[LOORY]

Auf der Gamescom präsentieren Unternehmen die neuesten Computer-Spiele. Die Branche hat jedoch ein Problem: Immer mehr Menschen spielen, sie geben aber immer weniger dafür aus. Der Trend geht zu kleinen Spielen, meint Bernhard Rohleder von Bitkom im Gespräch mit tagesschau.de

tageschau.de: Computerspiele sind beliebt wie nie zuvor, dennoch rechnen Sie mit einem schrumpfenden Umsatz. Woran liegt das?

Bernhard Rohleder: Richtig, es spielen immer mehr Menschen, aber sie geben immer weniger Geld dafür aus. Das hat damit zu tun, dass viele Spiele sogenannte Casual-Games sind: kleine Spiele für zwischendurch. Viele spielen auch nur kostenlos. Etwa 40 Prozent spielen ausschließlich kostenlose Spiele aus dem Internet und das drückt natürlich auch auf den Markt.

"Der Trend geht zu kleinen Spielen"

tageschau.de: Muss sich die Branche umorientieren?

Rohleder: Es gibt durchaus einen Trend weg von den Mehr-Millionen-Produktionen. Große Spiele, die in der Produktion soviel kosten wie große Fernsehfilme. Der Trend geht hin zu kleinen Spielen und das ist letztlich gut für Deutschland, denn genau dort hat die deutsche Spielebranche ihre Stärke.

tageschau.de: Kleine Spiele, die eher offline oder online gespielt werden?

Rohleder: Eher online, auch das ist ein Trend. Weg aus der offline-Welt, wo jemand allein am PC oder am Fernseher saß und spielte. Hin zur online-Welt, mit vielen Spielern, sogenannte Multi-Player-Games. Spielen am Computer wird online zu einem Gesellschaftsspiel.

"Jeder Vierte über 50 spielt"

tageschau.de: Früher haben ja hauptsächlich junge Männer Spiele gespielt. Das ändert sich zunehmend. Wie stellt sich die Spieleindustrie darauf ein?

Rohleder: Es werden mehr Angebote gemacht. Erstens für ältere Menschen, aber natürlich auch für Frauen. Hier meinen wir, folgt die Nachfrage, der Markt den Technologien. Also, es ist gar nicht so sehr die Branche, die sich auf die Frauen einstellt als umgekehrt. Die Frauen entdecken die Spielebranche für sich. Mittlerweile spielen 28 Prozent aller Frauen. Und es spielen auch immer mehr ältere Menschen. Jeder Vierte über 50 spielt. Das sind schöne Daten für die Branche, weil sie zeigen, dass die Branche auch neue Zielgruppen erschließen kann.

tageschau.de: Nur bereit zu zahlen sind viele nicht. Wie groß ist denn das Problem der illegalen Kopien?

Rohleder: Das Problem ist gar nicht mehr so groß. Wir haben das ganz aktuell abgefragt und sehen, dass nur zwei Prozent der Gamer, überwiegend junge Männer, überhaupt regelmäßig Raubkopien von Spielen machen. Weitere sieben Prozent tun das selten. 82 Prozent lehnen illegale Kopien aber strikt ab. Das heißt Raubkopien, die die Branche vormals sehr beschäftigten, werden zunehmend zum Randphänomen.

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Ist zwar schon sechs Tage alt, aber den letzen Abschnitt find ich trozdem wichtig.

[Ghozz]

Wenn die Hersteller die Spiele zu akzeptablen und humane Preise verkaufen würden, dann würde es weniger Raubkopierer geben, oder Spieler, die zumindest erst kostenlose Spiele austesten und dann erwerben. Es gibt auch die Spielersorte, die warten erst auf Platinum-Editionen, dann sind die bedeutend billiger.

Wenn die Spiele für Konsolen schon knapp 70€ kosten, ist es für viele auch nicht erschwinglich. Und bei jeder neuen Konsolen-Generation, steigen die Preise für die kommenden Spiele. Da kann man sich auch Spiele in der Videothek ausleihen und es am Wochenende schnell durch zocken. Gibt auch viele Spiele, die nach ein Paar Stunden durchgespielt werden können und anschliessend in der Ecke liegen.

