Forschende der ETH Lausanne in der Schweiz haben eine besonders wendige Drohne nach dem Vorbild eines Habichts entwickelt. Um schneller die Richtung zu wechseln, bei langsamen Flügen nicht auf den Boden zu fallen und um den Luftwiderstand bei rasender Geschwindigkeit zu verringern, verändert die Drohne im Flug die Form ihrer Flügel und ihres mit künstlichen Federn gefiederten Schwanzes. Als Antrieb dienen nicht Flügelschläge, sondern ein Propeller.
Raptor-inspired drone with morphing wing and tail
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Die Robotikforscher nahmen dafür die Form der Flügel, des Schwanzes und das Flugverhalten des Habichts genau unter die Lupe. Der Raubvogel bewege seine Flügel und seinen Schwanz im Tandem, um die gewünschte Bewegung auszuführen, sagte Enrico Ajanic von der EPFL am Mittwoch. Damit erreiche er schnelle Richtungswechsel bei der Jagd im Wald, geschwinde Flüge bei der Beutejagd im offenen Gelände und gleite effizient und energiesparend, hieß es in einer Aussendung.
Bereits vor vier Jahren entwarfen die EPFL-Ingenieure eine von den Helden der Lüfte inspirierte Drohne. Dank eines gefiederten Schwanzes erlangte das im Fachmagazin „Science Robotics“ präsentierte Flugobjekt nun eine bessere Wendigkeit. Das zeigten unter anderem Tests in einem Windkanal und Freiflugversuche. Die Drohne zu bedienen sei jedoch alles andere als einfach. Deshalb möchten die Forschenden das Flugsystem künftig mithilfe von künstlicher Intelligenz fliegen lassen.