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Ungelesen 20.09.21, 00:13   #1
pauli8
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Standard Kapitalismus - Gefahr für die Natur?

Zitat:
Kapitalismus - Gefahr für die Natur?

Richard David Precht im Gespräch mit Eva von Redecker


Die Natur ist im Dauerstress, und unser Wirtschaftssystem tut immer noch so, als ob Wachstum unendlich sei. Doch die Ressourcen sind es nicht.

Ist unsere Art zu wirtschaften, ist der Kapitalismus eine Gefahr für die Natur? Müssen wir ihn sogar abschaffen, um die Umwelt zu retten? Darüber redet Richard David Precht mit der Philosophin Eva von Redecker.

43 min

19.09.2021

Video verfügbar bis 18.09.2026

Endloses Wachstum bei begrenzten Ressourcen?

Können die nahezu 8 Milliarden Menschen auf diesem Planeten überhaupt leben, ohne die Natur zu zerstören, fragt Richard David Precht die Philosophin und Tochter eines Landwirts Eva von Redecker. Dazu bedürfe es in Zukunft nicht nur großer Anstrengungen, sondern auch großer Veränderungen in unserer Gesellschaft, so von Redecker. Ein erster wichtiger Schritt: das Hinterfragen unseres kapitalistischen Wirtschaftssystems, das auf der Basis begrenzter Ressourcen endloses Wachstum betreibe.

Neue Technologien werden sicher das ein oder andere Problem lösen können, doch vor allem unsere Betrachtung der Natur als Eigentum, so von Redecker, muss dringend neu überdacht werden. Hier ist deutlich mehr Verantwortungsgefühl notwendig. Das Pflegen, Teilen und Regenerieren von Naturressourcen müsse die Zerstörung und den Missbrauch von Natur ablösen.

Natur in Privatbesitz?

Wo der kapitalistische Markt herrsche, hätten laut von Redecker Fürsorge und Nachhaltigkeit kaum eine Chance. Höchstens wenn Naturressourcen wie etwa sauberes Trinkwasser zur Mangelware würden, entstünde im Kapitalismus ein lukrativer Markt für diese Naturgüter. Allerdings nur für jene, die es sich dann leisten könnten.

Ein Besitzrecht, dass es erlauben würde, sein Eigentum auch zu zerstören oder zu missbrauchen, sei nicht mehr vereinbar mit einem Naturverständnis, das zukunftsfähig ist. Andererseits könne es möglicherweise sogar besser für die Natur sein, wenn sie jemand besitzt. Denn, so Richard David Precht, die Meere, die außerhalb der 200-Meilenzone niemandem gehören, würden skrupellos zerstört und vergiftet. Besitz in den richtigen Händen, wie zum Beispiel bei den Vereinten Nationen, könnte somit Verantwortung schaffen, die eine Gesellschaft dann auch klar einfordern könnte.

Die größte Herausforderung aber wäre es, ein so effektives System wie den Kapitalismus auszubremsen und in seine Schranken zu weisen, so Eva von Redecker. Wohlstand, Bequemlichkeit und unser unstillbares Konsumbedürfnis bedeuten den Menschen scheinbar immer noch mehr als die Erhaltung der Natur, so Precht. Die Abhängigkeit vom Naturkreislauf, aber auch von dessen Zerstörungskraft ist für die Menschheit aber immer deutlicher zu erfahren.
Zitat:
Eva von Redecker



In ihrem aktuellen Buch „Revolution für das Leben – Philosophie der neuen Protestformen“ macht Eva von Redecker den Kapitalismus für die ökologische und soziale Krise unserer Zeit verantwortlich. Sie propagiert darin einen neuen Umgang mit Eigentum und sieht in den aufkeimenden Protestbewegungen wie Fridays for Future, Ende Gelände, Extinction Rebellion oder Black Lives Matter eine Chance für einen revolutionären Wertewandel.

Eva von Redecker wurde 1982 in Kiel geboren und wuchs auf dem Bauernhof ihrer Eltern auf. Sie studierte Philosophie, Germanistik und Geschichte in Kiel, Tübingen sowie Cambridge. Bis 2019 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für praktische Philosophie an der Humboldt-Universität Berlin, arbeitete als Gastwissenschaftlerin am philosophischen Institut in Cambridge und als Gastdozentin an der New School for Social Research in New York.

Als Philosophin ist sie eine Vertreterin der kritischen Theorie und beschäftigt sich vornehmlich mit Themen wie Feminismus und den Möglichkeiten eines sozialen Wertewandels. Sie hat unter anderem Bücher über das Werk Hannah Arendts und Judith Butlers publiziert.

Bildquelle: ZDF/Juliane Eirich
Zitat:
Eva von Redecker - Revolution für das Leben

Retten, Regenerieren, Teilen und Pflegen – so lautet Eva von Redeckers Antwort auf die negativen Auswüchse des Kapitalismus.

Dessen „Sachherrschaft“, so die Philosophin, verwertet rücksichtslos alles, was vermarktbar ist und ist beherrscht von einer Eigentumsvorstellung, die weder für die Nachhaltigkeit noch für die Pflege, beispielsweise der Natur, Verantwortung übernimmt. In den aktuellen Protestbewegungen wie Fridays for Future, Extinction Rebellion oder Ende Gelände sieht sie eine Abkehr vom kapitalistischen Wertesystem aufkeimen.

