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Wie sinnvoll ist die CO₂-Entfernung aus der Atmosphäre?

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Ungelesen 26.06.21, 10:42   #1
Draalz
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Standard Wie sinnvoll ist die CO₂-Entfernung aus der Atmosphäre?

Zitat:
Klimaschutz

Wie sinnvoll ist die CO₂-Entfernung aus der Atmosphäre?


Macht es fürs Klima einen Unterschied, ob man eine Tonne CO₂ komplett einspart – oder ob man sie zwar ausstößt, aber später wieder aus der Luft holt? Eine neue Studie liefert Antworten.

21.06.2021, 19.22 Uhr


Geothermiekraftwerk in Island, auf dem Gelände befindet sich auch eine Anlage zur Abtrennung von Kohlendioxid aus der Luft Foto: Arni Saeberg / CarbFix

Klimaneutralität bis zum Jahr 2045 – das ist das neue Ziel der Bundesregierung. Dafür müssen die Emissionen in allen Sektoren der Wirtschaft und im Verkehr ebenso sinken wie die der Privathaushalte. Über die konkreten Maßnahmen wird spätestens nach der Bundestagswahl erbittert gestritten werden. Neben der Vermeidung von Treibhausgasen könne auch das aktive Entfernen von CO₂ aus der Atmosphäre einen Beitrag leisten. Das betrifft vor allem Emissionen, die nicht verhindert werden können, etwa aus dem Flugverkehr.

CO₂ aktiv aus der Luft entfernen, dafür gibt es [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] Ideen:
  • die [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] von CO₂ aus der Luft und Speicherung im Boden,
  • massive Aufforstungsprogramme oder
  • das Ausbringen bestimmter fein gemahlener Gesteine etwa auf landwirtschaftlichen Flächen.
  • Dazu kommt »Bio Energy with Carbon Capture and Storage«, kurz BECCS. Dabei werden Pflanzen auf riesigen Äckern angebaut und später in Kraftwerken verbrannt. Das entstehende CO₂ wird aufgefangen und im Untergrund gespeichert.
Bereits jetzt können die meisten Szenarien nur mithilfe von solchen negativen Emissionen erreicht werden. Das betrifft sowohl das 1,5-Grad-Ziel des Klimavertrags von Paris als auch viele der Szenarien, die den Weg skizzieren, zumindest das Zwei-Grad-Ziel zu erreichen. Manchmal scheint der Verweis auf technische Lösungen zum Entfernen von Kohlendioxid aus der Atmosphäre aber auch Gegnern einer radikaleren Klimapolitik als Argument für ein Weiter-so zu dienen.

Gibt es beim Klimaschutz nun aber einen Unterschied zwischen einer Tonne CO₂, die eingespart wird und daher gar nicht entsteht, im Vergleich zu einer, die zwar früher einmal ausgestoßen, aber später dann mit technischen Hilfsmitteln wieder aus der Luft entfernt wurde? Eine aktuelle Studie eines Teams um Kirsten Zickfeld von der Simon Fraser University im kanadischen Burnaby, veröffentlicht im [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ], legt das zumindest nahe, auch wenn einige Fragen offenbleiben.

Die Forscherinnen und Forscher kommen zu dem Schluss, dass die Entnahme von Kohlendioxid aus der Atmosphäre einen weniger starken Effekt auf das Fortschreiten des Klimawandels haben könnte als die Vermeidung von Emissionen. Für seine Arbeit hat das Team ein Computermodell genutzt und sich angesehen, wie sich der Kohlenstoffkreislauf der Erde bei Zugabe oder Entfernung einer großen Menge an Kohlenstoff verändert. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nahmen dabei das Zehn- bis Einhundertfache der aktuellen jährlichen globalen Emissionen auf einmal aus dem System – oder gaben die Menge zusätzlich dazu. Dann verglichen sie über 1000 Jahre die Entwicklung der simulierten CO₂-Konzentration und der Temperaturen.

Reduktion der Emissionen als »Mittel der Wahl«

Bei der CO₂-Konzentration zeigte sich, dass die Entnahme von Kohlendioxid weniger wirksam war als die Erhöhung. Das würde bedeuten, dass der Ausgleich von CO₂-Emissionen durch negative Emissionen zu einem anderen Klimaergebnis führen könnte als die komplette Vermeidung dieser CO₂-Emissionen. Bei der globalen Mitteltemperatur war das Ergebnis jedoch teils umgekehrt: In Szenarien mit hohen Entnahmen oder Emissionen machte eine entfernte Tonne CO₂ mehr aus als eine eingesparte. Zu den Gründen für den Unterschied äußern sich die Forscher nicht.

»Es ist klar, dass das Mittel der Wahl die Reduktion der Emissionen ist, die deutlich beschleunigt werden muss«, kommentierte die nicht an der Studie beteiligte Forscherin Judith Hauck vom Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI) in Bremerhaven. Negative Emissionstechnologien seien mit großen Unsicherheiten behaftet, insbesondere auch über unerwünschte Nebeneffekte. »Zudem sind sie im Moment und auf absehbare Zeit nicht in dem Maßstab verfügbar, in dem sie zum Beispiel im vorliegenden Artikel ausgetestet werden.«

Der ebenfalls nicht beteiligte Forscher Oliver Geden von der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin kommentierte die Ergebnisse so: »Man könnte versucht sein, die Studie als Argument gegen Netto-negativ-Emissionen oder gar CO₂-Entnahme an sich zu interpretieren. Aber das Ergebnis der Studie, dass sehr große Mengen an entnommenem CO₂ unter bestimmten Umständen nicht so effektiv wirken wie die gleiche Menge an CO₂-Emissionen, lässt sich auch umgekehrt interpretieren – wir benötigen noch mehr CO₂-Entnahme als gedacht, um die CO₂-Konzentration in der Atmosphäre wieder effektiv abzusenken.« Es liege nicht an der Möglichkeit von negativen Emissionen in der fernen Zukunft, so Geden, dass die Menschheit heute immer noch so viel emittiere.
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