Und das 40% kostenlose Spiele im Internet nutzen ist auch nicht schlecht, damit testen die das Spiel auf Herz und Nieren, wenn sie es für gut befinden, dann kann man einen Abo kaufen oder Items aus dem Shop. Da es natürlich auch die Marktpreise drückt, ist das positive Nebeneffekt für die Spiele.

Wenn die Spiele überteuert wie Blei im Laden rumliegen, sollte man etwas an der Preisschraube runter drehen, damit sie auch verkauft werden.

[PropheT456]

Ich lade mir eig. nur die Spiele runter, die wo ich nicht weiß wie sie sind und wo es keinen Multiplayer gibt...

Spiele wie GTA oder Assassins Creed kaufe ich mir immer. Genauso Crysis usw.

[Plastikwindel]

Nur 7% der jungen Männer nutzen zumindestens selten Raupkopien.

Naja so eine Statistik ob die stimmt... Ich meine das kommt durch eine deren Umfragen. Wenn die mich fragen würden, würde ich auch sagen, dass ich dies nie gemacht habe

Aber denke schon, dass das abnimmt. Weil früher wurde einfach ein Spiel gebrannt und dann utner allen Freunden verteilt. Heute kauft man sich ein Spiel um Online mit Freunden zu spielen.


@ Ghozz: Die Spiele werden nicht unbedingt immer teuerer. N64 Spiele haben auch schon 120 DM neu gekostet(zumindestens teilweise)


Und außerdem glaube ich, dass gerade so Spiele die "frre2play" sind , die Spieler teilweise mehr Geld in einem Monat reinstecken als andere Spiele überhaupt kosten.
Habe ich sogar schon bei Browsergames gesehen, dass da Leute am TAG 50€-100€ reinstecken. (das zwar nicht jeden Tag aber desöfteren)

[luluk]

Kann vielleicht auch daran liegen das die meisten spiele nur noch Rotz sind und die meisten mittlerweile einfach Müde sind und keine Lust mehr haben 60€ für eine Beta zu bezahlen.

Den Größten Spielefehlkauf der letzten 2 Jahre war Diablo 3 CE.
Dachte das das ein Gutes Spiel wird... den rest kann man sich denken.

[Aerosoul]

Zitat von Ghozz

Und bei jeder neuen Konsolen-Generation, steigen die Preise für die kommenden Spiele.

Das höre ich ständig, aber ich habe für ein N64 Spiel damals auch 120-150DM auf den Tisch gelegt (nur die Spiele von Nintendo selbst gab es für 100DM). Auch die Spiele vorheriger Konsolen haben sich in diesem Rahmen bewegt, so ganz stimmt die Behauptung also nicht.

Man muss in Hinsicht auf den Preis auch fair sein, ein Film z.b. kassiert erst im Kino, dann auf DVD und dann nochmal für Senderechte im TV. Ein Spiel macht sein Geld in den ersten paar Wochen, dann läuft der Großteil im Gebrauchtmarkt ab. 60€ für ein neues Spiel ist mir in 90% der Fälle auch zu viel, wirklich unberechtigt ist der Preis allerdings nicht.

[Ghozz]

Ja die Browsergames und f2p Spiele verschlingen viel Geld.

Ich hatte damals Gladiatoren (Big Point) gezockt, aber es war unumgänglich Geld auszugeben für den Urlaubsmodus, sonst bist du alle deine Landsitze los geworden.

Außerdem sind die Browsergames so konzipiert, das man eine bestimmte Sache, die für den Spiel unerlässlich ist, kaufen muss. Andernfalls wird man schnell die Erfolge los, weil man keine 24 Stunden vor dem Rechner sitzen kann und das Spiel in Echtzeit weiter geht und mit Angriffe von anderen Spielern zu rechnen ist.

Die f2p-Spiele kosten auch viel gegenüber den normalen Abonement. Bei Abo hast du alle Sachen frei im Spiel, die du für ein monatliches Entgelt spielen kannst. Bei f2p muss man sich Gebiete, Beutetruhe und viele andere Sachen kaufen müssen. Für Instanzen muss man auch Pässe kaufen, damit man diese betreten kann.

Da ich ein Lifetime-Abo habe bei LOTRO (Der Herr der Ringe Online), brauche ich mir keine Sorgen machen müssen, andernfalls müsste man für alles viel Geld investieren.

