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[Recht & Politik] Prozess gegen russischen Journalisten: Die Verfolgung des Iwan Golunow

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Ungelesen 09.06.19, 18:15   #1
BLACKY74
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Standard Prozess gegen russischen Journalisten: Die Verfolgung des Iwan Golunow

Zitat:
Iwan Golunow ist einer der bekanntesten Investigativreporter Russlands. Nun wurde er aus fadenscheinigen Gründen vor Gericht gestellt. Das Verfahren ist eine Drohung gegen alle kritischen Journalisten.


Iwan Golunow verlässt den Gerichtssaal
Evgeny Feldman/ meduza.io/ AP

Als der Richter anordnet, dass Iwan Golunow für zwei Monate in Hausarrest muss, jubeln sie lange unten auf der Straße. Hunderte haben sich vor dem Nikulinskij Bezirksgericht in Moskau versammelt, um Freiheit für einen der bekanntesten Investigativjournalisten Russlands zu fordern.

Der steht oben in einem Käfig und kämpft mit den Tränen, als er sich vor Bekanntgabe der Entscheidung für die Unterstützung bedankt. Seit mehr als zwei Tagen hat er da schon nicht geschlafen. Am Sonntagmorgen wird er schließlich nach Hause gebracht.

Dass das [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] so gefeiert und als Sieg empfunden wird, sagt einiges über die Lage in Russland aus. Ein solche Entscheidung kommt sehr selten vor, in den meisten Fällen wird Untersuchungshaft angeordnet, ganz im Sinne der Anklage. Und die wollte Golunow genau dort sehen.


Iwan Golunow im Gerichtssaal: den Tränen nahe
Tatyana Makeyeva/ REUTERS

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Journalisten vor, Drogen in großen Mengen für den Verkauf vorbereitet zu haben. Die Polizei gab an, mehr als drei Gramm der Partydroge Mephedron in dem Rucksack des 36-Jährigen und mehr als fünf Gramm Kokain in dessen Wohnung gefunden zu haben. Sollte Golunow wegen Drogenbesitzes verurteilt werden, könnte er mehr als zehn Jahre ins Gefängnis kommen.

Golunow bestreitet den Besitz von Rauschmitteln, sagt, diese seien ihm untergeschoben worden. Freunde und Kollegen halten die Vorwürfe gegen den Reporter, der aufgrund seiner heiklen Arbeit sehr vorsichtig gewesen sei, für absurd. "Alle von uns sind sich 100 Prozent sicher, dass die Verfolgung von Iwan Golunow mit seiner journalistischen Arbeit zu tun hat", [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] Iwan Kolpakow, Chefredakteur des Internetportals Meduza mit Sitz in Riga. Golunow berichtete für das Portal über Korruption in Russland.

[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]

Konkret gehe es um einen Artikel, den der Journalist einem Redakteur einige Stunden vor seiner Festnahme übergeben habe, so Kolpakow. Zuletzt hatte der Reporter unter anderem einen Bericht über die Familie des Moskauer Vizebürgermeisters und deren drastisch anwachsendes Vermögen veröffentlicht.

Golunow selbst erklärte im Gericht, er habe Drohungen erhalten. "Das ist wegen des Begräbnis-Geschäfts," sagte er. Kaum eine Branche in Russland ist so korrupt wie das Bestattungswesen (Lesen Sie [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]).

Gleich mehrere Ungereimtheiten

Untergeschobene Suchtmittel gelten in Russland als klassisches Mittel, um strafrechtliche Verfahren zu erzwingen. Der Fall Golunow weist in der Tat zahlreiche Ungereimtheiten auf, auf die auch internationale Organisationen wie Amnesty International hinweisen:

-Golunow wurde am Donnerstagnachmittag in Moskau von Zivilfahndern festgenommen. Er musste im Auto der Polizisten warten, während Beamte allein seine Wohnung durchsuchten. Dabei fanden sie angeblich sofort Geräte zur Herstellung von Drogen und Beutel mit weißem Pulver.
-Die Polizei veröffentlichte Bilder, musste aber später einräumen, dass die Mehrheit der Bilder der angeblichen Beweismittel nicht aus Golunows Wohnung stammen.
-Seine Forderung, Proben von seinen Händen und Nägeln zu nehmen, um zu prüfen, ob er mit dem Pulver in Berührung gekommen war, wurde abgelehnt.
-Der Journalist wurde [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] brutal behandelt, ihm sei unter anderem auf den Kopf geschlagen worden. Er wurde erst am Samstag von Notärzten untersucht. Sie diagnostizierten nach Medienberichten eine Gehirnerschütterung, den Bruch zweier Rippen, mehrere blaue Flecken und Hämatome. Golunows Anwälte erstatteten Anzeige gegen die Polizisten.
-Mehr als zwölf Stunden durfte Golunow weder Angehörige noch einen Anwalt anrufen.

