[TinyTimm]

Eine saftige Strafe von mehr als 8700 Euro setzt es für eine Frau, die auf originelle Weise ihren Hund loswerden wollte. Die Betroffene hatte im Sommer einen freilaufenden Hund am Marchfeldkanal gemeldet und diesen von der Tierrettung der Stadt Wien abholen und zur weiteren Betreuung ins Tierquartier bringen lassen. Wie sich im Nachhinein herausstellte, handelte es sich bei der Anruferin um die Besitzerin selbst.

„Durch intensive Recherche konnte das Veterinäramt nachweisen, dass die Frau den Hund loswerden wollte und daher den Fund vorgetäuscht hatte“, hieß es in einer Aussendung des Tierquartiers am Mittwoch. Die frühere Besitzerin muss nun die der Stadt entstandenen Kosten von exakt 8737,12 Euro übernehmen, wurde auf eine Entscheidung des Verwaltungsgerichts verwiesen.

„Ates“ hat bereits eine neue Familie

Bei dem einjährigen Vierbeiner namens „Ates“ handelt es sich um einen Kangal-Rüden - einen riesigen Hirtenhund, der bis zu 65 Kilogramm schwer werden könne und für die Haltung in einer Stadt keinesfalls geeignet sei, wurde betont. Der Hund wurde inzwischen an eine neue Familie mit Garten vermittelt, wo er genügend Auslauf habe, freute man sich im Tierquartier.

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[acherontia]

Vielleicht vorher überlegen ob man wirklich einen Hund will?
Und sich VORHER über Kosten und Arbeitsaufwand informieren?
Du brauchst einen Lehrgang und eine Erlaubnis um einen Fisch fangen und mit Assistenz einer Narkoseärztin töten zu dürfen...
Aber jeder Depp darf sich einen Hund kaufen ohne die geringste Eignung nachweisen zu müssen
Tierschutz im "christlichen" Mitteleuropa eben.....

[MotherFocker]

Man weiss ja nichts über die Hintergründe, warum sie den Hund nicht mehr halten wollte/konnte.

Aber es wäre doch ein Leichtes gewesen, das Tier sofort und selbst ins Tierheim zu bringen.
Oder ist das auch mit exorbitanten Kosten verbunden? Mit Sicherheit weniger, als die zu zahlende Strafe.

[acherontia]

Wenn man mal überlegt wie kreativ und grausam sich Leute mit ziemlicher Regelmäßig ihrer Hunde entledigen sehe ich da mehr als nur dringenden Handlungsbedarf!
Vielleicht wäre ein schlagkräftiger, bewaffneter Arm des Tierschutzes langsam angebracht... Um potentielle Tierquäler schon im Vorfeld abzuschrecken...
Solche Leute rangieren bei mir noch hinter Politikern und Abmahnanwälten....

[Draalz]

Zitat von acherontia

Vielleicht vorher überlegen ob man wirklich einen Hund will?
Und sich VORHER über Kosten und Arbeitsaufwand informieren?

Genau so sieht das aus.

Kangals sind sogenannte Herdenschutzhunde (HIrtenhunde). Sie laufen in einer Schafherde mit und sind von ihrer Optik den Schafen ähnlich. Sie dienen dazu, Beutegreifer (Wölfe) von einer Schafherde fern zu halten und im Falle eines Angriffes, gegen diese vorzugehen.
Um gegen einen solchen 'Gegner' zu bestehen, wurde ihnen eine entsprechende 'Armierung' angezüchtet (Beisskraft, Gewicht, Aggression gegenüber anderen Beutegreifern).
Kangals stammen aus der Türkey und dürften wohl die Krone der Herdenschutzhunde darstellen.

Andere Varianten sind z.B. der, recht beliebte, ungarische Kuvasz, der Pyrenäen-Berghund, oder der kaukasische Owtscharka,

In Deutschland gab es in vergangenen Jahrunderten zum Schutz der Schafherden sogenannte Lagerhunde und ziehende Schäfer waren angehalten, diese Hunde, innerhalb geschlossener Ortschaften, an der Leine zu führen.

Ich sags mal recht derb: Wie kann man nur so blöd sein sich solch einen Hund in die Familie zu holen!

Eine andere Story: Im Jahr 2000 war ich auf der Bundessiegerprüfung (Schäferhundverein) in Darmstadt. Nach dem Schutzdienstprüfung wurde noch eine Show offeriert. Eine Schäfermeisterin aus Osnarbrück kam, hoch zu Ross, in das Stadion. Mit ihr 4 Koppeltreibehund (Border Collies), 6 Gänsen und 3 Schafen.
Mit Hilfe der Collies trieb sie die Gänse ganz gezielt durch verschiedene Situationen. Zwei dieser Collies trieben auf Europaebene Schafe, soll heissen, dass sie recht gut waren.

