihren Ursprung.
Das ist insofern richtig als das ich seit 1976 keine Fernsehwerbuing mehr sehen konnte. Aber nicht, weil ich werbeblind war, sondern weil keine mehr gesendet wurde. Ein kritisches Verhalten dem Konsum gegenüber hatte ich aber. Immer dann, wenn ich im Konsum gefragt habe "Haben sie irgendwelches Eis?" Und die Antwort bekam "Sehen sie welches? Das Milchauto ist heute nicht gekommen". Da konnte man schon mal kritisch werden.

Zum Geschichts- und Geographieunterricht hatte der Verfasser offenbar keinen Touchpoint. Sonst wäre ihm bewusst geworden das das, was er da schreibt für einen ganz großen Teil unserer Bevölkerung überhaupt nicht zutreffen kann. Und solche Leute erklären die Welt.

Das er Käse schreibt, ist ihm aber wohl doch klar geworden. Punkt Drei seines Fazits zu seiner eigenen Einteilung in Generationen.

Zitat:

Da Generationen sich teilweise über mehrere Jahrzehnte erstrecken, kann es innerhalb der Gruppen zu großen Streuungen kommen.
Und mit diesem Satz ist dann auch alles gesagt. Man schreibt den bestellten Text mit ganz exakten Jahreszahlen. Und dann schreibt man darunter "Die Jahreszahlen können aber auch ganz anders sein. Früher, als es noch Journalisten gab ...

DokuQuelle 21.04.21 14:27

Zitat:

Zitat von Melvin van Horne (Beitrag 40579926)
Das ist insofern richtig als das ich seit 1976 keine Fernsehwerbuing mehr sehen konnte. Aber nicht, weil ich werbeblind war, sondern weil keine mehr gesendet wurde. Ein kritisches Verhalten dem Konsum gegenüber hatte ich aber. KImmer dann, wenn ich im Konsum gefragt habe Haben sie irgendwelches Eis? Und die Antwort bekam "Sehen sie welches? Das Milchauto ist heute nicht gekommen. Da konnte man schon mal kritisch werden.

O-Ton eines SED-Parteifunktionärs zum Thema Werbung : "Wir befriedigen Bedürfnisse, aber wir wecken keine".

Wobei die im Artikel genannten Definitionen eher auf die "Wessis" gemünzt wurden und weniger auf die Generationen in Ostdeutschland. Die hatten von Beginn an ganz andere Probleme.

Caplan 21.04.21 14:27

die Boomerjahre hierzulande finge auch erst ab ~ 1955-58 an.
Oben ist es eher international beschrieben.
Kernzeit war hier 1957-65. Und ja, die Eltern dieser Boomergeneration haben letztendlich auch alles auf eine Karte gesetzt, dem Sinn des menschseins zu froehnen. U.a.: sich vermehren.
Konnte man ja auch, die Aussichten waren gut. Man musste halt die Haende auspacken, was jetzt nicht ausschliesslich auf Bauarbeiter bezogen zu sehen ist.

TinyTimm 21.04.21 15:11

"Wohlstand der Nachkriegszeit" liest sich wie Hohn, wenn man wie ich in der Kindheit Hunger und Kälte nur zu gut gekannt hat, und ein Paar neue Schuhe unerschwinglich waren. Genau so wie eine Schultasche zum Schulanfang. Da musste das Einkaufsnetz genügen. Zumindest ist meine Mutter nicht hysterisch um mich herumgeflattert, wenn ich mit meinen Freunden in den Ruinen gespielt habe, die es im Überfluss gab.
Erstaunlich wie dieses Schubladensystem immer dann passt, wenn es nicht um die aktuellen Befindlichkeiten geht, denn da will man ja vorurteilsfrei und weltoffen sein.

Kirkwscks4eva 21.04.21 15:46

Oder bei uns im Osten auch noch in die 70er hinein wenn die Regale leer waren, Kleidung von Geschwistern aufgetragen werden musste usw. Das können sich die Kids heutzutage gar nicht mehr vorstellen. Oder die harte Arbeit. Heutzutage ist sehr vieles automatisiert was früher nur mit schwerer Arbeit ging.

muavenet 21.04.21 16:26

ITT: Leute geilen sich an 'nem völlig unbequellten Artikel aus der Marketing-Wiki eines drittklassigen Advertorial-Outfits auf. :D

karfingo 21.04.21 16:43

Zitat:

Zitat von MotherFocker (Beitrag 40577656)
Mich einfach als lost generation bezeichnen... pffff

.. und mich faulen Sack als fleißigen Buhmer.
Misstraue jeder Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast.

