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myGully |
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16.05.22, 19:20
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#1
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Freigeist
Registriert seit: Sep 2010
Ort: München
Beiträge: 11.222
Bedankt: 23.203
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Das Neun-Euro-Ticket ist eine Zeitenwende für unsere Mobilität
Zitat:
Wer kein Auto hat, ist aufgeschmissen. Diese Erfahrung machten viele „Dorfkinder“ früher – und sie machen sie noch heute
Das Neun-Euro-Ticket ist eine Zeitenwende für unsere Mobilität
Meinung Das 9-Euro-Ticket ist eine gute Idee – es wird nicht nur unser Leben, sondern auch unsere Städte verändern
Es ist gerade nicht unbedingt die Zeit für Hymnen – dennoch will ich eine anstimmen: auf das 9-Euro-Ticket, das ab Juni drei Monate lang bundesweit für den öffentlichen Nah- und Regionalverkehr gilt. Endlich wird ökologische und soziale Gerechtigkeit wahr. Wenn viele Menschen das Auto stehen lassen, weil öffentliche Verkehrsmittel unschlagbar günstig sind, entlastet das Städte und Klima.
Aber es geht um mehr: um Freiheit – besonders für diejenigen mit schmalem Geldbeutel. Kein Wunder, dass den Geschäftsleuten auf der Nobelinsel Sylt und ihren reichen Bewohnerinnen vor Schreck die Edel-Pommes mit Trüffel-Mayo aus der Hand gefallen sein dürften: Sie fürchten einen „Pöbel-Tourismus“, weil ihnen die Schönheit der Insel nicht mehr alleine vorbehalten sein wird. Mobilität bedeutet eben auch Selbstbestimmung und Emanzipation.
Damit kenne ich mich aus: Ich bin auf dem Land groß geworden, in einem kleinen bayerischen Dorf. Dreimal am Tag fuhr dort ein Bus. Wer kein Auto hatte, war aufgeschmissen. Als ich zum Studium in eine Großstadt zog, war ich überwältigt davon, dass mich Bus, Tram, U-Bahn überall hinbrachten, wohin ich wollte. Öffentlicher Nahverkehr ist für mich bis heute gleichbedeutend mit Unabhängigkeit.
Noch immer gibt es viele solcher Dörfer. Tatsächlich profitieren zunächst dort Menschen von der Vergünstigung, wo das Verkehrsnetz gut ausgebaut ist. 27 Millionen Menschen in Städten und Metropolregionen stehen 55 Millionen im ländlichen Raum gegenüber. Deswegen wird das 9-Euro-Ticket kritisiert, etwa vom Deutschen Städte- und Gemeindebund. Das Geld wäre besser angelegt, um die Verkehrsverhältnisse auf dem Land zu verbessern, heißt es. Aber warum denn entweder oder? Beides ist möglich!
Mehr als die Hälfte der Deutschen will das 9-Euro-Ticket kaufen
Zwar will die Bundesregierung erstmals mehr Geld in die Schienenwege investieren: 8,9 Milliarden Euro in diesem Jahr. Gleichzeitig fließen 8,3 Milliarden Euro in Bundesfernstraßen. Das schadet Klima, Luft und Böden, während Bus und Bahn jedes Jahr 15 Millionen Tonnen CO₂ einsparen. Laut einer Untersuchung der Uni Kassel kostet der Autoverkehr einer deutschen Großstadt uns alle dreimal so viel wie der ÖPNV. Denn Letzterer bringt Kommunen Einnahmen und schafft Arbeitsplätze: 930.000 Menschen arbeiten im öffentlichen Personennahverkehr, in der Automobilindustrie sind es knapp 790.000 Beschäftigte.
Wenn nun viele das 9-Euro-Ticket nutzen, ist das ein klarer Auftrag an die Politik, endlich eine Verkehrswende einzuleiten. Mehr als die Hälfte der Deutschen will das Ticket kaufen. Vermutlich werden es mehr: Nachdem die Stadt Wien die 365-Euro-Jahreskarte eingeführt hatte, verdoppelte sich die Zahl der verkauften Tickets binnen weniger Jahre.
