Hersteller der Weck-Gläser meldet Insolvenz an
Seit dem Jahr 1900 vertreibt die Firma Weck Einkochgläser und passendes Zubehör, nun hat das Unternehmen Insolvenz beantragt. Zuvor hatte die Coronapandemie dem Unternehmen noch einen Nachfrageboom beschert.
20.06.2023, 14.38 Uhr
Einmachglas von Weck: Geschäft unter Druck Foto: Hauke-Christian Dittrich / dpa
Der Hersteller der Weck-Gläser ist pleite: Die J. Weck GmbH & Co. KG mit Sitz in Wehr sowie die Weck Glaswerk Gesellschaft mit Sitz in Bonn reichten jeweils einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Karlsruhe ein. Das geht aus Bekanntmachungen des Gerichts hervor. Als vorläufiger Insolvenzverwalter wurde demnach der Jurist Thilo Braun eingesetzt. Zuerst hatte die »Wirtschaftswoche« über die Insolvenz berichtet.
Auf Anfrage äußerte sich das Unternehmen aus Wehr-Öflingen in Baden-Württemberg zunächst nicht zu dem Verfahren. Die Firma war nach eigenen Angaben im Jahr 1900 von Johann Carl Weck und Georg van Eyck gegründet worden und produziert und vertreibt seitdem Einkochgläser, -ringe, -töpfe und weiteres Zubehör.
Die beiden Gründer hatten sich 1895 das Patent zum Einkochen von Nahrungsmitteln gekauft. Weckgläser galten jahrzehntelang als wichtiges Utensil in vielen deutschen Haushalten. Die Firma war mit ihren Produkten so erfolgreich, dass es »einwecken« als Synonym fürs Einkochen sogar in den Duden geschafft hat.
In Bonn-Duisdorf betreibt das Unternehmen seit 1950 ein Glaswerk, das im Jahr 2021 allerdings einen Verlust auswies – und das obwohl das Einkochen in der Coronapandemie eine kleine Renaissance erlebt hatte, die auch der Firma Weck mehr Nachfrage nach Einmachgläsern bescherte.