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04.01.20, 00:07
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#1
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Silent Running
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Damit die AfD nicht zum Abstieg für Deutschland wird
Zitat:
Wer prägt die politische Debatte?
Damit die AfD nicht zum Abstieg für Deutschland wird
26.12.2019
Die AfD und die Angst, an sie Stimmen zu verlieren, diktieren oft Themen der Politik. Ein Paradigmenwechsel tut Not – und zeichnet sich bereits ab. Eine Kolumne.
VON PETER VON BECKER

Eine Demonstration der AfD-Jugendorganisation Junge Alternative in Ellwangen in Baden-Württemberg.
FOTO: DANIEL MAURER/DPA
Was bleibt von 2019, sind gewiss ein paar dunkelbraune Flecken. Es sind Flecken, es ist nicht die Gesamtfarbe. Aber die Spuren von neuem altem Rassismus und Antisemitismus, von nationalistischer Gewalt in fremdenfeindlichen Worten und Taten werden sich auch im neuen Jahr nicht einfach wegwischen lassen.
Deshalb sind kleine und größere Gesten wichtig und richtig: Ob es eine jüngste Rede des Bundespräsidenten ist, die bei antisemitischen Attacken „diese Republik“ für „in ihrem Herzen angegriffen“ erklärt; ob es die so beherzte wie bedachte Reaktion einiger Zuschauer auf rassistische Sprüche beim Basketball-Heimspiel von Alba Berlin gegen Bayern München ist – oder der vergangene Woche gemachte Vorschlag der bayerischen Staatsregierung, den Nürnberger Justizpalast als Weltkulturerbe anzuerkennen.
Also just das Gebäude mit seinem original erhaltenen Sitzungssaal 600, in dem vor demnächst 75 Jahren mit dem Prozess gegen die NS-Kriegsverbrecher der Grundstein zu einem neuen Völkerstrafrecht und der Kriminalisierung von Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit gelegt wurde.
Bayerns Ministerpräsident begründet die Initiative mit den Worten „Es ist Zeit, ein Zeichen zu setzen“. Solche Sätze klingen häufig recht wohlfeil. Trotzdem ist auch dieses Zeichen richtig, und es fällt ohnehin auf, dass neben CSU-Chef Markus Söder sich auch sein Vorgänger, Bundesinnenminister Horst Seehofer, seit geraumer Zeit eher liberal und betont weltoffen äußert.
Beide haben offenbar erkannt, dass die polemische Behandlung des Themas Migration und Anspielungen auf rechte Ressentiments in der Auseinandersetzung mit der AfD eine wertkonservative Wählerschaft keineswegs anziehen.
Das wäre überhaupt ein Paradigmenwechsel bei allen demokratischen Parteien: sich nicht mehr die eigene Agenda unteroberschwellig von der AfD und der Angst, an sie Stimmen zu verlieren, vorschreiben zu lassen. Also weder (vermeintlichen) Stimmungen nachlaufen noch sie mit hysterischen Antifa-Parolen umgekehrt aufheizen.
Die Herausforderung durch rechts******* Strömungen ist jenseits aller Parteipolitik und der Wehrhaftigkeit von Polizei und Justiz: eine vordringliche Bildungsaufgabe. Von den Schulen angefangen bis hin zur parlamentarischen Debatte. Wobei die rationalen Argumente durchaus geschärft und zugleich mit Gefühl (für historische Wahrheiten) bestärkt werden können.
Die einfache Frage: Wer war's?
Ein paar Fragen, nicht zum Selbstmitleid, vielmehr zur Aufklärung im Gespräch mit Rechten, dort, wo nicht nur Gebrüll und Taubheit herrschen: Wer war verantwortlich für die Verheerung Deutschlands, für Millionen ermordete Juden, für Millionen eigene Kriegstote, für die Zerstörung der schönsten Städte, für Millionen Flüchtlinge, für den Verlust etwa eines Drittels des einstigen Landes, für die Ermordung oder Vertreibung vieler der besten Wissenschaftler, Künstler, Mediziner, Journalisten, Lehrer, Handwerker?
Wer hat nicht etwa nur andere Länder überfallen und unzählige Menschen dort getötet? Wer hat mit diesem Unheil begonnen, ohne das Europa und der Welt wohl auch folgende Diktaturen und Versehrungen erspart geblieben wären? Es war der nationalsozialistische Fanatismus und Rassismus, mit dem ein Teil der Deutschen ein Menschheitsverbrechen zuerst am eigenen Volk und dann an anderen Völkern begangen hat. Hitler war’s, aber nicht er allein.
Verquaste Vorstellungen von Patriotismus
Wenn demnächst der 75. Jahrestage der Befreiung von Auschwitz, des Endes des Zweiten Weltkriegs oder des Beginns der Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse gedacht wird, gehören solche simplen, aber grundlegenden Fragen und Antworten mit dazu, um auch junge Rechts******* bei ihren zumeist verquasten „nationalen“ oder „patriotischen“ Vorstellungen zu packen. In Schulen, im Geschichtsunterricht, im Netz, bei Diskussionen.
