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MunichEast 19.06.21 19:34

AfD startet Kampagne für Kernenergie
 
Zitat:

https://static.radiodresden.de/conte...f74286c0ef.jpg

Die AfD in Sachsen hat eine Kampagne für Kernenergie gestartet. Kernenergie sei so sicher wie nie zuvor und die Wiederverwertung nuklearer Reststoffe in greifbare Nähe gerückt, erklärte Fraktionschef Jörg Urban am Freitag in Dresden. „Wir brauchen die Kernkraft dringend, um bezahlbare und zuverlässige Energie produzieren zu können.“

Die Staatsregierung wurde aufgefordert, sich auf Bundesebene für den Weiterbetrieb der noch existierenden Kernkraftwerke einzusetzen und Forschungsgeld in Sachsen bereitzustellen. Renommierte Forschungszentren wie Rossendorf sowie entsprechende Lehrstühle an der TU Dresden und in Zittau könnten die Forschungsaufgaben übernehmen.

Die AfD geht noch weiter. „Wir können uns mittelfristig auch die Errichtung eigener, moderner Kernkraftwerke in Sachsen vorstellen“, so Urban.
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Das ganze ist nicht nur auf Sachsen beschränkt, denn auch die AfD im Bundestag will dies nicht nur deutschlandweit, nein auch europaweit die Kernkraft ausbauen.

Zitat:

AfD will Unterstützung für Kernkraft

Wirtschaft und Energie/Antrag - 16.09.2020 (hib 958/2020)

Berlin: (hib/PEZ) Die AfD-Fraktion fordert die Bundesregierung zu mehr Unterstützung für die Kernkraft auf. Es gehe um eine „Renaissance der Kernkraft mit allen zu Verfügung stehenden guten Argumenten“, so die Abgeordneten in einem Antrag (19/22435). Die europäischen und weltweiten Initiativen zum Ausbau der Kernenergie und der Entwicklung moderner Kerntechnik müssten vorangebracht werden - dazu solle Deutschland seinen EU-Ratsvorsitz nutzen. [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...]
Damit hält die AfD inhaltlich weiter an ihrem Grundsatzprogramm fest.

Zitat:

AfD-Grundsatzprogramm: Energiewende nein, Atomkraft ja

Das beim Bundesparteitag in Stuttgart verabschiedete Grundsatzprogramm der Alternative für Deutschland hat es in sich. Die AfD hält den Klimawandel für Propaganda, will die Energiewende stoppen und den Atomausstieg rückgängig machen.

04.05.2016 – Am vergangenen Wochenende verabschiedete die rechtspopulistische Partei Alternative für Deutschland (AfD) auf ihrem Bundesparteitag erstmals ein Grundsatzprogramm, das es nicht nur in Sachen Migrationspolitik in sich hat. Im Kapitel 12 zur Klima- und Energiepolitik fordert die Partei auch, „das EEG ersatzlos abzuschaffen“, ebenso sollen „die EnEV und das EEWärmeG ersatzlos“ kassiert werden. Die drei zentralen politischen Instrumente der Energiewende sollen also nach dem Willen der AfD abgeschafft werden – obwohl nahezu die gesamte Bevölkerung den Umbau unseres Energiesystems ausdrücklich befürwortet.

Die Rechtspopulisten schreiben in ihrem Grundsatzprogramm zudem von „staatlicher Bevormundung“, „Zwangsvermarktung“ und halten das erfolgreich und weltweit vielfach nachgeahmte EEG für verfassungs- und europarechtswidrig. Außerdem will die Partei den Atomausstieg zurücknehmen und die Laufzeiten der deutschen Atomkraftwerke verlängern. Auch die Kernenergie-Forschung soll wieder aufgenommen und ausgebaut werden.

