Die Ausspähversuche am Stuttgarter Flughafen könnten einen terroristischen Hintergrund haben. Mindestens einer der Verdächtigen ist nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur als islamistischer Gefährder eingestuft.
Weiter hieß es, im Visier seien aktuell drei Verdächtige. Nach Angaben aus Sicherheitskreisen wird eine mögliche Verbindung zu einem ähnlichen Verdachtsfall am Pariser Flughafen Charles de Gaulle vor einer Woche geprüft.
Die Hinweise stammen den dpa-Informationen zufolge von deutschen und französischen Sicherheitsbehörden. Anfang Dezember habe es erste Hinweise gegeben, diese hätten sich Anfang dieser Woche verdichtet.
Verdächtige in Paris fuhren Auto mit deutschem Kennzeichen
Nach Informationen des ZDF und seines Partnersenders NBC aus französischen und deutschen Sicherheitskreisen sollen in Paris zwei Menschen am Abend des 13. Dezembers im Terminalbereich des Flughafens Fotos gemacht haben. Sie seien dann in einem Transporter mit deutschem Autokennzeichen weggefahren. Nach der Auswertung der Überwachungsvideos hätten französische Terrorermittler Kontakt zu ihren deutschen Kollegen aufgenommen; sie fanden demnach eine Spur zu dem Islamisten. Es gebe Belege für einen direkten Zusammenhang zu den Ausspähversuchen in Stuttgart.
Wegen der Ausspähversuche am Stuttgarter Flughafen waren auch an den Flughäfen Friedrichshafen, Karlsruhe/Baden-Baden und Mannheim die Sicherheitsvorkehrungen verschärft worden, jedoch als reine Vorsichtsmaßnahme.
Stuttgarter Flughafen wohl zweimal ausgespäht
Der "Tagesspiegel" berichtete am Donnerstag, dass der Stuttgarter Flughafen möglicherweise zweimal für einen Anschlag ausgespäht worden sei.
Vergangene Woche und am Mittwoch seien junge Männer von einer Überwachungskamera gefilmt worden, berichtete der "Tagesspiegel" am Donnerstag unter Berufung auf Sicherheitskreise. Die Personen hätten sich an der Sicherheitsschleuse aufgehalten, ohne einen Flug antreten zu wollen und ohne Reisegepäck. Vor diesem Hintergrund habe die Bundespolizei die sogenannte Spezialeinheit BFE plus am Flughafen eingesetzt, um einem Anschlag vorzubeugen. Das zuständige Polizeipräsidium Reutlingen wollte den Bericht auf Anfrage nicht kommentieren.