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myGully |
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03.08.21, 15:44
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#1
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Legende
Registriert seit: Aug 2011
Ort: in der Wildnis
Beiträge: 15.633
Bedankt: 34.760
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Satirezeitung verklagt Politiker wegen Konkurrenz
Zitat:
Kein Witz: „Die Tagespresse“ klagt den ÖVP-Abgeordneten Andreas Hanger. Der Grund: Hanger wird für das Satireportal immer mehr zur Konkurrenz.
Die Satirezeitung “Tagespresse” hat, laut eigenen Aussagen, einen neuen Konkurrenten: ÖVP-Abgeordneten Andreas Hanger. Der “Tagespresse” wird der Konkurrenzdruck zu groß. Sie veröffentlichte deshalb einen Artikel mit der Ankündigung, Hanger zu klagen, inklusive der Klagsschrift (hier zum Nachlesen) gegen den ÖVP-Abgeordneten. Diese wurde bereits beim Handelsgericht eingebracht, wie “derStandard” als erstes berichtete.
Zahlreiche Presseaussendungen des ÖVP-Fraktionsführers im Ibiza-Untersuchungsausschuss werden als “Beweis” für Hangers satirische Tätigkeiten in der Klage vorgelegt. Begleitend dazu: “Diese ähneln in wesentlichen Punkten und in ihrer gesamten Charakteristik den satirischen Artikeln, die von der „Tagespresse“ regelmäßig auf dem Webauftritt [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] veröffentlicht werden.” Der Streitwert beträgt 35.000 Euro.
„Hanger gibt sich als Politiker aus“
„Inhalt der Klage: Hanger gibt sich als Politiker aus, obwohl er in Wahrheit Satiriker ist und regelmäßig subversive humoristische Medienkunst im seriösen Gewand verbreitet. Er unterlässt es, sich entsprechend als „Satiriker“ zu kennzeichnen und führt Konsumenten in die Irre. Dadurch begeht Hanger sittenwidrigen Wettbewerb. All diese Vorwürfe können wir belegen. Als Ultima Ratio bleibt uns nur der Gang vors Gericht.“
Die “Tagespresse” fordert Hanger auf, „einen 3 x 4 cm großen Anstecker gut sichtbar“ mit der Aufschrift „Satiriker“ zu tragen. Die Kosten für die Gerichtskosten, die laut Tagespresse 792 Euro betragen, sollen über Regierungsinserate finanziert werden. Das Satireportal erhielt in den letzten Monaten 712,58 Euro vom Bundeskanzleramt und vom Finanzministerium. Das Geld aus dem Inseratentopf lehnt die Tagespresse ab: “Wir wollen unseren Teil des Kuchens nicht behalten, weil wir uns nicht von den Machthabenden wirtschaftlich abhängig machen wollen.”
Gegenüber dem “Standard” legte Tagespressengründer Fritz Jergitsch gegen Inserate nach: “Wir sehen die massive Steigerung öffentlicher Inserate als Versuch der Regierung, Medien in ein wirtschaftliches Abhängigkeitsverhältnis zu locken. Unter Kurz gibt die Regierung so viel Geld wie nie zuvor für Inserate aus. Um dem Thema mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen, geben wir das Geld auf diesem Wege zurück.” Die restlichen rund 80 Euro zahle die Tagespressen-Redaktion aus der eigenen Tasche.
In den nächsten Tagen soll das Handelsgericht entscheiden, ob die Voraussetzungen für eine Klage erfüllt sind. Sollte dies der Fall sein, wird beim ÖVP-Abgeordneten Post hereinflattern. „Er hat dann 14 Tage Zeit, die Klage zu beantworten. Dabei muss er dem Gericht schlüssig erklären, wieso er kein Satiriker ist, der uns Marktanteile wegnimmt. Tut er das nicht, geht das Gericht davon aus, dass er unserem Antrag zustimmt“, schreibt die “Tagespresse”.
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Quelle: [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
Klageschrift:
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Die folgenden 8 Mitglieder haben sich bei TinyTimm bedankt:
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04.08.21, 22:24
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#2
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Unruhegeist
Registriert seit: Sep 2008
Beiträge: 3.556
Bedankt: 5.015
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Wie schon an anderer Stelle zitiert ist Satire
Zitat:
... eine Kunstform, mit der Personen, Ereignisse oder Zustände kritisiert, verspottet oder angeprangert werden. Typische Stilmittel der Satire sind die Übertreibung als Überhöhung oder die Untertreibung als bewusste Bagatellisierung bis ins Lächerliche oder Absurde.
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([ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ])
Dies ist ja wohl ein Beispiel für gelungene Satire in Reinformat!
Aktuell, scharfzüngig, lustig - besonders die Klageschrift ist echt lesenswert!
Die weitere Entwicklung sollte man verfolgen
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Die folgenden 3 Mitglieder haben sich bei lilprof bedankt:
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05.08.21, 09:17
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#3
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Banned
Registriert seit: Mar 2021
Beiträge: 196
Bedankt: 137
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Man sollte den Straftatbestand der sinnlosen Belastung von Gerichten einführen.
Diese absolut sinnlose Aktion kostet Steuergelder, die werden umgewandelt in Auflage einer Zeitung mit absolut sinnlosem Inhalt und das Geld scheffeln irgendwelche geldgierigen Hanswürste.
In dieser Zeit hätte das Gericht auch einen Verbrecher verurteilen können, oder einen Unschuldig in U-haft sitzenden freilassen. Außerdem zeugt die Verarschungsaktion von krassestem Mangel an Respekt vor dem Rechtsstaat.
Aber das ist ja egal, Satire darf alles!
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei SubFooWer:
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05.08.21, 09:49
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#4
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Unruhegeist
Registriert seit: Sep 2008
Beiträge: 3.556
Bedankt: 5.015
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Bisher ist sicher noch fraglich, ob sich Gerichte damit überhaupt länger befassen müssen.
Grundsätzlich sind kritische Anmerkungen zum politischen Geschehen wichtig und es muss dafür auch verschiedene Kanäle geben, damit sie möglichst viele Menschen erreichen.
Satire ist einer davon. Ich mag ihn
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei lilprof bedankt:
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