Fracking erforschen, Klimaschutzpolitik stoppen

Weiterforschen will die AfD ebenso bei der umstrittenen Fracking-Methode. Dem stark in der Kritik stehenden Fracking-Gesetz der großen Koalition, das Fracking unter Auflagen erlaubt, würde die Partei im Bundestag zustimmen. Für große Propaganda halten die Rechtspopulisten dagegen den Klimawandel, den die Bundesregierung nur zur „großen Transformation“ der Gesellschaft missbrauche, um die persönliche und wirtschaftliche Freiheit massiv einzuschränken.

Der international anerkannte Weltklimarat IPCC und die Bundesregierung „unterschlagen die positive Wirkung des CO2 auf das Pflanzenwachstum und damit auf die Welternährung. Je mehr es davon in der Atmosphäre gibt, umso kräftiger fällt das Pflanzenwachstum aus“, heißt es im Grundsatzprogramm. Die Klimaschutzpolitik sei ein Irrweg, der sofort beendet werden müsse.

Prominente Wissenschaftler wie Hans-Joachim Schellnhuber, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), halten die Thesen der AfD für vollkommen abwegig und schlichtweg falsch. Dennoch seien die Positionen der Partei keineswegs harmlos, warnte er. [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...]
Meine angeheiratete Verwandschaft in Sachsen, teilweise AfD Wähler, stimmen dieser Idee zu, möchten aber kein Kernkraftwerk in Sachsen oder gar in der unmittelbaren nähe haben. So weit geht die Liebe zur AfD dann doch nicht ... :D

provi1983 19.06.21 20:39

Die AfD:
das N steht für Nachhaltigkeit
das K für Klimaschutz
das I für Innovation
und das O für Offenheit.

gerhardal 19.06.21 20:56

Naja, besonders viel Sachverstand ist in dieser "Partei" ohnehin nicht vorhanden...

Ich war 2019 für einen Tag in Tschernobyl bzw. Pripyat, das war so ziemlich das übelste, was ich in meinem Leben gesehen habe. Einen Kindergarten, noch voll ausgestattet mit Betten und Spielzeug, wo alles stehen und liegen gelassen wurde, Aufenthaltsdauer wg, der Radioaktivität max. 10 Minuten, ein Fussballstadion, das nie benutzt wurde und auf dessen Spielfeld heute ein Wald wächst. Die Radioaktivität von Cäsium ist heute kein Problem mehr, nach 30 Jahren ist eine Halbwertzeit durch, der Rest ist 50 cm unter der Erde, dafür entsteht derzeit als Zerfallsprodukt von Plutonium 141 Americium, welches noch übler als Plutonium ist und zudem wasserlöslich und bereits im 30km Umkreis im Grundwasser nachweisbar ist.
Ich könnte Stunden darüber berichten.

Jeder der behauptet, die Kernenergie ist beherrschbar, lügt oder hat keine Ahnung.

Schon alleine, die Möglichkeit, dass irgendwas passiert, womit niemand rechnet, ist Unsicherheit genug..

Aber Nachdenken ist halt nicht die Stärke der Afd...

pauli8 19.06.21 21:33

Na dann ist ja das neue Motto der AfD: Ab in eine "strahlende" Zukunft ! :rolleyes:

karfingo 19.06.21 21:48

Alle Parteimitglieder in der 5-Kilometerzone eines AKW ansiedeln bitte. Kein Verlassen dieses Sperrbezirks ist möglich. Home-Office ist angesagt. ^^
Falls die auf die Rückkehr von Agent Orange warten, sind sie im falschen Ländle.

Draalz 19.06.21 21:51

Zitat:

Zitat von gerhardal (Beitrag 41089449)
Jeder der behauptet, die Kernenergie ist beherrschbar, lügt oder hat keine Ahnung.

Schon alleine, die Möglichkeit, dass irgendwas passiert, womit niemand rechnet, ist Unsicherheit genug..

Tschernobyl ist das Produkt kommerzieller und vermutlich oberflächlicher Entscheidungen. Der Reaktor selbst war eine Zeitbombe.