Ähnliches passierte vor einigen Jahren dort, woher ich komme. Lange hatte ein Bürgerverein dafür gekämpft, dass die Bahnstrecke von der bayerischen Kleinstadt Weißenhorn ins baden-württembergische Ulm wieder in Betrieb genommen wird. Seit neun Jahren fährt auf dieser Strecke stündlich eine S-Bahn in beide Richtungen. Zusätzlich gibt es Busse in alle Dörfer rund um Weißenhorn – mehrmals am Tag, auch in meines! Die Bahnen sind voll, die Autos bleiben stehen, in das Renaissance-Städtchen kommen Touristen und es gibt dort jetzt hübsche Cafés und Restaurants. Alle profitieren. Gekostet hat dieses kleine Wunder zehn Millionen Euro. Hundertmal weniger als die umstrittene Isental-Autobahn in Bayern, die genauso lang ist wie die sanierte Bahnstrecke.
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Es ist endlich ein richtiger Weg, auch wenn uns erst eine direkte Krise dazu bewegen mußte, statt der für viele abstrakten Erderwärmung.
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16.05.22, 21:02
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#2
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Streuner
Registriert seit: Aug 2013
Beiträge: 11.106
Bedankt: 13.095
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In dem Artikel kling es so euphorisch wie ein dauerhaftes Monatsentgelt; in RL ist es nur für 3 Monate.
Meine Bewegungsfreiheit aufm Dorf war das Fahrrad, für andere Mofa oder Moped.
Zitat:
Nachdem die Stadt Wien die 365-Euro-Jahreskarte eingeführt hatte
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Die Berliner zahlen für Zone A/B 728 €uronen; Rentner 605 € für ganz Brandenburg und Berlin. Letzteres personalisiert.
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei karfingo bedankt:
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16.05.22, 21:05
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#3
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AZOR AHAI
Registriert seit: Aug 2013
Beiträge: 4.892
Bedankt: 21.180
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Und noch ist dieses Ticket nicht in trockenen Türchern ^^
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Gerade bei solchen Beispielen ist der Förderalismus eher hindernd als fördernd. Da müsste der Bund einfach einspringen, denn schlussendlich werden die Steuern hinterher 'eh wieder neu verteilt. Also nur kurzfristig ein unnötiges Gemaule einzelner Länder.
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17.05.22, 04:26
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#4
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Freigeist
Registriert seit: Sep 2010
Ort: München
Beiträge: 11.222
Bedankt: 23.203
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Denke nicht das sich eine Landesregierung traut das zu verhindern. Da wird jetzt böse getrommelt um mehr Geld vom Bund zu bekommen. Obwohl ich hier die Länder und Kommunen in ureigener Pflicht sehe und nicht den Bund.
Das Ticket ist eine gute Werbung für die öffentlichen Verkehrsmittel und man darf nicht vergessen, 77,5 Prozent[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] der Einwohner Deutschlands leben in Städten. Die weg vom Auto zu bekommen würde unsere Klimabilanz und Luftqualität deutlich verbessern.
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17.05.22, 11:24
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#5
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Streuner
Registriert seit: Aug 2013
Beiträge: 11.106
Bedankt: 13.095
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Sitzplatzreservierung ist in ÖPNV immer außen vor.
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19.05.22, 08:09
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#6
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Master of Desaster
Registriert seit: Dec 2014
Beiträge: 3.980
Bedankt: 3.000
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Also wenn ich an unsere Kommune denke, die ist seit Jahrzehnten pleite, wie sicherlich viele andere auch.
Aber es gibt ja Licht am Horizont.
Z.B. Mitte Juni, gibt es schoene Fenstertage.
Heisst: Ticket kaufen, nach Sylt pilgern, die warten schon drauf, am Strand schlafen in die Duenen schei*** und am Sonntag wieder heim.
Das wird auch passieren..
Corona vorbehaltlich, sehe ich nicht enorme Zuwaechse in den ÖPNV's, auch wenn sichtbar die Hemmungen sinken.
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19.05.22, 17:38
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#7
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Profi
Registriert seit: Feb 2013
Beiträge: 1.662
Bedankt: 3.274
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Also, ich schau mir das mal an...., ich denke, das wird daneben gehen..
Absolut überfüllte Züge...
Prinzipiell bin ich ja ein Befürworter der Bahn, allerdings zahle ich lieber das Bayerticket mit glaube ich 25 euro und habe meine Ruhe...., auch im Hinblick auf die noch hohen Coronatzahlen...
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Diskutiere nie mit einem Idioten, denn wenn du dich auf sein Niveau herabläßt, schlägt er dich mit seiner Erfahrung.
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