[Brisant] Messerattacke auf Bürgermeister von Altena

Wornat1959 · 28.11.17, 18:12

Zitat:

"Ich habe um mein Leben gefürchtet"

Nach einem Messerangriff bedankt sich der Bürgermeister von Altena bei den Männern, die ihm zur Hilfe gekommen waren. Die Staatsanwaltschaft geht von versuchtem Mord aus.

Der mit einem Messer angegriffene Bürgermeister der sauerländischen Stadt Altena, Andreas Hollstein (CDU), hat seinen Helfern gedankt. "Ja, ich habe um mein Leben gefürchtet", sagte der 54-Jährige auf einer Pressekonferenz im Rathaus von Altena. "Ich bin mir sicher, dass ich es nicht mehr hätte, wenn ich keine Hilfe bekommen hätte." Stattdessen habe er großes Glück gehabt, dass die beiden Imbissladenbesitzer – Vater und Sohn – ihm zur Hilfe gekommen seien. Hollstein erlitt eine 15 Zentimeter lange Schnittwunde am Hals, der ältere Ladenbesitzer wurde leicht verletzt.

Der Angriff ereignete sich in einem Imbiss nur wenige Meter von der Polizeiwache in Altena entfernt. Wie Hollstein selbst berichtete, habe ihn der Mann zunächst fixiert. Dann habe er erst gefragt: "Sind Sie der Bürgermeister?", und gesagt: "Sie lassen mich verdursten und holen 200 Flüchtlinge nach Altena." Schließlich habe ihm der Mann ein Messer an den Hals gehalten, das er selbst weggedrückt habe. Mithilfe der beiden Imbissbesitzer sei der Täter dann bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten worden.

Bei dem Täter handelt es sich nach Angaben der Ermittler um einem 56-jährigen Mann, der Hollstein aus "mutmaßlich fremdenfeindlicher Motivation" heraus angegriffen hat. Die zuständige Staatsanwaltschaft Hagen wirft dem Täter versuchten Mord vor. Er habe in Tötungsabsicht und aus niederen Beweggründen gehandelt, sagte Behördensprecher Gerhard Pauli. Dem Leiter des Polizeilichen Staatsschutzes, Andre Dobersch, zufolge, sei Hollstein Opfer geworden, weil er durch besonderes Engagement durch Aufnahme von Flüchtlingen in Erscheinung getreten sei. Der Bürgermeister berichtete, dass er – wie auch andere Kommunalpolitiker – "immer wieder Hass und Bedrohungsszenarien erlebt" und "von Hass durchtränkte anonyme Mails" bekommen habe. Auch am Tag nach dem Messerattentat gebe es Mails von Absendern, "die die Tat für richtig halten". Hollstein sagte, seine Ehefrau habe ihn in den vergangenen beiden Jahren wiederholt vor einem solchen "Szenario" gewarnt.

"Mit Polizeischutz kann ich nicht arbeiten"
Hollstein war durch sein Engagement in der Flüchtlingskrise bundesweit bekannt geworden. Mit ihm an der Spitze startete die 18.000 Einwohner zählende Stadt ihr Integrationskonzept "Vom Flüchtling zum Altenaer Mitbürger", für das sie im Mai mit dem nationalen Integrationspreis ausgezeichnet wurde. Teil des Konzepts war, dass Flüchtlinge in Wohnungen statt in Sammelunterkünften untergebracht werden. Zudem hatte er ankündigt, seine Stadt werde mehr Flüchtlinge aufnehmen, als es die sauerländische Gemeinde gemäß dem vorgeschriebenen Verteilerschlüssel hätte tun müssen. Damit soll unter anderem auch der starke Bevölkerungsschwund gestoppt werden.

Der CDU-Politiker kündigte an, sich auch weiterhin für die Bürger seiner Stadt und für Flüchtlinge einzusetzen. "Ich weiß, wofür ich's mache, und ich mach's auch weiter", sagte Hollstein vor den Journalisten in Altena. Solche Drohungen müsste man im politischen Geschäft inzwischen wohl einkalkulieren. Dies zeigten ihm auch die zahlreichen Mails, die er von Kollegen bekommen habe. "Genau deshalb werde ich aber weitermachen und mich weiter für Menschen einsetzen." Auf zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen will er dabei verzichten. "Mit Polizeischutz kann ich meinen Job nicht machen."