Melvin van Horne 21.04.21 23:37

Moin,

Zitat:

Zitat von Caplan (Beitrag 40579998)
die Bommerjahre hierzulande finge auch erst ab ~ 1955-58 an.
Oben ist es eher international beschrieben.

Da wird es ja noch merkwürdiger Nehmen wir mal 1957. Je ein Russe, Pole, Engländer, Franzose, Ami, Italiener ein Ost- und ein Westdeutscher aus diesem Jahrgang vergleichen 1987 ihr Leben miteinander. Nach der Einteilung in Generation sowieso müssten sie alle recht ähnlich sein. Aber das sind sie gewiss nicht.

Ich halte diese Einteilung schon national für schwierig. International ist sie für mich kompletter Blödsinn. Für mich ist sie nur das Mittel um vollkommen blödsinnige Verallgemeinerungen halbwegs intelligent klingen zu lassen.

In jedem Jahr werden Kinder geboren. Zu behaupten wer bis zum Stichtag 31.12. 19xx geboren wurde entwickelt sich so und wer nach dem Stichtag geboren ist entsprechend seiner dann gültigen Generationsvorschrift. Das gibt es bei Gesetzen. Aber doch nicht bei Lebenswegen.

Was es gibt sind einschneidende Ereignisse die alle die prägen, die sie bewusst erlebt haben. Der Krieg, der Fall der Mauer und vielleicht später einmal Corona sind da Beispiele. Sowas kann die Einstellung zum Leben für alle beeinflussen, die dabei waren. Egal wie alt sie sind, wenn das Ereignis eintritt. Und da geht es um Ereignisse. Nicht um willkürlich festgesetzte Jahreszahlen mitten im relativen nichts.

muavenet 22.04.21 00:50

Oh je.


Buchstaben gegen eklatante Wissensdefizite...

karfingo 22.04.21 01:19

Weg mit dem Generationenkram - wir sind Individuen.
Zitat:

Oh je.
Du kannst dich ja mit den Generationen über einen Kamm scheren lassen. Ich schalte dann mal meinen ach so freien Willen ein, der von zu vielen als gar nicht so frei bezeichnet wird.


Wenn die nicht wissen wo der Schalter sitzt, ist ihnen nie zu helfen; da hilft auch kein Buch oder Anleitung.

muavenet 22.04.21 01:35

Zitat:

Zitat von karfingo (Beitrag 40585860)
Weg mit dem Generationenkram - wir sind Individuen.

Ja, scheiß auf die meso- und makroperspektivischen Humanwissenschaften! :rolleyes:

Zitat:

Zitat von karfingo (Beitrag 40585860)
Du kannst dich ja mit den Generationen über einen Kamm scheren lassen.

Und du kannst dir mit dem ersten bunten Bild im Thread einen ganz individuellen Witz über dich abholen.

:p

Avantasia 22.04.21 02:06

Naja ich habs halt mal gepostet, weil Mittlerweile immer häufiger die Boomer oder Genaration X in Berichten erwähnt werden.
Und ich das mit den Generationsbezeichnungen nicht kannte und ganz Interessant fand.

Achtet mal drauf.

Gerade zur Zeit und im Zusammenhang mit den Schwurblern, Systemsturz und so.

Caplan 22.04.21 06:53

Das es eien klassische Sortierung gibt, die letztendlich aufzeigt, dass eine ungefaehre Generation im Abstand von 20 Jahren +/- definiert, ist ja nichts verwerfliches.
Es dient letztendlich nur dafuer festzustellen, was im Querschnitt, die bevorzugte Lebensweise / Sichtweise/ Handhabung , etc diese im Prinzip in sich geschlossenen Gruppierungen unterscheidet.
Beobachte ich heute oder auch schon seit einigen Jahren, den Verlauf, wie es z.B. die Generation meines Nachwuchses ( Ü30) fuer sich handhabt, im Umgang mit den Ihrigen ( Coronazeit jetzt mal beiseite geschoben), stelle ich auch da fest, das diese Nachwuchskuenstlertruppe ihre eigene Wertvorstellungen, ihre eigenen Sprachprofile, ihre eigenen Bestrebungen was wichtig und nichtig ist, recht selbstbestimmend , ich sage mal " im Kollektiv" handhaben.
Manchmal wirken sie dabei fast narkotisch lahm, manchmal staunt man was sie doch auf den Haufen bekommen.
Fuer mich ist das wie ; Gras wachsen sehen.


Tiny, ich komme mit irgendetwas nicht ganz klar in deiner Beschreibung; du muesstest steinalt sein, wenn du noch in Ruinen , wenn ich das richtig verstehe, Kriegsruinen und Hunger und Kaelte aufgewachsen bist???

