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In den nächsten Wochen verschwinden neun weitere Serien, an denen der Disney-Konzern die Rechte hat, von den Streaming-Angeboten Amazon Prime Video, Sky Ticket und RTL+. Es wird erwartet, dass die Serien „Lost“, „American Crime“, „The Catch“, „Harrow“, „Seattle Firefighters“, „Grey’s Anatomy“, „Stumpdown“ und „The Kids Are Alright“ in Zukunft nur noch bei Disneys hauseigenem Streamingdienst Disney+ gezeigt werden.

Dass die Serien bis Ende April bei Amazon, Sky und RTL+ aus dem Katalog entfernt werden, wurde von den Anbietern laut Golem.de bestätigt. Man habe die Lizenzen nicht verlängert, bestätigte auch Disney. Der US-Konzern zeigt die meisten der genannten Werke bereits am hauseigenen Streaming-Dienst, künftig könnten sie dort exklusiv angeboten werden.

Es wäre nicht das erste Mal, dass Disney seinen Streamingdienst stärkt, indem man der Konkurrenz Verwertungsrechte entzieht. Erst im vergangenen Monat verlor Rivale Netflix die Lizenz für mehrere Marvel-Serien, Ende 2021 zog Disney ebenfalls bereits Serien - darunter Gassenhauer wie „Family Guy“, „24“ oder „Orville“ - von Konkurrenzdiensten ab.

Disney+ zeigt rasantes Wachstum
Die Strategie des Medienkonzerns ist offenbar, das hauseigene Film- und Serienportfolio nach und nach exklusiv über Disney+ anzubieten, um neue Nutzer anzulocken und Abonnenten ein umfangreicheres Programm anbieten zu können. Damit ist man höchst erfolgreich: Der erst 2020 in Österreich gestartete Dienst hat sich hinter Netflix und Amazon mittlerweile als dritter großer Player im Streaming-Geschäft etabliert.

Das Wetteifern um Abonnenten mithilfe von Exklusivinhalten wird bei den Kunden allerdings auch kritisch gesehen. Während beim Musik-Streaming meist ein Abo ausreicht, um so gut wie alles zu hören, muss man beim Video-Streaming durch den Inhalts-Fleckerlteppich immer mehr Dienste abonnieren, um alle gewünschten Filme und Serien sehen zu können. Ein teures Vergnügen, dem eine wachsende Zahl von Internetnutzern illegale, aber kostenlose Schwarzkopien vorzieht.

„Star Wars“, Marvel, Fox-Sendungen
Der Disney-Konzern hat sich in den vergangenen Jahren zahlreiche wertvolle Marken der Film- und Fernsehindustrie gesichert: Das Unternehmen besitzt die Rechte an der „Star Wars“-Saga, den vielen Superhelden des Marvel-Universums und übernahm beim 52 Milliarden US-Dollar schweren Kauf des US-Medienkonzerns Fox zudem Publikumslieblinge wie die „Simpsons“.

Für viele dieser Inhalte gab es bisher Lizenz-Deals mit Streaming-Anbietern wie Netflix und Amazon, doch diese Verträge laufen nach und nach aus. Und an einer Verlängerung hat der Lizenzgeber, der nun selbst seinen Teil vom Streaming-Kuchen will, offenbar wenig Interesse.

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