Unter anderem wegen der Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten sehen führende Wissenschaftler eine wachsende Gefahr für den Untergang der Menschheit. Das Wissenschaftsmagazin „Bulletin of Atomic Scientists“ stellte seine „Weltuntergangsuhr“ gestern um 30 Sekunden vor auf zweieinhalb Minuten vor Mitternacht.
Die Uhr erscheint seit 1947 und soll symbolisieren, wie dicht die Menschheit an der Vernichtung durch Atomwaffen und Umweltgefahren ist. Bei ihrer Einführung stand sie auf sieben vor zwölf. Nach dem Fall der Berliner Mauer hatten die Forscher ihre Uhr deutlich - und zwar auf 17 Minuten vor Mitternacht - zurückgestellt.
„Das ist historisch. Die Uhr ist in 64 Jahren nicht näher an Mitternacht gewesen“, sagte der Physiker und Bulletin-Vorstandsmitglied Lawrence Krauss. 1953, nach den ersten Wasserstoffbombentests stand sie auf zwei Minuten vor zwölf. Seit 2015 war die Uhr auf drei Minuten vor Mitternacht gestanden.
Trump habe im Wahlkampf besorgniserregende Bemerkungen über den Einsatz und die Weiterverbreitung von Atomwaffen gemacht und wissenschaftliche Erkenntnisse zum Klimawandel infrage gestellt. „Obwohl er gerade erst das Amt aufgenommen hat, haben die zügellosen Aussagen, der Mangel an Offenheit für den Rat von Experten und fragwürdige Kabinettnominierungen eine bereits schlechte Lage der internationalen Sicherheit verschlimmert“, heißt es in der Stellungnahme, die sich an „Anführer und Bürger der Welt“ richtet.