Ich bin zum Teil anderer Meinung. Ein nachhaltig gebautes und geführtes AKW ist beherrschbar. Die erforderliche Redundanz bei Notfallsystemen, die permanent und nachhaltig geführten Kontrollen, etc. dürfte jedoch für einen Betreiber kaum profitabel sein. Sobald wirtschaftliche Hintergründe eine Rolle spielen, würde ich allerdings auch kein Vertrauen vorlegen.

Indes, wenn die AfD federführend wäre, nein danke!!!!

Draalz 19.06.21 21:57

Zitat:

Zitat von karfingo (Beitrag 41089542)
Alle Parteimitglieder in der 5-Kilometerzone eines AKW ansiedeln bitte. Kein Verlassen dieses Sperrbezirks ist möglich.

:D Das hat, soweit ich weiss, ein französisches Unternehmen für die Herstellung von Sprengstoff, in der Tat gemacht. Betriebsleitern usw. wurde ein Haus auf dem Werksgelände zur Verfügung gestellt, mit der Forderung diese zu beziehen.
Mittlerweile ist diese Unternehmen auch sehr erfolgreich auf dem Sektor der Arbeitssicherheit und schöpft sein KnowHow aus. :D

gerhardal 19.06.21 22:02

Zitat:

Tschernobyl ist das Produkt kommerzieller und vermutlich oberflächlicher Entscheidungen. Der Reaktor selbst war eine Zeitbombe.
... und was war in Japan....

... und wie wird der nukleare Abfall entsorgt, die nächsten 100000 Jahre und wer bezahlt das ??

Draalz 19.06.21 22:28

Zitat:

Zitat von gerhardal (Beitrag 41089586)
... und was war in Japan....

Man baue ein AKW in einem tektonisch unsicheren Gebiet, direkt an einer Küste an der die Wahrscheinlichkeit gross ist, von einem Tsunami getroffen zu werden.
Siehst Du den Fehler? ;)

Man muss den Erbauern ja, in gewisser Form, schon Nachhaltigkeit zugestehen, denn das AKW hat das Erdbeben gut überstanden. Trotzdem war der Bau an dieser Stelle nachlässig. :rolleyes:

Alles andere hab ich zuvor schon gesagt. 8)

Kneter33 20.06.21 01:16

Mal angenommen die Kraftwerke wären komplett sicher was natürlich Wunschdenken ist,
bleibt das Problem des Abfalls.
Das ist von Wiki kopiert sind aber alte Daten,dürfte heute weitaus mehr sein:

Zitat:

Nach Angaben der World Nuclear Association entstehen Jahr für Jahr 12.000 Tonnen hochradioaktive Abfälle. Bis Ende 2010 sind weltweit etwa 300.000 Tonnen hochradioaktiven Abfalls angefallen, davon etwa 70.000 in den USA. In den deutschen Atomkraftwerken werden jährlich rund 450 Tonnen hochradioaktive abgebrannte Brennelemente erzeugt.
Das Zeug ist so tödlich das keiner es irgendwo in seinem Land lagern will.
Abgebrannte Brennstäbe hört sich auch toll an,die strahlen noch locker ein paar Jahrhunderte.
Klar können wir weiter Atomkraft nutzen aber irgendwann kommt der Punkt wo wir nicht mehr wissen wohin mit dem Abfall.
Ich seh echt eine strahlende Zukunft!

MunichEast 20.06.21 04:19

Neben dem Risiko eines GAU und der Endlagerungsproblematik werden auch die realen Kosten von Atomstrom verschleiert. Atomstrom ist weder günstig noch profitabel, denn der deutsche Staat subventioniert die AKWS mit Milliarden an Steuergeldern während dem Betrieb, die Entsorgung und dazu die Staatshaftung im Falle eines GAU.