Bei Age of Conan sieht es anders aus, da kann man als f2p-Spieler nicht überall leveln oder questen, auch nicht die meisten Instanzen betreten. Da ich es seit Anfang an zocke (2008 ) mit monatliches Abo, und seit es auf f2p umgestiegen ist, kann man immer ein monatliches, halbjahres oder ganzjahres Abo abschliessen und den Vertrag auslaufen lassen. Man muss nicht unbedingt ein Abo abschliessen, aber dann ist man eingeschränkt in den Gebieten. Wenn ich dann 2 Monate nicht Spiele, dann brauche ich auch keine Abogebühr bezahlen, wenn ich wieder lust habe es zu zocken, dann mache ich wieder einen Abo für 1 Monat, aber die Spielzeit läuft 3o Tage auf Premium, mit allen Instanzen und Gebiete, auch wenn man in dieser Zeit nicht ingame ist, wird die Zeit abgezogen. Und wenn die 30 Tage vorbei sind, dann ist man wieder f2p Spieler, dann hat man ein Gold-Limit, was man haben kann, das übrige Gold wenn es mehr als 2 Gold sind, hat man dann keinen Zugriff da drauf, bis man wieder ein Abo hat. Genauso ist es mit den Inventarbeutel, da sind die Plätze auch rationiert oder man kann sich für harte Euros eine größeren Inventartruhe kaufen.

Alles in allem, f2p verschlingt viel Geld, und die Browsergames könnten durchaus auch einiges kosten, kenne auch viele, die hunderte Euros da investiert hatten. Am Ende hatte man viel Geld investiert, ein vielfaches was das Spiel im Laden kosten würde. Auch am Ende werden die veraltete verbugten Browsergames aus den Servern genommen, und man hat nur für virtuelle Sachen das Geld investiert.

Die Spielebetreiber verdienen sich eine goldene Nase.

Die guten alten Nintendo 64 Spiele, da hat man auch gerne für solche Spiele investiert, die sind auch sehr robust und Nintendo Spiele hatten auch Qualität, und waren immer wieder spielenswert. Ich habe meinen Nintendo 64 immer noch und zocke zwischendurch Donkey Kong 64, Mario64, Zelda Majoras Mask und Ocarina of Time, Banjoo Kazooi, Conkers´s Bad Fur Day usw. Das sind meine All Time Favoriten.

[SuperHero1]

Wundert mich gar nicht.
Zu jedem Film wird ein "passendes" Spiel auf den Markt geworfen,w elches man in maximal 4 Stunden durchhat. - OHNE wiederspielwert.

Ein, vllt. zwei Mal fällt man darauf herein, doch ein drittes Mal bestimmt nicht.
Kein Wunder das der Kram für 70€ auf Konsole nicht mehr gekauft sondern aus dem Netz beschafft wird.

[Ghozz]

Vielleicht liege ich falsch mit der Behauptung, wenn neue Konsolen auf den Markt kommen und die Spieler teurer werden.

Heute kostet ein Konsolenspiel im Durchschnitt mindestens 60-70€. Da wünsche ich mir machmal die Playstation 1 Zeit zurück, wo man Spiele für durchschnittlich 70-90DM kaufen konnte. Da konnte man sich öfters Spiele kaufen, als zu den heutigen Preisen.

Aber es ist immer meistens so, wer alles sofort haben muss bei Markteinführung, der zahlt sich dumm und dämlich. Wenn man dafür etwas warten kann, dann purzeln die Preise.

[kopierpapier]

Ich lade mir Spiele nur als Preview... so ne art längere Demo. Wenns mir gefällt kauf ichs mir anschließend.

[Hörnchenmeister]

Zitat von Aerosoul

60€ für ein neues Spiel ist mir in 90% der Fälle auch zu viel, wirklich unberechtigt ist der Preis allerdings nicht.

Wenn ich sehe was manche Marken für Umsätze einfahren ist der Preis für das was man bekommt schon unberechtigt.

Damals waren die meisten Spiele ihr Geld auch noch wert. Heute ist das doch eher die Ausnahme. Da wird das Spiel einmal durchgespielt, wenn überhaupt, und dann fliegts in die Ecke.

[Aerosoul]

Bei eurem DLC-Hass bin ich voll dabei. Dreck der Hölle, ohne Zweifel.