Warnung an unabhängige Journalisten

Die Empörung über die Behandlung des Journalisten ist nicht nur unter Kollegen groß. Bereits am Freitagabend versammelten sich stundenlang Dutzende vor Moskaus Polizeihauptwache, um dann nach und nach einzeln gemäß russischem Gesetz, das nur Einzelproteste erlaubt, sich mit Schildern für die Freiheit von Golunow aufzustellen.

Sie werten die Festnahme des Reporters als Warnung an alle unabhängigen Journalisten des Landes. Deren Zahl ist ohnehin überschaubar, der Druck in einem autoritären Staat wie Russland ist hoch. Dabei ist die Arbeit der Journalisten wichtig, die Medienlandschaft wird von den staatlich kontrollierten Fernsehsendern weitgehend dominiert.

Vor allem im Internet konnten sich unabhängige russische Medien aber eine Nische aufbauen, auch wenn ihre Reichweiten gering sind. Dennoch verfügen sie über Einfluss. So ist es auch investigativen Moskauer Journalisten der Website The Insider zu verdanken, dass die mutmaßlichen Attentäter im Fall des Giftanschlags auf den Ex-Doppelagenten Sergej Skripal als Mitarbeiter des Geheimdienstes GRU enttarnt wurden. Die Journalisten des Peterburgers Portals Fontanka, die ebenfalls an den Recherchen beteiligt waren, deckten zudem die Umtriebe einer Trollfabrik in Sankt Petersburg auf, die [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] zugeordnet wird.

"Alles sieht aus wie eine 'aufgestellte Falle'"

Die Entscheidung des Gerichts bedeutet nicht, dass die Sache für Golunow ausgestanden ist. Die Ermittlungen gehen weiter, es könnte immer noch zum Hauptverfahren wegen Drogenbesitzes kommen.

Dass Golunow unter Hausarrest gestellt wurde und nicht in Untersuchungshaft sitzt, ist indes ein Erfolg des öffentlichen Drucks. So meldete sich unter anderem die russische Rocklegende Boris Grebenschtschikow mit einem Video zu Wort: "Was jetzt passiert ist eine Schande und eine Blamage". Russische Medien, darunter die staatlichen Nachrichtenagenturen Tass und Interfax sowie das Staatsfernsehen, berichteten - sogar von den Protesten gegen die Festnahme. Jewgenij Popow, Moderator der Talkshow "60 Minuten" im Staatskanal Rossija 1 verlangte genaue Ermittlungen, er schrieb [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]: "Alles sieht aus wie eine 'aufgestellte Falle'".

Der Meduza-Chefredakteur Kolpakow bedankte sich für "die journalistische Solidarität". Für diejenigen, die sich an Golunows Arbeit störten und ihn aus dem Verkehr ziehen ließen, hatte er auch eine Botschaft: Er kündigte an, dass andere russische Kollegen nun dessen Recherchen beenden werden, um diese dann in verschiedenen Medien - auch ausländischen - zu veröffentlichen.

Hier finden Sie [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] in englischer Übersetzung.
Quelle:[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
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Ungelesen 09.06.19, 19:07   #2
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Interessanterweise taucht das Thema Iwan Golunow auf der gewöhnlich gut informierten russischen Propagandaplattform RT.com nicht auf.
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BLACKY74 (10.06.19)
Ungelesen 11.06.19, 14:11   #3
sydneyfan
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@SUNWARRIOR
Hier mit etwas Verspätung
10.06.2019 17:20 Uhr
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Zitat:
Inzwischen unterzog sich der Reporter ersten medizinischen Untersuchungen. Erste Proben wiesen keine Spuren von Drogen im Biomaterial des 36-Jährigen nach.
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Geändert von sydneyfan (11.06.19 um 17:32 Uhr)
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Ungelesen 11.06.19, 16:54   #4
pauli8
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Anklage fallengelassen
Russischer Journalist Golunow kommt frei


Quelle:
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SUNWARRIOR
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Zitat:
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@SUNWARRIOR
Hier mit etwas Verspätung
10.06.2019 17:20 Uhr
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Aber nur auf RT deutsch und erst seit gestern, RT.com ist die Inhaftierung bis heute keine Zeile wert.
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BLACKY74 (11.06.19), MunichEast (11.06.19)
Ungelesen 12.06.19, 18:04   #6
pauli8
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Zitat:
Russischer Reporter
Das sind die Recherchen, die Iwan Golunow fast ins Gefängnis brachten

Iwan Golunow ist einer der profiliertesten Investigativjournalisten Russlands. Mit seinen Recherchen stört er jene im Land, die sich im großen Stil bereichern. Eine Auswahl seiner Texte.



Iwan Golunow, einer der profiliertesten Investigativjournalisten Russlands

Mittwoch, 12.06.2019 01:44 Uhr

Iwan Golunows Kollegen nennen ihn einen gründlichen Rechercheur. Einen, der akribisch an Themen arbeitet, der Wochen, manchmal gar Monate, Informationen sammelt, Datenbanken auswertet, Anfragen an Behörden schreibt, so lange, bis er alle Antworten zusammen hat.