TinyTimm 22.04.21 08:03

Zitat:

Zitat von Caplan (Beitrag 40587987)
Tiny, ...du muesstest steinalt sein

Bin ich.

Melvin van Horne 22.04.21 09:52

Moin,

Da werden Kriterien festgelegt um die Menschen in Generationen einzuteilen. Bei den Babyboomern sind es in Deutschland die Jahre 1955 bis 1969. So sagt es die Wikipedia. Ich bin also ein Wikipedia-Babyboomer. Die Quelle dieses Threads nennt als Zeitraum 1946 – 1964 Leider knapp vorbei. Meine Schwester nicht. Die liegt zweimal im Bereich. Wir beide, die in Umfeld und Erziehung ziemlich gleich aufgewachsen sind, gehören also für die Wissenschaft zu zwei verschiedenen Generationen. Aber eigentlich ja auch nicht. Denn das, was die jeweiligen Generationen prägt, gab es ja für uns überhaupt nicht. Dafür gab es aber Anfang der 80er Jahre einen deutlichen Anstieg der Geburten in der DDR.

[Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...] findet sich folgende Definition

Zitat:

Unter Baby-Boomer versteht man die geburtenstarke Generation in den Jahren 1945 bis 1965 in Europa und Amerika.
Wahrscheinlich kann nun jeder die ihm passende Definition raussuchen und sich oder andere einsortieren. Nach exakter Wissenschaft klingt das für mich alles nicht. Und nicht nur für mich. Liest man den Artikel über Babyboomer in der Wikipedia (ist weiter oben schon verlinkt) steht da.

Zitat:

Obwohl die geburtenstarke Generation einen zahlenmächtigen demografischen Faktor darstellt, existieren über ihr Lebensgefühl und ihren Sozialisationstyp keine Untersuchungen mit eindeutigen Ergebnissen. Demgegenüber finden sich in den Medien und in der Wirtschaft zunehmend Aussagen, die sich auf Vermutungen, Spekulationen und Deutungen stützen.
Für mich wäre eine jahresbezogene Einteilung in Generationen erst plausibel, wenn man aus Antworten auf Fragen, die nicht auf den Zeitraum der Geburt abzielen halbwegs sicher auf die jeweilige Generation schliessen könnte. Hatten Sie in ihrer Jugend eine pessimistische und orientierungslose Haltung?

Sagt er ja, ist er (laut Wikipedia) zwischen 1965 bis 1980 geboren. Ob sich die Trefferquote wohl sehr vom würfeln unterscheiden würde? Oder gilt auch für diese Generation "Demgegenüber finden sich in den Medien und in der Wirtschaft zunehmend Aussagen, die sich auf Vermutungen, Spekulationen und Deutungen stützen."?

Ich würde es vermuten. Ich war zur Wende um die 24. Ich bin im kalten Krieg aufgewachsen. Ich war mir fast sicher einen Krieg und wenn es ganz dumm kommt einen Atomkrieg zu erleben. Als ich gedient habe wurde unsere Überlebensdauer in einem konventionellen Gefecht mit wenigen Stunden bis höchstens ein paar Tage vorhergesagt. Als Kind habe ich in einem Gefühl der absoluten Sicherheit gelebt. "Komm nach Hause, wenn die Straßenlampen angehen". war als Sicherheitsbelehrung durch die Eltern auch in der Stadt ausreichend. Wer 1980 geboren ist, der war zur Wende 9 oder 10. Für den war kalter Krieg überhaupt kein Thema. Dafür standen ihm Möglichkeiten offen, die es für mich in diesem Alter nicht gab. Und er musste Erfahrungen machen, die mir erspart blieben. Das Sicherheitsgefühl das meine Kindheit prägte, war sicher nicht mehr da. Und trotzdem sollen wir beide zur gleichen Generation gehören ? Was verbindet uns? Schlüsselkind weil beide Eltern berufstätig sind? Das war für viele speziell im Osten am Ende der DDR ein Wunschtraum.

Wenn ich zehnjährige als Beispiel für "spielt ohne Aufsicht draussen" nehme. Da war im Osten doch ein gewaltiger Unterschied zwischen 1975 und 1990. Ich weiss nur nicht, ob das im Westen auch so war. Wie sah das da aus?

