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[Brisant] Thailand TV-Serien / Vergewaltigung als Heldentat löst Debatte aus

 
 
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Ungelesen 02.11.14, 21:17   #1
TinyTimm
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Standard Thailand TV-Serien / Vergewaltigung als Heldentat löst Debatte aus

Zitat:
Die Vergewaltigung als Heldentat

Abend für Abend verfolgen über 18 Mio. Menschen in Thailand via TV das Schicksal der Seifenopernhelden des Landes: schöne Menschen, denen standardmäßig ein Happy End beschieden ist. Ebenso selbstverständlich wird in den Serien aber auch sexuelle Gewalt gegen Frauen gezeigt, meist als Heldentat des Mannes oder als gerechte Strafe für eine böse Frau. Reale Vergewaltigungsfälle in jüngster Vergangenheit haben nun eine mediale Debatte über die Gewaltverherrlichung im TV ausgelöst - und der Regierungschef will der Fernsehindustrie jetzt positive Inhalte verordnen.

„Ein böses Mädchen verdient böse Dinge“

In Thailand führt kein Weg an den dort äußerst beliebten Seifenopern vorbei, die täglich im Fernsehen ausgestrahlt werden. Die Plots der Serien sind oft haarsträubend - genau wie die vielen Szenen, in denen Frauen vergewaltigt und geschlagen werden. Für das thailändische Publikum ist das ganz normal - bei einer Umfrage gaben 20 Prozent der befragten Jugendlichen an, dass die Vergewaltigungsdarstellungen ihre liebsten Szenen seien.

Explizite Sexszenen sind zwar tabu, es wird aber etwa gezeigt, wie der Mann die Frau aufs Bett (oder den Boden) wirft. Dann, wie ihre verkrampfte Hand sich plötzlich löst. Wenn sich eine Frau wehrt, dann höchstens aus Koketterie, so der Subtext, der damit genauso vermittelt wird wie die generelle Überlegenheit von Männern.

In die Handlung eingebaut wird die sexuelle Gewalt meist entweder als Strafe für eine „böse“ Frau oder aber zwischen einem späteren Liebespaar. Legendär ist etwa „Jam Loey Rak“ („Gefangene der Liebe“), eine der erfolgreichsten Seifenopern. Der Protagonist entführt eine keusche junge Frau, sperrt sie ein und zwingt sie zum Sex. Sie wehrt sich erst, verliebt sich dann in ihn - und alles wird gut. Die Serie ist vorbei, der Plot war aber so erfolgreich, dass praktisch alle Serien heute solche Eroberungen zeigen.

Vergewaltigung als gerechte Strafe für die „böse Frau“

So gut wie immer gibt es eine weibliche Gegenspielerin, die alles tun würde, um das füreinander bestimmte Paar auseinanderzubringen. Oftmals ist sie es, die zur Strafe vergewaltigt wird - wie etwa in „Dao Puan Din“. Die höchst erfolgreiche Serie endete 2008 damit, dass die böse Widersacherin Rinlada von gleich zwölf Männern vergewaltigt wurde. Ein Schicksal, das von der Öffentlichkeit durchwegs positiv aufgenommen wurde - immerhin war Rinlada eine mehrfache Mörderin, die vorher außerdem noch so ziemlich alle Männer verführte oder zu verführen versuchte. „Die Show endet so, wie sie auch enden sollte. Ein böses Mädchen verdient böse Dinge“, sah auch Rinlada-Darstellerin Araya A. Hargate die Vergewaltigung ziemlich gelassen.

Der mehrfach preisgekrönte Regisseur Sitthiwat Tappan geht sogar noch einen Schritt weiter und beschreibt die Vergewaltigungsszenen als lehrreich für die Frauen. „Wenn zum Beispiel eine Frau sexy gekleidet ist und an einem betrunkenen Mann vorbeigeht und im Anschluss von ihm vergewaltigt wird. Solche Szenen sollen der Gesellschaft beibringen, dass Frauen nicht alleine reisen oder aufreizende Kleidung tragen sollen“, so der Regisseur. „Und Männer sollten nicht trinken.“

Anders Schauspielerin Pimthong Washirakom. Sie schaffte es, dass eine Vergewaltigungsszene, die sie für eine TV-Show drehen sollte, aus dem Skript gestrichen wurde - und das, obwohl sie das gegen heftig protestierende Crewmitglieder, die sich Sorgen um die Quoten machten, durchsetzen musste.

„Letzten Endes ist das Unterhaltung“

„Solche Szenen zeugen unterschwellig von einer Einstellung, die Opfer sexueller Gewalt stigmatisieren und ihnen Schuld an der Gewalt geben“, kritisierte Menschenrechtler Sunai Phasuk von Human Rights Watch unlängst. Die Fernsehproduzenten sehen das bei weitem gelassener. „Letzten Endes ist das Unterhaltung. Die Leute können doch zwischen dem echten Leben und dem in Seifenopern unterscheiden“, rechtfertigte Produzentin Arunosha Bhanupan gegenüber der „Bangkok Post“. Ihre Kollegin Yousinee Nanakorn erklärte, man würde ja versuchen, Vergewaltigungsszenen zu vermeiden - aber wenn es der Story diene, sei die Gewalt eben nicht zu vermeiden.

Selbst im WHO-Länderbericht wird die Problematik thematisiert. Seifenopern würden noch immer vermitteln, dass Frauen Männern unterstellt seien und gewaltverherrlichende Inhalte zeigen, heißt es darin. Nach mehreren aufsehenerregenden Vergewaltigungsfällen scheint es nun langsam aber zumindest vonseiten der Politik ein Umdenken zu geben.

Regierungschef will „positivere“ Handlungsstränge

Der Chef der thailändischen Militärregierung, Prayuth Chan-ocha, machte zwar unlängst selbst mit einem sexistischen Sager Schlagzeilen, forderte jedoch auch „positivere“ Handlungsstränge für die Seifenopern in seinem Land. Prayuth kritisierte, dass die beliebten TV-Programme zu viel Gewalt und Streit zeigten. Er habe angeordnet, dass neue Drehbücher geschrieben werden, die die positive Seite der thailändischen Kultur zeigen, sagte Prayuth. „Wenn die Drehbuchschreiber das nicht schaffen, schreibe ich sie selbst.“
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Der Vorschlag, "Touristen in Thailand zu ihrem eigenen Schutz mit Sicherheitsarmbändern auszustatten" bekommt dann einen ganz anderen Hintergrund: [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
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