Und im Parlament hätten darin konkrete Antworten auf die obszön blöde Relativierung der NS-Zeit als „Vogelschiss der Geschichte“ gelegen. Nicht nur Leuten wie Alexander Gauland sollte man, statt mit reinen Empörungsfloskeln, auf eine für jedermann fassliche Weise begegnen. Evidenzen gibt es zuhauf, und sie zeigen: AfD heißt Abstieg für Deutschland.
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Quelle mit Querverweisen:
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Die folgenden 6 Mitglieder haben sich bei pauli8 bedankt:
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04.01.20, 12:11
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#2
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Profi
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ANGST,ANGST,ANGST ... Alle haben Angst, egal um welches Problem es geht.
Schön eingeredet von den entsprechenden Medien ...
Wie war das schon in den 80s? Waldsterben & Co?
Seltsam, in 2020, sehe ich immer noch Wälder vor meinem Haus!
ANGST ist schon jetzt das Unwort 2020
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04.01.20, 13:44
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#3
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Chuck Norris
Registriert seit: Sep 2009
Beiträge: 3.738
Bedankt: 5.859
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Ich erkenne keinen Paradigmenwechsel, und auch wenn der kritikwürdige Umgang mit der AfD sich ändern würde, wäre das noch weit entfernt von einem dringend notwendigen Paradigmenwechsel. Mal zwei Beispiele aus dem Text, die am Ende einen Paradigmenwechsel darstellen könnten:
Zitat:
Die einfache Frage: Wer war's?
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Wir könnten bei dem Abschnitt mal klären, dass diejenigen es aus Liebe zu Deutschland und zum deutschen Volk taten. Aber wie passt das mit Millionen toten Deutschen und einer geschlagenen Nation zusammen? Die Antwort ist einfach: Überhaupt nicht.
Leute die behaupten ihr Land zu lieben, steigern sich schlussendlich nicht nur in eine Verachtung alles Anderen hinein (dies ist bekannt). Sie lieben ein überidealisiertes Zerrbild ihrer Nation. Alles Lebendige und Wahrhaftige, was nicht in dieses Bild entspricht, wird zerstört, verstümmelt oder getötet. Dies trifft insbesondere auf den Nationalsozialismus und seinen wahnsinnigen Judenhass zu. Schlussendlich richtete sich auch der Hass auf das Volk selbst, weil es im Kampf doch das Unterlegene war. Um so ein Volk sei es nicht schade.
Ein weiteres Beispiel:
Zitat:
Wenn demnächst der 75. Jahrestage der Befreiung von Auschwitz, des Endes des Zweiten Weltkriegs oder des Beginns der Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse gedacht wird, gehören solche simplen, aber grundlegenden Fragen und Antworten mit dazu, um auch junge Rechts******* bei ihren zumeist verquasten „nationalen“ oder „patriotischen“ Vorstellungen zu packen. In Schulen, im Geschichtsunterricht, im Netz, bei Diskussionen.
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Nehmen wir "Das Ende des zweiten Weltkrieges", welcher bekanntermaßen mit der Kapitulation der Wehrmacht in Europa endete. Dies ist für das deutsche Volk eine Befreiung gewesen. Es hieß aber der Untergang, bis die 68er die Diskussion lostraten ob Befreiung nicht viel treffender gewesen wäre. Wieso ist das kein Feiertag? Immerhin bedeutete dieser Tag für mich ganz persönlich, dass ich ein Leben führen konnte ohne im Stechschritt zu denken. Und für viele andere hier mit Lesenden hat dieser Tag auch etwas Gutes gehabt. Das Ende eines furchtbaren Krieges und eines furchtbaren Regimes, unter dem nicht zuletzt das deutsche Volk litt. Im Text steht das "Gedenken" aber daran, etwas was man auch auf Beerdigungen tut, denn wir hatten endgültig verloren. Welches Bild wird in der Öffentlichkeit heute geprägt? Etwas plakativ doch eher so etwas hier. Also noch immer der Sprachgebrauch von denen die es mitgetragen haben.
Vor dem Hintergrund stellt man sich nun ernsthaft hin, und wundert sich über Vogelschiss Rhetorik? Ein Paradigmenwechsel würde zunächst einmal eine andere Herangehensweise bedeuten, und dies passiert nicht. Weder von der Politik noch von weiten Teilen der Zivilgesellschaft.
Geändert von Nana12 (04.01.20 um 13:51 Uhr)
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei Nana12:
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05.01.20, 01:13
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#4
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Erfahrenes Mitglied
Registriert seit: Sep 2009
Beiträge: 628
Bedankt: 189
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Zitat:
Zitat von Silent Rob
ANGST,ANGST,ANGST ... Alle haben Angst, egal um welches Problem es geht.
Schön eingeredet von den entsprechenden Medien ...
Wie war das schon in den 80s? Waldsterben & Co?
Seltsam, in 2020, sehe ich immer noch Wälder vor meinem Haus!
ANGST ist schon jetzt das Unwort 2020
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Gegen das Waldsterben wurde a) massiv gekalkt und b) Schwefeldioxid und Stickoxide, die für die Übersäuerung der Böden verantwortlich waren, wurden aus Abgasen herausgefiltert (Katalysatoren).
Über den aktuellen Zustand informiert man sich besser mal, bevor man etwas nach Augenschein bewertet, z.B.
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