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Psychologie des Lächelns: Cheeeeeeeeese !

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pauli8
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Standard Psychologie des Lächelns: Cheeeeeeeeese !

Zitat:
Psychologie des Lächelns
Cheeeeeeeeese!

Breit, schief oder traurig: Ein Lächeln kann verschiedenste Formen annehmen. Aber warum lächeln wir eigentlich und behalten die Emotionen nicht für uns?

Von Lena Luisa Leisten

5. Oktober 2018, 15:31 Uhr



Ist das nun ein erleichtertes oder ein müdes Lächeln? © Brooke Cagle/unsplash.com

Es scheint rein gar nichts mehr zu geben, was die Wissenschaft nicht bereits durchdrungen und entmystifiziert hat. Selbst der vielleicht mysteriöseste Gesichtsausdruck der Kunstgeschichte ist analysiert: Leonardo da Vincis Mona Lisa schaut zu 83 Prozent glücklich, zu 9 Prozent angewidert, zu 6 Prozent ängstlich und zu 2 Prozent wütend. So zumindest der Befund des Facial Action Coding System (FACS), das zur Analyse von Fotografien oder Bildern entwickelt wurde.

Das FACS, in den Sechzigerjahren entstanden, misst die Muskelkontraktionen von Gesichtern, indem es kartiert, wie sich Gesichtsmerkmalen wie die Augenbrauen und der Mund verschieben, und zieht daraus Rückschlüsse auf die Emotionen (zum Beispiel: Journal of Neuroscience Methods: Hamm et al., 2011).

Was das FACS – mit mitunter seltsamen Antworten – versucht, ist für Menschen alltäglich: Wir deuten tagein tagaus die Gesichtsausdrücke unserer Mitmenschen. Das Lächeln hat dabei einen besonderen Stellenwert, nicht nur an diesem Freitag, dem Tag des Lächelns. Aber warum tragen wir überhaupt ein Lächeln auf unserem Gesicht? Was hat sich die Evolution dabei gedacht?

"Das Lächeln ist ein universelles Kommunikationsmittel", sagt Willibald Ruch, Professor für Persönlichkeitspsychologie und Diagnostik an der Universität Zürich. "Genauso wie andere Gesichtsausdrücke ist es in der Evolution entstanden – zu einem Zeitpunkt, als der Mensch noch keine Sprache zur Verständigung entwickelt hatte." Das zeigt sich unter anderem daran, wie früh Menschen zu lächeln beginnen. Bereits im Alter von wenigen Tagen fangen Babys an, zu lächeln, noch unbewusst und zumeist im Schlaf, erklärt die Entwicklungspsychologin Katja Liebal von der Freien Universität Berlin.

Verärgert, erleichtert, herablassend
Um zu lächeln, nutzen wir Menschen zig Muskeln. Bei einem ausgiebigen Lacher, bei dem noch die Bauchmuskeln, Rippenmuskulatur und das Zwerchfell zum Einsatz kommen, können es sogar bis zu 135 Muskeln sein. Der wichtigste von ihnen ist der zygomaticus major, ohne ihn funktioniert das Lächeln nicht. Er ist dafür verantwortlich, dass sich die Mundwinkel in Richtung der Augen anheben. Ein weiterer wichtiger Muskel ist der orbicularis oculi, der einen Ring um die Augen bildet und ein freudiges Zusammenkneifen verursacht. Je nachdem, welche Gesichtsmuskeln zusätzlich benutzt werden, lächeln wir verärgert, traurig, überrascht, erleichtert oder herablassend.

Der Anlass für ein Lächeln ist eben nicht immer Freude. Es könne zwar ein Ausdruck dessen sein, was gerade in uns vorgeht, sagt Ruch, vor allem aber sei es ein Signal, mit dem wir bei unseren Mitmenschen etwas bewirken wollen – auch wenn das nicht immer bewusst passiert. Vor allem das Zurücklächeln, mit dem wir unser Gegenüber nachahmen, spielt dabei eine große Rolle, erklärt Paula Niedenthal, Professorin für Psychologie an der Universität Wisconsin. Wir nutzen es, um uns besser in andere hineinzuversetzen. Durch die Nachahmung der Muskelbewegung werden dieselben Gesichtsmuskeln angespannt und Hirnregionen aktiviert, was eine ähnliche Gefühlslage hervorruft (Psychological Science: Rychlovska et al., 2017).

Zähne zeigen heißt: Du hast gewonnen!
Dieser Vorgang ist für die emotionale Gesundheit des Kindes enorm wichtig. Wenn Eltern das Lächeln ihres Kindes nicht erwidern können, beispielsweise aufgrund von Depressionen, fühlt sich das wie eine Zurückweisung an. Zudem steigt dann das Risiko stark, dass auch das Kind depressiv wird und die emotionale Bindung zwischen Eltern und Kind leidet (Infant Behavior and Development: Field, 1995).