Allein die direkten Subventionen belaufen sich auf über 200 Milliarden Euro und müßten die AKW Betreiber, wie in allen Wirtschaftsbereichen üblich, ihre Haftung versichern, würde die Kilowatt Stunde Strom [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...] kosten. Rechnet man die Haftung nicht mit ein, bleiben trotzdem stolze [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...] die Kilowattstunde übrig. Windenergie kostet übrigens 8 Cent und mein persönlicher Favorit, die grundlastfähige tiefe Geothermie aktuell mit [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...]. Im Umland von München gibt es bereits mehrere Geothermie Kraftwerke. Hier wehren sich aber die großen Stromanbieter vehement, da ihnen die Investitionskosten zu hoch sind und so sind die Münchner Kraftwerke von lokalen Gemeindewerken gebaut worden.

Credence 20.06.21 06:07

Auch wenn es jetzt vom Thema abweicht: Die Kernfusion macht gute Fortschritte. Wenn wir es schaffen, die Zeit mit Wind-, Sonnen-, Wasserenergie zu überbrücken, bis die Kernfusion nutzbar ist, wird die Menschheit im Energieschlaraffenland sein.
Zur Kernkraft: In Europa stehen einige tickende Zeitbomben. Gut, dass Al Kaida "nur" in die Twin Towers geflogen sind. Ne 737 mit 800 Sachen und der Reaktorkern freut sich über die frische Luft.

Draalz 20.06.21 08:56

Zitat:

Zitat von Credence (Beitrag 41090061)
Auch wenn es jetzt vom Thema abweicht: Die Kernfusion macht gute Fortschritte. Wenn wir es schaffen, die Zeit mit Wind-, Sonnen-, Wasserenergie zu überbrücken, bis die Kernfusion nutzbar ist, wird die Menschheit im Energieschlaraffenland sein.

Jupp. [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...] soll in 4 Jahren seinen ersten Test fahren.

MadWarbeast 20.06.21 09:56

...soll in 10 jahren fertig sein, wenn man den amis glauben schenkt:

Zitat:

Ist die Kernfusion die Lösung für all unsere Energieprobleme weltweit? Nun ist es der Firma TAE-Technologies gelungen, stabiles Plasma bei 50 Millionen Grad Celsius zu erzeugen. Wasserstoff und Bor wurden dabei als Brennstoffe eingesetzt - eine Technik, die viel verspricht.

Das Isotop Bor-11 soll also mit jeweils einem Proton fusionieren. Außerdem wurde das heiße Plasma hier von einem selbst erzeugten Magnetfeld stabil gehalten. Nun hat das US-Unternehmen angekündigt, diese Technik weiterzuentwickeln und bereits bis zum Ende des Jahrzehnts einen kommerziell einsetzbaren Fusionsreaktor zu bauen.
[Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...]

der vorteil, gegenüber z.b. europäischen versuchsanlagen liegt dabei daran, das das plasma selbst, ein magnetfeld erzeugt, welches nur noch gelenkt wird, damit es stabil schwebt.
die anlage dazu ist dementsprechend sehr klein, gegenüber anderen anlagen, wo man das magnetfeld slbst erzeugen muss.
tja, wenn das stimm, dann sollte man jetzte aktien von dieser firma kaufen, oder ;-) ?

Lg,

gerhardal 20.06.21 10:34

Zu meiner Schulzeit in den siebziger Jahren habe ich noch in Erinnerung, dass ein Physiklehrer meinte, das mit der Kernfusion dauert mindestens noch 30 Jahre, bis sie genutzt werden kann.
Ich glaube, dieser Zeitraum wird heute noch mit 30 Jahren veranschlagt--- dann rechnen wir lieber mit 100 Jahren...

eitch100 20.06.21 18:18

Zitat:

Kernenergie sei so sicher wie nie zuvor und die Wiederverwertung nuklearer Reststoffe in greifbare Nähe gerückt, erklärte Fraktionschef Jörg Urban am Freitag in Dresden.
Das Urige an der Aussage ist ja, dass sie so, wie sie da steht, nicht mal falsch ist. Natürlich werden AKWs immer "sicherer", aber wirklich "sicher" werden sie nicht, weil der Faktor Mensch, Natur und auch Terror nicht vorhersehbar ist! Und "greifbare Nähe" suggeriert, als ob man den kompletten Atommüll in näherer Zukunft relativ rückstandslos verwerten könnte, was natürlich so nicht stimmt. Auch wenn man z.B. mit Transmutation die Halbwertzeit "theoretisch" deutlich verringern kann. Hochradioaktives Material strahlt dann eben "nur" noch 300 Jahre.:cry:

Draalz 20.06.21 21:58

Zitat:

Zitat von MadWarbeast (Beitrag 41090462)
.der vorteil, gegenüber z.b. europäischen versuchsanlagen liegt dabei daran, das das plasma selbst, ein magnetfeld erzeugt, welches nur noch gelenkt wird, damit es stabil schwebt.

Eine ausgesprochen irreführende Aussage. Das Plasma braucht zunächst ein Magnetfeld damit es auf 50 Millionen Grad Celsius erhitzt werden kann. Das kann es aber nur, wenn es sich in einem Magnetfeld befindet. So ein Fusionsreaktor braucht also zunächst externen Strom für seine Magnetfelder.
Indes, was spricht dagegen, dass ein 'herkömmlicher' Fusionsreaktor nicht auch aus seiner erzeugten Energie die eigenen Magnetfelder speist.

Indes ist die Plasmatemperatur schon bemerkenswert, weil andere Projekte eben mit der dreifachen Temperatur arbeiten.

Zitat:

Internationale Projekte und Planungen

Bis zu einem ersten praxistauglichen, im Dauerbetrieb arbeitenden und wirtschaftlich rentablen Fusionsreaktor sind auf den verschiedensten Gebieten noch eine Vielzahl technischer Schwierigkeiten zu überwinden. Die Entwicklung zur zivilen Nutzung der Fusionsenergie wird auch wegen der hohen Kosten in internationalen Projekten vorangetrieben. Dabei wird weltweit fast ausschließlich die [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...] verfolgt.

Im Juli 2020 begann der Aufbau des ITER Fusionsreaktorexperiments mit einer geplanten Fertigstellung 2025.[13]

Im Dezember 2020 wurde der chinesische experimentelle Kernfusionsreaktor HL-2M erstmals eingeschaltet.[14]

Ebenfalls im Dezember 2020 meldete das südkoreanische Institut für Fusionsenergie, dass ein Plasma in der Versuchsanlage KSTAR (Korea Superconducting Tokamak Advanced Research) 20 Sekunden lang auf über 100 Millionen Kelvin gehalten werden konnte, mehr als doppelt so lange wie bei einem Versuch im Vorjahr.[15]

Die Firma Commonwealth Fusion Systems plant 2021 in Kooperation mit dem [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...], mit dem Aufbau einer Versuchsanlage eines kompakten Tokamak namens SPARC gemäß dem ARC Konzept zu beginnen. Dabei steht die Abkürzung ARC für affordable = erschwinglich, robust, compact = kompakt. Bei einem Radius von 1,85 m soll eine Leistung von 140 MW erreicht werden. Dazu wird mit Hilfe von [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...] ein Magnetfeld von etwa 12 Tesla aufgebaut, um damit eine selbst erhaltende Kernfusion mit Q ~ 11 zu erreichen.
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Melvin van Horne 21.06.21 07:45

Moin,

Es sind nicht die bekannten Gefahren die mir Angst machen. Dagegen kann man sich wappnen. Es sind die unbekannten, nicht bedachten und neu entstehenden.

Als man die deutschen AKW gebaut hat war der Absturz eines Passagierflugzeuges auf einen Reaktorbehälter extrem unwahrscheinlich. Und durch ein einfaches Überflugverbot praktisch unmöglich. Dann kam der 11.September 2001. Man stellte fest, dass alle Sicherungsmaßnahmen gegen einen absichtliche herbeigeführten Absturz vollkommen unwirksam waren.

