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Zensur in russischer Kulturszene: Stumm geschaltet und ausgeblendet

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Ungelesen 19.12.18, 12:42   #1
BLACKY74
Chuck Norris sein Vater
 
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Standard Zensur in russischer Kulturszene: Stumm geschaltet und ausgeblendet

Zitat:

In Russland hört und sieht die Regierung nicht nur mit, sondern als erste hin. Und wenn ein Film oder Song zu sehr stört, wird gestrichen. Doch die Zensur regt auch Widerstand.

Von Christine Auerbach, ARD-Studio Moskau

Im größten Saal des Kinos "Oktober" in der Moskauer Innenstadt geht es zu wie in jedem anderen Kinosaal, bevor der Film beginnt: Gespanntes Warten, die Leute sind froh, noch ein Ticket für das internationale Dokumentarfilmfestival "artdocfest" bekommen zu haben. Und dann: Eine Minute lang laufen die Namen von etwa 60 Filmen über die riesige Leinwand. Filme, die man dieses Jahr auf dem Festival nicht sehen kann.

Das Kulturministerium schaut genau hin

"Das Festival findet zwar statt, aber von den 127 Filmen, die wir ausgesucht haben, dürfen wir nur weniger als die Hälfte zeigen. Nirgendwo in Russland dürfen diese Filme gezeigt werden", sagt Vitali Manski, der Organisator des Festivals.

Denn in Russland gibt es immer mehr Gesetze, die es kleinen, unabhängigen Festivals und Filmen schwer machen. So muss inzwischen jeder Film, der öffentlich laufen soll, beim Kulturministerium akkreditiert sein. Und seit Dezember auch jedes internationale Filmfest.

Für die Filmschaffenden bedeutet das eine Menge Organisationsaufwand, den nur stemmen kann, wer groß ist, bekannt oder viel Geld im Rücken hat. Für Manski ist das "eine kulturelle Katastrophe" - und auch eine Zensur durch die Hintertür, denn das Kulturministerium greift ein.

Verboten oder gekürzt


Das haben in letzter Zeit schon größere Filme als die Dokumentarfilme von Manski gespürt: Die Satire "Stalins Tod" durfte in Russland nicht gezeigt werden, mit der Begründung, die Führung der UdSSR werde darin als zu dumm dargestellt. Das Drama "Matilda" über eine Affäre des Zaren Nikolaus II. sorgte für Verbotsforderungen wegen angeblicher Blasphemie. Und auch der Film "Leviathan" kam nur in einer zensierten Fassung in die russischen Kinos.

Musik - angebliche Propaganda für Drogen oder Suizid

In der Musik gibt es ähnliche Verbote. Sie treffen gerade vor allem junge Rapper. Die Behörden werfen ihnen vor, Drogen und Selbstmord zu verherrlichen und zu Extremismus aufzurufen.

In einem ihrer Videos sitzt das Gothic-Rap-Duo "IC3PEAK" auf dem Roten Platz und verspeist ein rohes Stück Fleisch. Dazu singen sie: "Ich fülle meine Augen mit Kerosin. Ganz Russland sieht zu. Lass alles brennen. Lass alles brennen."

Zu viel anscheinend für die Behörden im ganzen Land - fast überall, wo das Duo in den vergangenen Wochen auftreten wollte, gab es Verbote. Husky, ein anderer Rapper, sollte sogar für zwölf Tage in den Arrest, weil er nach einer Konzertabsage improvisiert hatte und auf einem Autodach aufgetreten war.

Nicht nach dem Geschmack des russischen Kulturministeriums: Die Songs des Gothic-Rap-Duos "IC3PEAK".

"Es muss klar sein, was ihr dürft und was nicht"


Sie müssten ihre Musik ändern, um nicht verboten zu werden, sagte ein Vertreter des Innenministeriums den Rappern bei einem Treffen im russischen Parlament. Die Absage von Konzerten sei eine zwar harte, doch berechtigte Maßnahme.

Zitat:
"Es muss klar sein, was ihr dürft und was nicht. Nutzt eure Musik doch, um Antidrogenpropaganda zu betreiben. Ihr müsst die Werte eines guten, erfüllten und gesunden Lebens propagieren. Und dem Land und der Gesellschaft dienen."
Die Absage der Konzerte schlägt in Russland immer höhere Wellen - und zwar in beide Richtungen. Denn es gibt auch offizielle Stimmen für die Rapper: Die Ombudsfrau für Menschenrechte, Tatjana Moskalkowa, hat inzwischen versprochen, der Sache nachzugehen, und auch einige Kremlvertreter haben sich gegen die Konzertverbote ausgesprochen.

Verbieten, "was nicht zu kontrollieren ist"


Auch Präsident Wladimir Putin hat sich inzwischen eingeschaltet: Er sagte, dass Verbote nichts nützten, aber "wenn man etwas nicht stoppen kann, muss man sich an die Spitze setzen und entsprechend lenken". Nähere Vorschläge, wie dieses Lenken aussehen soll, machte er allerdings nicht.

Regisseur Manski sieht jedenfalls eine freie Kultur in Gefahr: "Weil der Staat versucht, alles zu kontrollieren. Er verbietet ja nicht Konzerte von Musikern, die dem Staat nahe stehen. Verboten wird die Subkultur. Weil die Rapper nicht kontrollierbar sind, sie stimmen ihre Texte nicht mit den Behörden ab." Dann aber zieht er ein doch erstaunliches Fazit:

Zitat:
"Ich glaube, dass die freie Kultur im Stande ist, das Fundament der aktuellen Diktatur zu zerstören. Einer Diktatur, die natürlich nicht so ist wie in der Sowjetunion, aber trotzdem eine Diktatur ist."
Je mehr Kultur verboten wird, desto eher werden sich die Leute gegen das System wehren, das ihnen Konzerte und Filme verbietet - das jedenfalls ist Manskis Hoffnung. Ob sein Dokumentarfilmfestival nächstes Jahr noch einmal in Russland stattfinden wird, weiß er allerdings noch nicht.
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BLACKY74 ist offline   Mit Zitat antworten
Die folgenden 4 Mitglieder haben sich bei BLACKY74 bedankt:
nachtmasse (19.12.18), pauli8 (21.12.18), sidd (26.12.23), Wornat1959 (19.12.18)
Ungelesen 21.12.18, 09:19   #2
Christbaumkugel
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Christbaumkugel ist noch neu hier! | 3 Respekt Punkte
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Damit es nicht so einseitig ist:
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Dass man über HipHop, Rap & Co. Menschen abstumpfen will, sollte ja seit Jahrzehnten klar sein. Besonders wenn man sich die oft extrem hohlen Texte auf der Zunge zergehen lässt. Ausnahmen wie Xavier Naidoo bestätigen hier die Regel. Man lässt es zu, weil man bewusst möchte, dass die Menschen verruchen. Bin der Meinung, dass man auch hier genauer hinschauen bzw. hinhören sollte und verdummende Texte sowie deren "Künstler" (dank deren Texte wohl eher Gestörte) verbieten sollte.
Christbaumkugel ist offline   Mit Zitat antworten
Ungelesen 21.12.18, 09:37   #3
immerzu
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Zitat:
Zitat von Christbaumkugel Beitrag anzeigen
... Besonders wenn man sich die oft extrem hohlen Texte auf der Zunge zergehen lässt. ...
Wenn man sich überlegt, dass solche Texte auch in Deutschland reißenden Absatz finden, weiß man, wo man steht.
immerzu ist offline   Mit Zitat antworten
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