Später im Leben lernen Menschen, den Gesichtsausdruck zu nutzen, um sich beispielsweise in Hierarchien einzufügen. Erste Hinweise darauf fand man bei Primaten wie den Schimpansen, Bonobos oder Gibbons, erklärt die Psychologin Liebal: "Ein breites Lächeln, bei dem die Zähne sichtbar werden, verwenden sie, um einem dominanter auftretenden Tier zu sagen: Du hast gewonnen. Es klärt die Hierarchie, ohne dass die Primaten gleich kämpfen müssen." Menschen nutzen ein ähnliches Signal: ein dünnes Lächeln mit zusammengepressten Zähnen, das Psychologinnen und Psychologen als beschwichtigend einordnen. Wie bei den Primaten soll damit dem Gegenüber Respekt signalisiert und eine gute Stimmung erzeugt werden, etwa in einem Vorstellungsgespräch.

Zu künstlich ist auch nicht gut
Dass die Mimik oft besser vermittelt als Worte, veranlasst Menschen dazu, sie zu imitieren. "Im Gegensatz zu Primaten können Menschen ein beschwichtigendes Lächeln vortäuschen", sagt Liebal. Überhaupt lernen wir früh – im Alter von ungefähr sechs Jahren –, dass das Vortäuschen von Freude zur höflichen sozialen Interaktion gehört. Zum Beispiel, wenn uns ein Geschenk nicht gefällt und wir uns trotzdem nett bedanken.

Doch wie Künstliches von Natürlichem unterscheiden? Darüber zerbrechen sich Forscherinnen und Forscher schon lange den Kopf. Der französische Physiologe Guillaume-Benjamin Duchenne war im 19. Jahrhundert überzeugt, einen Anhaltspunkt gefunden zu haben. Nur wenn auch der orbicularis oculi – von ihm "Muskel der Freude" genannt – benutzt wird, die Augen also mitlächeln, handele es sich um ein authentisches Lächeln.

Schöne Idee, stimmt aber leider nicht.
Nachdem man mittels Ableitungen der Muskelaktivität festgestellt hat, dass sich Emotionen auch in nicht sichtbaren mimischen Anspannungen ausdrücken können, habe ein Umdenken stattgefunden, erklärt Willibald Ruch. Um zwischen einem echten und einem gekünstelten Lächeln zu unterscheiden, sei man "dazu übergegangen, die Dauer auszuwerten", erklärt er. "Man weiß, dass ein Lächeln der Freude meist zwischen einer halben und vier bis fünf Sekunden bei voller Ausprägung gehalten wird. Zudem verläuft es harmonischer als ein unechtes Lächeln."

Das unechte Lächeln kann man bei Politikern studieren
Ein unechtes Lächeln hingegen reiße oft sehr schnell ab, schreibt die amerikanische Psychologin Marianne LaFrance von der Universität Yale in ihrem Buch Why Smile: The Science Behind Facial Expressions. Das könne man besonders gut bei Politikern beobachten, denn wer während einer Rede häufig lächele, dem werde besser zugehört und über dessen Worte werde später mehr nachgedacht. Kein Wunder, dass viele YouTube-Videos versuchen, die Mimik von US-Präsident Donald Trump, seine gespitzten Lippen und leicht zusammengekniffenen Augen, zu analysieren.

Wird die gute Miene hingegen zum gesellschaftlichen Zwang, schlägt es sich irgendwann auf die eigene Stimmung nieder. Durch krampfhaftes Lächeln steigt das Risiko, psychische Probleme wie Depressionen zu bekommen (Journal of Occupational Health Psychology: Hülsheger & Schewe, 2011), besonders wenn das ständige Lächeln stark vom eigentlichen Gefühlszustand abweicht. Das betrifft vor allem Menschen, die sich im Job viel um Kundinnen kümmern müssen: Stewards oder Verkäufer zum Beispiel.

Das soziale Umfeld bestimmt, wie viel wir lächeln
Vor diesem Hintergrund ist auch die direkte Aufforderung, zu lächeln, meist an Frauen gerichtet, ein Problem. Etwas, auf das die Künstlerin Tatyana Fazlalizadeh mit ihrem Projekt Stop Telling Women To Smileaufmerksam macht. Dabei ist das Lächeln nicht unbedingt typisch weiblich, wie eine Untersuchung zu dessen Häufigkeit unter Frauen und Männern zeigt.

Danach schauen Hausmänner, die sich um die Erziehung der Kinder kümmern, genauso häufig freundlich wie Hausfrauen (Developmental Psychology: Field, 197. Es scheint also eher das soziale Umfeld und die gesellschaftliche Rolle ausschlaggebend dafür zu sein, wie häufig gelächelt wird.
Quelle:
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Diese unterschiedlichen Arten kann man auch gut bei Rednern und Reaktionen darauf in den Plenarsälen bei Debatten sehen. Selbst die Polit-Talkshows im TV geben ´ne Menge her.
*augenzwinkern*
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Wornat1959 (14.12.18)
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