Eva von Redeckers Schrift ist kein „Handbuch für die Revolution“, sondern formuliert philosophische Ideen davon, wie sie sich eine solche „Revolution für das Leben“ vorstellen könnte.
Quelle:

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Draalz (20.09.21), MunichEast (20.09.21)
Ungelesen 25.09.21, 15:52   #2
Nana12
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Da morgen Wahl ist, und das Thema eigentlich, angesichts der Wichtigkeit des Themas schon 10 Seiten haben müsste, will ich das mal nach oben puschen.

Die Diskussion bleibt schwach und ungefähr, wird aber gegen Ende besser und konkreter. Precht wird in der Rolle als Stichwortgeber bestehender Verhältnisse gerecht. Unter Anderem werden Bezos, Musk & co die Welt oder zumindest nen Stück Regenwald kaufen und uns alle retten. Hier hält von Redecker wenigstens dagegen, kann sich aber bis auf die Frage wieso sie das den tun sollten und sie eh nicht genug Macht haben, nicht so recht dagegen wehren. Überhaupt bleibt die Frage offen: Kann der Kapitalismus uns bei der Klimakrise helfen? Wer nein sagt, muss aus Zeitgründen zumindest Stichworte für Alternativen liefern. Wer ja sagt, muss beim Umbau konkreter werden, und hier scheitern die beiden Philosophen kläglich. Ein bisschen Protestieren von Machtlosen wird das Problem nicht lösen (aka "Mini David gegen Monster Goliath").

Wenigstens kam die Diskussion so weit, dass eventuelle Reformen an Machtfragen* scheitern. Precht gibt es ja indirekt zu, indem er eine Lösung auf die "Feudalherren" setzt. Wir haben zwar einen demokratischen Staat, der aber zunehmend außer Kraft gesetzt und unterwandert wird von Unterbau der freien Marktwirtschaft. Die Beispiele sind zahllos und kennt jeder, und wurden [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] wieder aufbereitet. Dabei geht es hier nicht um die Macht einzelner Akteure. Unternehmer sind ebenfalls gefangen in einem System, welches Rendite abwerfen muss. Ein Elon Musk baut nicht in Brandenburg eine Megafabrik weil er der Menschheit helfen will, sondern weil es eine Nachfrage für die Produkte gibt und geben wird. Alles andere ist (Selbst)betrug. Es geht hier um die Macht des Kapitals. Das Kapital wird auch am Montag weiterhin bei den Abgeordneten und der Regierung ein und aus gehen und Gesetze teilweise komplett selbst formulieren.

Das funktioniert weil der Mehrwert so stark akkumuliert wurde, um sich ganze Heerscharen an Lobbyisten einzukaufen um noch mehr zu generieren. Ergo ist die Machtfrage an der Verteilung des Mehrwertes gekoppelt. Dieser Mehrwert wandert mindestens seit Jahrzehnten egal ob in Deutschland, in Europa und in der Welt in die Taschen der Unternehmen, die immer weniger reinvestieren aber dafür Blasen aufpumpen die wiederum zu Krisen führen. Das heißt die Macht des Kapitals ist so groß, dass sie nicht nur einseitig über den Ressourceneinsatz entscheidet, sondern den Souverän um seine verfassungsmäßiges Recht bringt. Konkretes Beispiel?



Wer also die Klimakrise zumindest mit dem Kapitalismus abmildern will, der muss sich mit der Machtfrage auseinandersetzen. Wer das nicht unisono angeht wird immer einer der zahllosen "Man müsste doch nur..." Bewegungen angehören.

Einer der Lösungsansätze wäre eine Wirtschaftsdemokratie. Um es kurz anzureißen: Über diese könnte der Mehrwert besser verteilt werden, was den reaktionären Backlash, der ohnehin kommen wird, im Zaum hält. Denn Menschen die in Existenznot geraten und viele mehr die Angst davor haben, werden sich in Notzeiten Leuten zu die falsche Versprechungen machen (siehe AfD, demoskopisch längst die Heimat der Arbeiter). Aber nicht nur die Klärung der längst überfälligen sozialen Frage könnte erreicht werden (Verteilung von Mehrwert, Ausmerzen von Arbeitslosigkeit). Man könnte auch über entsprechende Mehrheiten für den ökologischen Umbau dort gewinnen wo die Entscheidungen getroffen werden.

Natürlich weiß ich, dass eine realistische Umsetzung geradezu utopisch wäre. Vor allem da die Idee nicht neu ist und wir seit Jahrzehnten kaum einen Schritt weiter gekommen sind. Zudem wäre ein Wandel kaum national zu gestalten. Aber es ist ein Weg, der realistischer bleibt als der Weg der Austeritätsökologie, die eine Missgeburt der Wachstumskritik ist. Wachstumskritik ist ohnehin ein Lifestylethema für der Subkultur der Generation A13+ Postmaterialisten, die weder verstanden haben, dass ökonomisches Wachstum nicht mit physikalischen Wachstum gleichzusetzen ist, noch verstanden haben, dass ohne Wachstum ihr Sesselfurzer Habitat nicht möglich wäre. Wachstum macht glücklich. Bis zum letzten Arbeiter, wenn man es richtig macht. Wer das nicht einsieht, muss zurück auf Start und den Kapitalismus als Ganzes in Frage stellen. In dem Punkt hat Precht teilweise recht. Wo er nicht recht hat ist, dass wir nicht unbedingt jedes Jahr ein neues Smartphone brauchen. Das Wachstum muss in andere Richtungen gehen.

*Ich bin der Meinung die Frage der Ideologie ist der Machtfrage untergeordnet. In der Zeit des kalten Krieges wurde diese Ideologie gepflegt, die bis heute anhält.
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L00KER (26.09.21)
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