Auswandern nach Griechenland Tipps Pro und Conta

kasisi · 03.03.25, 20:00

Hy Leute,

ich hab mal ne frage. Ich bin jetzt Anfang 40, bin verheiratet und hab zwei Kinder. Ich habe einen guten Job mit einem guten Verdienst. Mein Familien- und Freundeskreis ist normal groß aber ich habe einfach keine Lust mehr hier in Deutschland zu Leben. Es hat weder was mit der Migration oder Wirtschaftlichen Lage zu tun. Ich habe das Gefühl, das man hier einfach nicht mehr so richtig frei ist, alles hat seine Gesetzte und Regeln, ein riesen Haufen Bürokratie, egal wo man hinschaut.
Ich würde gerne nach Griechenland ziehen. Ich war schon paar mal unten und hab mir das Land angeschaut.
Hat jemand Erfahrungen oder Meinungen die er teilen kann?

csesraven · 03.03.25, 23:11

Und dafür meldet man sich in nem warez forum an?

RTC1207 · 04.03.25, 17:24

Glückwunsch. Der erste zählende Beitrag für PNs.
Oder willst du tatsächlich ernsthaft über das Thema Auswandern reden?

1000sassa · 08.03.25, 23:47

Warum nicht. Bin seit 30 Jahren mindestens einmal pro Jahr in Griechenland. Meine Schwester hat dort ein Haus. Nahe Kalamata. Sie lebt aber in Germany. Im Alter wird sie denk ich zw den beiden Ländern pendeln. Ich würde nicht zu nah am Meer wohnen. Es wird im Winter sehr feucht und die Näse kriecht ins Haus. Am besten ist ein großer Holzofen. Ein gutes Dach ist wichtig, weil es trotz Superwetter im Winter mal kurz heftig stürmen und regnen kann. Essenskosten und Spritpreis ist wie bei uns. Gute Krankenversorgung geht oft nur mit hintenrum Geld zuschieben. Ich weiß ja nicht wie Du das mit Job in Griechenland machen willst. Wenn du Im Internet arbeitest und Remote, dann wärs ja kein Problem. Aber die Sprache solltest du natürlich einigermaßen lernen, wenn du da leben willst. Die Griechen sind nett zu Touristen können untereinander aber auch
ganz schöne Sturköpfe sein. Sind auch meistens konservativ und neigen zu Aberglauben....Na ja nicht zu vergessen.
Soziale Kontakte. Mit Familie könnt ich es mir's vorstellen...es sind viele Ausländer die dort wohnen in dem Dorf meiner Schwester...Was ich in Griechenland gut finde. Es ist nicht so bürokratisch und kompliziert wie bei uns. Du brauchst aber Hilfe und Sprachkenntnisse oder einen Freund oder Dolmetscher vor Ort wenn Du da wirklich leben willst. Sowas lässt sich aber finden...

barsch1969 · 09.03.25, 00:33

Ich finde auch. Wenn er es ernst meint, ist Griechenland eine gute Anlaufstellen!

1000sassa · 09.03.25, 06:03

Was ich natürlich nicht weiß, wie alt sind die Kinder? Wenn sie noch sehr klein sind werden sie die Sprache leichter lernen und werden in Griechenland sozialisiert. Wenn sie schon älter sind und dann nochmal von vorne anfangen müssen mit Freundeskreis aufbauen und neue Sprache lernen. Sicher nicht so einfach.
Die Auswanderer, die ich in Griechenland kenne, sind alles ältere Leute. Die meisten gehen im Rentenalter in den sonnigen Süden.

G. Guillaume · 09.03.25, 10:59

Kein Scherz!!! Beschäftige Dich mal mit der gängigen Rechtslage betreffs Deines Lebensumfeldes dort. Die haben in Griechenland auch Gesetze. Und dort bist Du Ausländer, da kann es, muß aber nicht, einige verschärfende Ausnahmen geben.

ixi ienes83 · 10.03.25, 16:11

Wer auswandert -egal in welches Land- muß die dortige Landessprache sehr gut lesen, verstehen, sprechen und schreiben können. Falls nicht ist er
auf Dolmetscher/Übersetzer angewiesen. Im medizinischen Notfall kann es sein, daß niemand da ist, der deutsch oder englisch versteht.
Das kann dann sehr viele Probleme bereiten. Die Gesetze in manchen Ländern bevorzugen die Einheimischen und benachteiligen die Ausländer.
Vorher auf jeden Fall einen Steuerberater und Anwalt zu Rate ziehen, der sich mit Gesetzen und Vorschriften in Griechenland auskennt. Auswandern ist etwas anderes als
2 Wochen Strandurlaub im Land.

ramsesp · 12.03.25, 12:56

Ich habe ein Ferienhaus auf einer kleinen griechischen Insel (ist ein Geheimtip und soll es auch bleiben, deshalb keine Namensnennung).

Wenn man remote arbeiten kann, ist Griechenland sicherlich eine gute Option, so ist beispielsweise das Mobilfunknetz oft besser als bei uns. Sucht man allerdings in Hellas einen Job, wird's sehr dünn. Das Einkommensniveau ist deutlich niedriger als bei uns, die Lebenshaltungskosten aber, gerade auch in der Nähe der Touristenregionen und der großen Städte, sind annähernd so hoch wie in Deutschland.

Bürokratisch geht es auch in Griechenland zu, dafür sollte man in der griechischen Sprache verhandlungssicher sein. Es gibt schlicht keine Formulare in anderen Sprachen; und für alle Behördengänge auf griechische Dolmetscher oder gar Anwälte angewiesen zu sein, ist nervig und auf Dauer ebenso notwendig wie teuer: griechische Beamte machen sich gerne einen Spass daraus, Anliegen von "Xenos" (Fremde) besonders schleppend zu behandeln. Da braucht es dann den einheimischen Vermittler oder eben gut Sprachkenntnisse. Die sind gerade auf dem Land auch sehr hilfreich, wenn es um das Socializing geht. Während man in den Touristenregionen auch mal mit Englisch oder deutsch durchkommt. funktioniert das etwas "abseits" nicht.

Der wirklich entscheidende Punkt aber, wenn man mit Kindern auswandert, ist das griechische Schulwesen. Das ist einfach nur gruselig. Wenn griechische Eltern es sich leisten können, schicken sie ihre Kinder 5-6x wöchentlich zur Nachhilfe, anders ist ein Abschluss, der halbwegs unserem Abitur entspricht, nicht zu erreichen. Und diese Nachhilfe ist dann ein nennenswerter Faktor, wenn es um die Lebenshaltungskosten geht. Das ist auch der entscheidende Punkt gewesen, bislang nicht ganz auf die Insel umzusiedeln, solange noch eines der Kinder in Deutschland zur Schule geht. Mir war es das einfach nicht wert, die späteren beruflichen Chancen unserer beiden Töchter für den Traum eines gemütlichen Insellebens zu gefährden.