Heraus kommen detaillierte Beschreibungen korrupter Netzwerke, die im großen Stil in Russland abkassieren. Es sind Seilschaften aus Beamten, Mitarbeitern der Sicherheitsbehörden und Geschäftsleuten in den Regionen des Landes, vor allem in der Hauptstadt Moskau.

Es sind keine Themen, mit denen man einen Pulitzerpreis oder andere internationale Auszeichnungen gewinnen kann. Und es sind Themen, über die nur wenige unabhängige Journalisten berichten: weil sie unbequem sind und weil Reporter in einem korrupten Land wie Russland dafür einen langen Atem brauchen.

Dabei ist es so wichtig, genau darüber zu schreiben, weil diese Machenschaften den Alltag vieler Menschen nachhaltig negativ prägen.

Ein Beispiel ist das Bestattungswesen, das als durch und durch korruptes Geschäft gilt, auch in Moskau. Hinterbliebene müssen oft viel Geld für das Begräbnis ihrer Verstorbenen bezahlen. Die Recherchen dazu hätten Golunow, der für das Internetportal "Meduza" schreibt, fast in Haft gebracht. Erst nach großem Druckwurde er nun überraschend aus dem Arrest entlassen.
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Mehr zum Thema
Der Fall, der Russland hoffen lässt
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Der SPIEGEL zeigt hier eine Auswahl wichtiger Artikel von Golunow, der als einer der profiliertesten Investigativjournalisten Russlands gilt:

1. "Ein Sarg, ein Friedhof, Hunderte von Milliarden Rubel. Wie Beamte, Mitarbeiter der Sicherheitsbehörden und Banditen den Bestattungsmarkt aufteilen" (August 201

Jedes Jahr sterben zwei Millionen Menschen in Russland, ein Millionengeschäft.Golunow beschreibt in seinem Artikel (den kompletten Artikel auf Englisch können Sie hier nachlesen und hier das russische Original), wer in den verschiedenen Städten wie Moskau, Wolgograd oder Sankt Petersburg den Markt des Bestattungswesens beherrscht: Gruppen von Beamten, Mitarbeiter der Sicherheitsbehörden und kriminelle Geschäftsleute.

Darunter ist demnach auch der Sohn eines russischen Topbeamten, des stellvertretenden Leiters des Kabinetts von Premier Dmitrij Medwedew. Der Sohn habe ein Unternehmen gegründet, das andere Bestattungsfirmen diskreditierte. Sein Vater, der Vizeleiter, setzte sich dem Bericht zufolge zudem für ein neues Gesetz im Bestattungswesen ein.

2. "Die Penthouse-Familie. Wie Verwandte des stellvertretenden Moskauer Bürgermeisters Milliarden mit Stadtverträgen verdienten, die ein Vermögen in Immobilien anhäufen" (Januar 2019)

Golunow berichtet darüber (den Artikel in englischer Übersetzung finden Sie hier), wie neun große Penthouses von Familienmitgliedern des Moskauer Vizebürgermeisters Pjotr Birjukow gekauft wurden. Dabei handle es sich um große Häuser mit Panoramafenstern und Blick auf den Kreml. Der Gesamtwert der Wohnungen beträgt demnach mehr als 820 Millionen Rubel (umgerechnet etwa 11,2 Millionen Euro). Woher stammt das Geld?

Birjukow leitet seit mehr als einem Jahrzehnt das kommunale Dienstleistungssystem der Hauptstadt, gibt offiziell an, nur wenig eignen Grund und Boden zu besitzen, dafür sind seine Verwandten umso reicher.

3. "'Eine schlecht bemalte, billige Fälschung': Die Restaurierung des Moskauer
Steinblumenbrunnens kostete mehr als eine Milliarde Rubel. Warum?" (April 2019)

Der Steinblumenbrunnen ist eines der Wahrzeichen im beliebten Park WDNCh in Moskau, zu Deutsch: Ausstellung der Errungenschaften der Volkswirtschaft. Das Gelände zeigt die Errungenschaften des Sozialismus' und galt in der Sowjetunion als Vorzeigeobjekt, es sollte die Leistungsstärke der sowjetischen Planwirtschaft demonstrieren. Heute ist es ein Erholungs- und Vergnügungspark. Dort gibt es vier Brunnen, darunter den mit Steinblumen. Insgesamt hat deren Renovierung fast drei Milliarden Rubel gekostet, umgerechnet also etwa 41 Millionen Euro.

Golunow recherchierte (die englische Übersetzung können Sie hier nachlesen), dass das Unternehmen, das den Blumenbrunnen nur unzureichend instand setzte, in den vergangenen Jahren fast jeden großen Restaurierungsauftrag in Westrussland erhalten hat - und in eine Reihe von Korruptionsskandalen verwickelt war.

Sie wollen mehr von Golunow lesen? Eine Übersicht seiner Artikel in englischer Übersetzung hat die Redaktion von "Meduza" hier zusammengestellt.
heb
Quelle:
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