Kanzlerin zeigt sich entsetzt
Kanzlerin #Merkel: "Ich bin entsetzt über den Messerangriff auf Bürgermeister Andreas Hollstein - und sehr erleichtert, dass er schon wieder bei seiner Familie sein kann. Dank auch an die, die ihm geholfen haben." #Altena
— Steffen Seibert (@RegSprecher) 28. November 2017

Bundeskanzlerin Angela Merkel, die Hollstein nach eigenen Angaben auch persönlich kontaktiert hatte, äußerte sich bestürzt: "Ich bin entsetzt über den Messerangriff auf Bürgermeister Andreas Hollstein – und sehr erleichtert, dass er schon wieder bei seiner Familie sein kann", twitterte Regierungssprecher Steffen Seibert im Namen der Kanzlerin. "Dank auch an die, die ihm geholfen haben." Auch Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet zeigte sich erschüttert. "Es war heute ein bedrückender Abend", sagte der CDU-Politiker. Es sei gut, dass der Täter dingfest gemacht wurde. "In Nordrhein-Westfalen ist kein Platz für Hass und Gewalt."

In der vergangenen Woche wollte ursprünglich Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bei seinem Antrittsbesuch in Nordrhein-Westfalen auch nach Altena kommen – und sich dort mit Flüchtlingsfamilien treffen. Diese Reise musste er wegen den geplatzten Jamaika-Verhandlungen absagen.

Die Messerattacke in Altena erinnert an das Attentat auf die heutige Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos). Die damalige Kandidatin war am 17. Oktober 2015 im Wahlkampf wegen ihrer liberalen Flüchtlingspolitik von einen Messerstecher angegriffen und lebensgefährlich verletzt worden. Der Täter wurde im Juli 2016 zu 14 Jahren Haft verurteilt.

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MunichEast · 28.11.17, 18:49

Leider gibt es immer wieder gestörte oder wahnhafte Menschen, die glauben sie müßten andere für ihre politische oder gesellschaftliche Arbeit "bestrafen".
Meist sind es Narzissten, die mit der realen Welt nicht klar kommen.

Die Liste solche "Rächer" ist lang ..... schlimm ist es besonders wenn sie Frauen und Kinder niedermetzeln ....

Dino99 · 29.11.17, 13:58

@MunichEast

Zitat:

Leider gibt es immer wieder gestörte oder wahnhafte Menschen, die glauben sie müßten andere für ihre politische oder gesellschaftliche Arbeit "bestrafen".
Meist sind es Narzissten, die mit der realen Welt nicht klar kommen.

Ich würde eher sagen dies sind meist von der IS gesteuerte gläubige Attentäter die mit dem Koran eng verbunden sind, und vorher mit den Messern herumfuchteln und „Allahu Akbar“ rufen. Von Nazzis hört man dies eher selten.

MunichEast · 29.11.17, 14:03

Zitat:

Zitat von Dino99

@MunichEast
Ich würde eher sagen dies sind meist von der IS gesteuerte gläubige Attentäter

Deine Schallplatte hat einen Sprung. Attentäter ist Attentäter .....

Dino99 · 29.11.17, 14:11

Zitat:

Zitat von MunichEast

Deine Schallplatte hat einen Sprung. Attentäter ist Attentäter .....

Klar, wann es aber ein IS-Gesteuerter macht ist meist von Euch schweigen angesagt.

Verstehe ich nicht!

MunichEast · 29.11.17, 14:47

Zitat:

Zitat von Dino99

Verstehe ich nicht!

Dir ist schon klar, auch wenn Deine Seele brennt, es hier weder um Koran oder den islamischen Staat geht ?

Das ist das zweite Attentat auf deutsche Politiker in der nahen Vergangenheit. Zählt man die weiter zurück liegenden dazu, Schäuble, Lafontaine, usw. dann waren die Täter alles geistig verwirrte, die sich zum "Richter" erhoben.

Keiner von denen war Diener des islamischen Staates. Du kannst gerne eine eigene Diskussion eröffnen, "Dino und seine Sicht auf den Islam".