Trotz aller Zweifel ein interessantes Thema. Wenn man mal wieder als "Boomer", "Slacker" oder was weiss ich bezeichnet wird und es einem, was es eigentlich sollte, nicht als substanzloses Gebrubbel vorkommt, sucht man sich einfach die passende Definition aus und kommt so schnell und einfach in eine andere Generation. Das Internet machts möglich. ;)

Also Generationen ja. Aber nicht jahresbezogen.

karfingo 22.04.21 10:40

Zitat:

Zitat von muavenet (Beitrag 40585988)
Und du kannst dir mit dem ersten bunten Bild im Thread einen ganz individuellen Witz über dich abholen.

Klingt so, als suchst du den Schalter immer noch. Er ist vor deiner Naaaase!

Caplan 22.04.21 10:51

Melvin, bezogen auf Deutschland ist der Boomer Zeitraum erst ab ~ 1955 zu werten.
Die Jahre davor, die in anderen Laendern schon als Boomerjahre verzeichnet wurden, waren hierzulande nicht ab 1946 begruendbar.
Das steht u.a. auch in Wiki ..

karfingo 22.04.21 11:04

Und innerhalb Deutschland beginnend mit 1955 im Süden bis 1957 beginnend im Norden.
Die Nordlichter waren schon immer etwas träger/dröger.

Melvin van Horne 22.04.21 14:52

Moin,

@Caplan. Ich komme mit dem modernen Journalismus nicht so gut klar. Da steht
Zitat:

Babyboomer – Generation Wohlstand der Nachkriegszeit (1946 – 1964)
und darunter steht dann.
Zitat:

Durch sinkende Arbeitslosenquoten breitete sich in Deutschland ein neues Wohlstandsgefühl aus.
Da habe ich gedacht, er meint Deutschland. Aber die Zeitangabe war dann, da gebe ich Dir nach nochmaligem Lesen natürlich Recht, doch eher international zu sehen. Wenn ich dann lese:

Zitat:

Erstmals war Bildung für alle sozialen Schichten zugänglich und auch Frauen hatten den Wunsch auf eine Karriere in der Arbeitswelt. Der Grundstein der Karrierefrau wurde also hier gelegt, auch wenn dies in den Fünfzigern und Sechzigern eher verschmäht wurde.
dann denke ich, dass Afghanistan wohl nicht gemeint war. Zumal es da ja auch eine Nachkriegszeit im Wortsinn eher nicht gibt.

So verdeutlicht mein Lesefehler recht gut, was ich meine.

Das es in den verschiedenen Ländern zu unterschiedlichen Zeiten einen Babyboom gab, ist unbestritten. Der hatte in allen Ländern jeweils unterschiedliche Auswirkungen. Es wäre auch berechtigt, die Kinder Zeit jeweils "Babyboomer" zu nennen. So zum Beispiel in der ehemaligen DDR die Jahrgänge von ca 1975 bis 1980. Da stieg die Geburtenziffer von 1,54 auf 1,9. Ein wahrer Babyboom. Zählt aber zu den Generationen X und Y

Diesen Kindern des Booms aber Eigenschaften und Verhaltensweisen zuzuschreiben und sie mit einem scharfen Schnitt von der nächsten Generation abzugrenzen halte ich schon national für gewagt.

Und international, also von Afghanistan bis Zypern? Das sehe ich nicht.

Zitat aus der Quelle
Zitat:

Wie schon bei der Generation Y findet man die Touchpoints mit der Generation Z in der digitalen Welt. Diese ist sehr geschickt darin, relevante Informationen zu filtern.
Wirklich alle? Ich frage für die Kardashians und vier Fünftel der Influencer. Die sind bei diesem Satz gewaltig erschrocken ;) <- einer reicht eigentlich nicht.

muavenet 22.04.21 16:42

Boomer sind, im wissenschaftlichen Sinn, die erste Nachkriegsgeneration mit dem dazugehörigen Anstieg der Geburtenrate. Dieses Generationenmodell bezieht sich nur auf "westliche" Länder.

Darüberhinaus ist Deutschlands Boomer-Generation mit ihrer zeitlichen Verschiebung trotzdem nichts weiteres als eine Unterordnung in der übergeordneten Geburtenkohorte "Baby-Boomer". Spezifisches klärt die jeweilige Kohortendefinition, und die dazugehörigen Schlüsselereignisse bzw. -attribute. Das sich diverse Individualperspektiven nicht mit diesen generalisierten Ableitungen decken ist ein Feature.

Desweiteren gibt es Überschneidungspunkte (also Überlagerungen) in den Grenzräumen der jeweiligen Kohorten. Jeder, der schonmal ein Venn-Diagramm zu Gesicht bekommen hat, dürfte wissen was ich meine.




Und das Meme? Dazu gibts natürlich auch einen eigenen Wiki-Eintrag.


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