Wenn sich Terroristen mit einer vollgetankten 747 auf einen Reaktor stürzen wird das Ding pulverisiert und verteilt sich in der Gegend. Passiert das bei dem entsprechenden Kraftwerk in Deutschland wird Tschernobyl zu einem eher harmlosen Hoppla. In Pripjat mussten 50.000 Menschen evakuiert werden. In Stuttgart müssten 630.000 Menschen innerhalb kürzester Frist evakuiert werden. Städte wie Augsburg, Frankfurt a. Main oder München liegen so nahe an einem AKW, das sie durchaus gefährdet sind. Wer will die evakuieren? Wie? Wohin?

https://www.ffg.at/sites/default/fil...zone_klein.jpg


Hier mal eine Darstellung der Evakuierungszonen einiger AKW. Und das sind nur die Zonen die innerhalb weniger Stunden geräumt werden müssen. Die Auswirkungen auf weiter entfernt liegende Gebiete sind da noch nicht erwähnt. Wieviel Hektar landwirtschaftliche Anbaufläche wäre auf Jahre unbenutzbar? Wieviel wirtschaftliche Kapazität wäre für immer verloren? Selbst, wenn man die Menschen evakuieren könnte. Was ist mit den Betrieben? Den gelagerten Gütern? Der ganzen Infrastruktur?

Atomenergie ist schon verlockend. Man schmeißt eine Schippe Uran in einen Kessel und hat unbegrenzt CO2 neutralen Strom. Das ist schon besser als diese hässlichen Windräder oder ein Kohlekraftwerk. Wenn ein Kohlekraftwerk explodiert oder eine Windrad brennend umfällt ist das bestenfalls für die Betreiber und vor allem für dessen Versicherung ärgerlich. Wenn es dumm läuft ist es für die Betroffenen auch eine Tragödie. Wenn es bei einem solchen Unfall Opfer gibt, dann ist deren Anzahl zu hoch aber überschaubar. Und es es ist innerhalb absehbarer Zeit und mit verfügbaren Mitteln behebbar. Das trifft auf einen AKW Unfall nicht zu. Und deshalb ist Atomstrom für mich keine Alternative.

MunichEast 21.06.21 08:12

Was mich immer etwas ärgert, die Behauptung Kernfusion wäre sauber. Kernfusion setzt zehnmal mehr strahlendes Tritium frei als alle bisherigen deutschen AKWs zusammen, ein hochradioaktives Gas das sogar durch Edelstahlbehälter entweichen kann, weil es so flüchtig ist.

Mag sein das die Halberwertszeit mit 12 Jahren ein positiver Umstand ist, aber bei einem GAU zum Beispiel in Garching mit einem serienreifen Fusionsreaktor, da hilft dann in München auch kein Fenster geschlossen halten. Die Wolke hat es dann in sich ....

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Draalz 21.06.21 13:10

Zitat:

Zitat von MunichEast (Beitrag 41094019)
Mag sein das die Halberwertszeit mit 12 Jahren ein positiver Umstand ist, aber bei einem GAU zum Beispiel in Garching mit einem serienreifen Fusionsreaktor, da hilft dann in München auch kein Fenster geschlossen halten. Die Wolke hat es dann in sich ....

[Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...]

Hmmm, serienreif? Das wäre ja schon ein Umstand. Nach meinem Wissen gibt es keinen serienreifen Fusionsreaktor. Würdest Du uns aufklären?

karfingo 21.06.21 15:00

Harrisburg?
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Three Mile Island

MunichEast 21.06.21 16:00

Zitat:

Zitat von Draalz (Beitrag 41097143)
Hmmm, serienreif? Würdest Du uns aufklären?

Ich meinte ein vergleichbarer Kernfusionsreaktor im Netz ausgehend von herkömmlichen AKWs. Natürlich ist das eine vergleichende Schätzung.[Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...][Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...][Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...][Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...]

Melvin van Horne 21.06.21 17:49

Moin,

Zitat aus dem Wikipediaartikel "[Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...]"

