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12.09.18, 02:46
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Auf ein Bier mit dem Dresdner AfD-Vizechef
Zitat:

An einer Veranstaltung in Frankreich zum Gedenken an das Ende des Ersten Weltkriegs setzt sich ein Deutscher in Uniform dazu. Er entpuppt sich als unverfrorener Nationalist, der aus seinen Ansichten kein Hehl macht.
Ein Samstagabend in einer ehemaligen Kaserne in der französischen Stadt Verdun. Fast 1000 Soldatendarsteller aus 18 Ländern haben am Nachmittag mit einem Umzug an das Ende des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren erinnert. Nun gibt es für sie ein Nachtessen in einem Festzelt. Ein Deutscher in historischer Uniform setzt sich dazu. Journalisten aus der Schweiz? Dazu fällt dem Mann Roger Köppel ein, von dem er ein Youtube-Video auf seinem Handy zeigt. Dann präsentiert er ein Video mit folgender Tonspur: «Ein Schwarzer, ein Araber und ein Türke sitzen in einem Auto. Wer fährt? Richtig, die Polizei.»
Bei Bier und Paella ergibt sich ein Gespräch über Politik. Der Endfünfziger sagt, Sozialhilfe nur für Deutsche müsse das Ziel sein; man müsse es geschickt machen, damit es nicht vom Verfassungsgericht gekippt werde. Er komme aus Dresden, sagt er, da sei die AfD ja eine starke Partei, da habe man es nicht so schwer. Er sei dort stellvertretender Kreisvorsitzender.
Hans-Joachim Klaudius sitzt in einem Stadtteilparlament sowie parteiintern in der lokalen Arbeitsgruppe Asyl und im bundesweiten Fachausschuss Gesundheit. Politik nennt er seine Berufung. Probleme Sachsens seien die Russland-Sanktionen, welche die Wirtschaft durch Exportverbote kaputtmachten, und «Sozialmissbrauch durch Integration», der die öffentlichen Kassen kaputtmache. Nach einem Spruch über «Islamisierung» sagt er, das sei «unter drei», Medienjargon für «nicht zitieren».
Klaudius verteidigt die Aussage des AfD-Co-Parteichefs Gauland, Hitler und die Nazis seien nur ein Vogelschiss in über tausend Jahren erfolgreicher deutscher Geschichte. Er sagt, Deutschland habe relativ zur Grösse des 1942 besetzten Gebiets weniger Menschen umgebracht als Amerika im kleinen Vietnam. Von AfD-Vertretern ist man ja vieles gewohnt, aber eine solch unverfrorene Relativierung, welche die Singularität des Holocaust ausklammert, geäussert im einst von Deutschland besetzten Frankreich, verblüfft dann doch. Und Klaudius legt nach: «So ’n Vogelschiss auf ’ner Windschutzscheibe dauert ganz schön lange, bis der weg ist. Ist ja kein Fliegenschiss.»
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Ein schweizerischer Eindruck mit der AfD am Rande von Verdun. Ich wollte das nicht vorenthalten, da es wirklich interessant ist.
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