Wornat1959 · 28.11.17, 21:56

Zum Glück ist dieser Fall gut ausgegangen. Ich ziehe meinen Hut vor dem Bürgermeister der weiter machen wird. Die Einwohner von Altena haben heute abend eine Lichterkette für ihren Bürgermeister und als Zeichen gegen Hass und Gewalt gebildet. Sowas macht mir Mut.

mikebike58 · 29.11.17, 00:26

Zitat:

"Sie lassen mich verdursten und holen 200 Flüchtlinge nach Altena."

Wie gestört ist das denn? Irgendwie erschließt sich mir die Kausalität nicht.

Schön, dass alles nochmal gut ging. Die Lichterkette gegen Hass und Gewalt finde ich eine tolle Sache, macht mir auch Mut! Ein Hoch auch an die beiden Imbissbesitzer, die ja wohl Heldenhaft gehandelt haben.

Edit:
Ahh, gerade höre ich im Radio, dass dem Täter das Wasser abgestellt wurde. Hätte er die Rechnung bezahlt, gäbe es keinen Grund zum Ausrasten.

Caplan · 29.11.17, 06:52

Naja ganz so einfach sollte man es sich auch nicht machen,.
Am Ende sagt noch jemand, wer besoffen ist , der verdurstet nicht.
Seine sozialen Umstaende wiegen schwer ( bez. bezahlen,. da ist auch noch die Zwangsvollstreckung seine hauses etc), allerdings rechtfertigen sie nicht einen Millimeter seine Taten, da weder der Zuzug noch die Kommune an seiner Situation zu beteiligen ist.

FrazXaver · 29.11.17, 17:50

Was ich nicht verstehe:

Der Staatsanwalt geht von Mordversuch aus.

Halloooooo!!! Der Maurer hatte den Asylbürgermeister im Schwitzkasten fixiert und in der anderen Hand ein Küchenmesser. Wenn der Maurer wirklich hätte töten wollen, hätte der jetzt den Kopf in der Hand, und nicht der Bürgermeister einen 15 mm langen Kratzer.

Was auch immer er wollte, töten sicher nicht.

Paul

MunichEast · 29.11.17, 17:55

Zitat:

Zitat von FrazXaver

Asylbürgermeister
l

.....

.... wo kommen denn die alle her ...

FrazXaver · 29.11.17, 18:30

Zitat:

Zitat von MunichEast

.....

.... wo kommen denn die alle her ...

aus "Kriegsgebieten"---
Steht überall in unseren Qualitätsmedien:
"Zusätzlich zu den 270 von der Bezirksregierung zugewiesenen Flüchtlingen hat Altena 100 weitere Menschen aus den Kriegsgebieten aufgenommen."

Du kannst Google bedienen?

MunichEast · 29.11.17, 18:39

Zitat:

Zitat von FrazXaver

Du kannst Google bedienen?

Ich versuche es mal ......

mikebike58 · 29.11.17, 20:26

@Dino99
Bitte fühl Dich nicht allzu sehr auf den Schlips getreten, aber ich habe den Eindruck, dass Dir der Unterschied zwischen Nazismus und Narzissmus nicht ganz bewusst ist.
Nazismus: [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
Narzissmus: [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]

pauli8 · 01.12.17, 16:23

Die Gastautorin der Epoch-Times Vera Lengsfeld hat den Messerangriff jetzt "genauestens" anal-ysiert.
Ja was soll ich denn dazu sagen ? Am besten nix, außer, dass die Epoch-Times neben sachlichen Artikeln immer schön so etwas druntermischt.

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MunichEast · 01.12.17, 16:37

Die Vera .... von der Grünen Bundestagsabgeordneten zur CDU, nun zur A,.... ach egal

pauli8 · 01.12.17, 16:45

Das kommt davon, wenn man nur "Googelt". Bereits der Regierungsprecher Seibert hat im Namen von Merkel sein Entsetzen ausgedrückt und Merkel hat Hollstein persönlich angerufen.

Manchmal sollte sie auch Zeit-Online lesen. Die Verbannung mit dem Platz seperat in die hinterste Reihe im Plenarsaal hat sie vermutlich nicht so gut verkraftet.