Zitat:

Die entscheidenden Experimente mit dem Brennstoffanteil Tritium, die nachweisen sollen, dass mit diesem Konzept mehr Nutzenergie gewonnen werden kann, als zugleich an Energiezufuhr benötigt wird, sollen Mitte der 2030er-Jahre beginnen.
Meiner Auffassung nach spielt eine Technologie, bei der man erst in 15 Jahren prüfen kann ob sie mehr Energie erzeugt als sie verbraucht, bei der Bekämpfung des Klimawandels keine Rolle.
Sicher ein intersssantes Forschungsgebiet. Aber im Moment hilft es uns nicht.

Nana12 21.06.21 19:02

Zitat:

Zitat von Melvin van Horne (Beitrag 41099697)
Meiner Auffassung nach spielt eine Technologie, bei der man erst in 15 Jahren prüfen kann ob sie mehr Energie erzeugt als sie verbraucht, bei der Bekämpfung des Klimawandels keine Rolle.

Sie muss es aber spielen, weil wir nichts anderes mehr haben. Wir wollen keinen Atomstrom und wir wollen kein CO2 emittieren. Ohne einen zusätzlichen Träger ist somit die Energiewende bzw die Verkehrswende nicht zu stemmen. Das mag zwar bei den jetzigen Zahlen hinhauen, aber die werden rasant wachsen.

Hierzu mal Harald Lesch:

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Zwar sind die Zahlen nicht ganz sauber (350 kW Ladung), aber das ändert nichts an den Dimensionen.

Auch nochmal verdeutlicht:

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Ich glaube eher an eine Fusionsenergie, als an ein politisch stabiles Nordafrika.

muavenet 21.06.21 19:18

Tritium ist ein schwacher Betastrahler ohne zusätzliche Gammastahlung mit der schon genannten vergleichsweise niedrigen Halbwertszeit. Soviel zu "nach der Katastrophe". Ein Fusionsreaktor ist bei weitem sicherer durch das bauartbedingte Wegfallen von Kritikalität und thermischen Runaways. Die Problematik des potenziell freigesetzten radioaktiven Inventars (die neutronenaktivierten Goodies) einer Anlage zum Zeitpunkt der Katastrophe bleibt bestehen.

MunichEast 21.06.21 19:27

Es gibt auch andere grundlastfähige Möglichkeiten als die risikobehaftete Kernspaltung, dazu ist die hochgelobte Kernfusion weder kurzfristig noch mittelfristig verfügbar. Wir brauchen jetzt Ersatz für die Kern- und Kohleenergie. Island deckt 100 % seines Energiebedarfes mit Wasserkraft und Geothermie. Technisch ist die tiefe Geothermie keine Herausforderung, die Lobby der Stromriesen in Deutschland möchte aber möglichst viel Gewinn mit wenig Aufwand. Aus diesem Grund sind k[Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...] und [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...] die einzigen Betreiber von Geothermie zur Wärme- und Stromgewinnung.

muavenet 21.06.21 21:16

Zitat:

Zitat von MunichEast (Beitrag 41100668)
Es gibt auch andere grundlastfähige Möglichkeiten als die risikobehaftete Kernspaltung, dazu ist die hochgelobte Kernfusion weder kurzfristig noch mittelfristig verfügbar.

Für die kommunale Energieversorgung ist das korrekt. Dabei bleibt es bei der Kernfusion aber auch nicht, siehe z. B. Raketenantriebsforschung. Das hat aber nichts mit den Bierdeckelplänen der Blaunis zu tun.

Zitat:

Zitat von MunichEast (Beitrag 41100668)
Island deckt 100 % seines Energiebedarfes mit Wasserkraft und Geothermie. Technisch ist die tiefe Geothermie keine Herausforderung, die Lobby der Stromriesen in Deutschland möchte aber möglichst viel Gewinn mit wenig Aufwand.

Geothermie ist extrem stark von geologischen Rahmenbedingungen abhängig, sowohl sicherheitstechnisch (ihr hattet ja selbst schon ein paar Vorkommnisse vor der Haustür) als auch ökonomisch.