Einer dieser Border Collies hatte ein Schicksal, das ihn beinahe das Leben gekostet hätte. Er wurde als Welpe in eine Familie aufgenommen und erwies sich nach einigen Monaten als latent aggressiv. Er biss die Kinder und zeigte sich als Dickschädelig. Er sollte also eingeschläfert werden.
Die beauftragte Tierärztin war jedoch 'auf Draht' und kontaktierte die Schäfermeisterin.

Diese nahm den Border Collie auf und bildete ihn aus. Die latente Aggressivität war in dem Moment vorbei. 65 km Tagespensum läuft ein Border während der Arbeit und dann kommt alles ins Lot.

Manche Hunde sind einfach nicht dafür da um auf dem Sofa zu verblöden. Sie haben Ansprüche und das sollte man berücksichtigen bei ihrem 'Erwerb'.

[TinyTimm]

Man muss ja noch froh sein das die Frau den Hund ins Tierheim gebracht hat. Andere binden den Hund bestenfalls irgendwo an, im schlimmsten Fall hängen sie ihn am nächsten Baum auf.

Eine Freundin hat sich vor einem Jahr einen ausgewachsenen Kangal Mix aus einem Tierheim in Spanien geholt. Ich habe sie damals für mindestens verrückt erklärt und ein Drama befürchtet. Optisch ist der Rüde ein reiner Kangal, wesensmäßig ist er erstaunlicherweise mehr der Schäferhund der in ihm stecken soll. Er wurde vom ersten Tag an mit all den Familienmitgliedern und Besuchern, sowie mit deren Hunden die regelmäßig auf das Grundstück kommen konfrontiert. Die zwei Hunde die schon vorhanden waren (aus dem Rumänischen Tierschutz) akzeptierte er problemlos, ebenso die Besucher. jetzt, ein Jahr später bin ich immer noch erstaunt wie gut sich der riesige Kangal eingelebt hat, und wie problemlos er auch neue Besucher toleriert.
Weniger entspannt ist ein Spaziergang mit ihm, denn Hunde die er unterwegs trifft würde er zu gerne aus "seinem Revier" vertreiben.
So sehr ich mich freue das bisher alles gut gegangen ist, empfehlen würde ich das Experiment niemandem. Ich habe ein Video gesehen wie dieser Hund in der Hundeschule (die er nur kurz besucht hat) binnen Nanosekunden vom verschlafenen Bären zur explodierenden Rakete wurde, als ihm ein anderer Rüde zu nahe kam.

Das ist der untypische Kangal

[Kneter33]

Zitat von Draalz

Ich sags mal recht derb: Wie kann man nur so blöd sein sich solch einen Hund in die Familie zu holen!

Das gleiche ist doch mit dem Trend sich nen Husky zu holen.
Bei mir im Haus sind welche die 2 Huskys in der Wohnung halten.
Außer mal zum Gassi gehen kommen die kaum raus.
Dabei müssen solche Rassen gefordert werden sonst verkümmern die Tiere.
Gibt ne schöne Doku vom NDR dazu:
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Wer ein Haustier bei sich aufnimmt hat auch Verantwortung zu zeigen aber Hunde werden ja heute quasi als Accessoires gehalten.
Hab hier in der Nachbarschaft etliche voll gestörte Hunde weil die Halter Null Ahnung haben.

[karfingo]

Die Alternative ist ein Plüschhund oder ein Tamagotchi.

[TinyTimm]

Es gibt doch den Aibo von Sony. Garantiert stubenrein:
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Und in England hat man einen Roboterhund im Altenheim
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Den muss man bei Corona nicht Gassi führen.

Aber jetzt im ernst. Der Grundfehler beim Hundekauf besteht darin, das der Hund nach menschlichen Bedürnissen, und nicht nach den Bedürfnissen des Hundes ausgesucht wird. Ich würde jedem vor einer Anschaffung das Buch "Die Sache mit dem Hund" von Heiko Gebhardt und Gert Haucke empfehlen. Meines Wissens das einzige Buch seit 1990 auf dem Markt, das 100 Rassen ehrlich mit allen Vor- und Nachteilen, inklusive eventuell zu erwartender Erkrankungen und einer realistischen Lebenserwartung beschreibt. Mit Hilfe dieses Buches habe ich mir z.B. schnell den Wunsch nach einer englischen Bulldogge verkniffen.

[karfingo]

„Hund aufs Herz“ gibt es auch noch von Gert Haucke.