Melvin van Horne 21.06.21 22:17

Moin,

Zitat:

Zitat von Nana12 (Beitrag 41100418)
Sie muss es aber spielen, weil wir nichts anderes mehr haben.

Nicht, das wir uns da falsch verstehen. Ich glaube, dass die Kernfusion ganz wichtig sein wird. Ich frage mich nur, ob sie rechtzeitig kommt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es vor 2050 auch nur eine einzige funktionsfähige Anlage im Regelbetrieb (oder wie das bei Kraftwerken heisst) geben wird. Wenn es uns bis dahin nicht gelungen ist ohne fossile Brennstoffe auszukommen, ist der Drops wohl ohnehin gelutscht.

Das ist es was ich meine wenn ich sage das wir weiter an der Ablösung der fossilen Brennstoffe arbeiten sollten. Aber wir sollten uns auch mit dem Gedanken vertraut machen das es nicht gelingen wird. Und auf das, was dann kommt sollten wir vorbereitet sein.

Nana12 22.06.21 14:27

Zitat:

Zitat von Melvin van Horne (Beitrag 41101974)
Das ist es was ich meine wenn ich sage das wir weiter an der Ablösung der fossilen Brennstoffe arbeiten sollten. Aber wir sollten uns auch mit dem Gedanken vertraut machen das es nicht gelingen wird. Und auf das, was dann kommt sollten wir vorbereitet sein.

Wir können uns nicht darauf vorbereiten! Jedenfalls nicht mit dem Ziel unsere Lebensweise zu retten. Selbst mit der Einhaltung der Pariser Klimaziele sind die Auswirkung katastrophal. Das heißt für uns mehr als Wärmegewitter und Strumfluten. Das bedeutet steigende Lebensmittelpreise, Hunger, Kriege und Flüchtlingsströme besonders in den stärker betroffenen Ländern. Das überstehen unsere Demokratien nicht.

Deswegen müssen wir auch natürlich die Forschung in der Kernfusion forcieren.

karfingo 23.06.21 13:38

Hans Scheibners Anti-AKW Lied von 1979 ist wieder in: „Das macht doch nichts. Das merkt doch keiner“
[Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...]

tronx 23.06.21 13:58

Die AfD ist der Ausschuss der etablierten Bourgeoisie, mit den Wahlprogrammen dieser, der achtziger Jahre und im rechten Rand fischt.
Für mich als Arbeiter, genauso unwählbar, wie alle anderen Parteien. Ich sehe da schon lange keinen Unterschied mehr und seit der Agenda 2010 durch SPD und Grün unter dem Beifall von CDU und FDP, ist jegwelcher Zug abgefahren.

Trotzdem bleibt die Frage: Woher nehmen den Strom?
Wenn wir alles abschalten, nicht selber genug produzieren können und dann aus ausländischen, erheblich unsicheren AKW den Strom beziehen?
Oder unter eigener Kontrolle weiter führen, bis man wirkliche Alternativen entwickelt hat?
Ich bin absolut gegen Kernenergie, aber was bleibt?

muavenet 23.06.21 14:36

Zitat:

Zitat von tronx (Beitrag 41119482)
Trotzdem bleibt die Frage: Woher nehmen den Strom? [...] Oder unter eigener Kontrolle weiter führen, bis man wirkliche Alternativen entwickelt hat? Ich bin absolut gegen Kernenergie, aber was bleibt?

Guckst du hier:

https://abload.de/img/humanpowerplant10.16tj3q.jpg

https://abload.de/img/humanpowerplant3w0jte.jpg

karfingo 23.06.21 16:37

Zitat:

Zitat von muavenet (Beitrag 41119833)
Guckst du hier:

Rücke die Laufbände zusammen, dann passen 3x soviel in den Raum!

Draalz 23.06.21 16:53

Zitat:

Zitat von karfingo (Beitrag 41120859)
Rücke die Laufbände zusammen, dann passen 3x soviel in den Raum!

Aber bitte die Abstandsregeln beachten. ;)

karfingo 23.06.21 22:11

Von Personmitte bis zum näxten


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