Ich habe mir unlängst mal den Zusatz für Deus Ex ("The Missing Link") runtergeladen um mir ein Bild davon zu machen, und es handelt sich dabei ganz offensichtlich um ein Level welches einfach aus dem eigentlich Spiel (welches ich durchgespielt und anschließend noch gekauft habe) rausgeschnitten wurde. Da kommt man sich schon veralbert vor.

Bei einigen Spielen die genau meinen Nerv treffen wäre ich durchaus bereit die 60€ am Releasetag zu zahlen, aber wenn mir klar ist dass da später noch 3 DLC's kommen welche anschließend noch mit auf der viel später erscheinenden "Game of the Year" Edition sind, dann kaufe ich mir das Ding eben doch nicht an Tag 1, weil eben der Beigeschmack eines unfertigen Spiels mitschwingt.

Unfassbar ungeiles Geschäftsmodell.

[freak999]

@Aerosoul:
Ich bin bei dir, aber um die Diskussion bipolarer zu gestalten will ich etwas für die Gegenseite einwerfen:
Bei Zelda Ocarina of Time war bis zu einem gewissen Zeitpunkt ein Tempel mehr im Spiel eingeplant, der dann (wohl wegen Storyline-Gründen) wieder entfernt wurde.
Irgendwann haben Fans an ein paar nicht 100-prozentig entfernten Details dann bemerkt, dass ein Tempel entfernt wurde und der Entwickler hats zugegeben.
Wäre das ein schlechteres Spiel, wenn die jetzt den fehlenden Tempel in einem DLC nachreichen würden?

[Aerosoul]

Hehe, ja ich weiß wovon du sprichst.

Ich sag mal so, wenn der Tempel aus storytechnischen Gründen entfernt wurde, warum soll er dann gegen zusätzliches Geld nachgereicht werden? Das macht ja gleich in 2 Hinsichten keinen Sinn, von daher würde ich das schon sehr kritisch sehen.

[Krake89]

Ich weiß das Spiele einen hohen kosten verursachen, dennoch haben sie keinen massenpreis. Warum sind PC Spiele günstiger obwohl man meist mehr kriegt ? Klar kaum Lizenzen abzudrücken an ein System wie zb an Sony oder Microsoft, aber mit Windows 8 ändert sich das ja auch grundlegend. Wieso soll man also mehr bezahlen für viele Spiele die nicht mal 8 std bieten und einen dahergeklatschten MP haben, damit man vlt noch den ein oder anderen abzocken kann mit Maps etc ?

Da stimmt vorne und hintne die gewichtung nicht, und das mit FreeToPlay ist auch nur ein Trend, der wird sich wie viele andere Trends halt auch legen, das größte PRoblem ist, das einige wieder Wunder erwarten, wie die ganzen App verrückten, die anfingen Mobile Spiele zumachen und dann leider zuspät feststellten das es da nur 2-3 Firmen gibt die gut eingesackt haben und der rest kaum bis gar kein geld macht.

Ist wie im Fußball, viele machen mit, am ende werden nur eine handvoll zu Königen. Die menschen sind dumm, aber auch diese dummen menschen merken früher oder später immer das sie abgezockt werden, und quitten das, oder warum der rückgang von solch tollen serien wie Tomb Rainder, Need For Speed und co ? Klar die spiele wurden sicher immer besser... aber sicher.

[freak999]

Zitat von Aerosoul

warum soll er dann gegen zusätzliches Geld nachgereicht werden?

Naja, es wurde vll. schon ein Teil davon (inkl. von nem Rätsel vll.?) entworfen und dann hat keiner der Entwickler die Idee gehabt den Tempel seperat anzubieten.
Sicherlich würden es aber etliche Fans total cool finden, wenn die Entwickler den Tempel noch fertig coden und dann anbieten würden.
Aber die Entwickler wüssten schon, dass sich manche Fans verarscht vorkommen würden, wenn sie jetzt nochmal 10€ zahlen dürften.
Bleibt kostenlos anbieten, aber den Tempel jetzt fertig zu coden und dann in einem verwendbaren Format zu veröffentlichen ist sicher nicht ganz günstig und warum sollte man so viel Geld für etwas investieren, wo jetzt kein Hahn mehr kräht und wo auch der Nutzen für Nintendo vermutlich sehr gering wäre?

[Aerosoul]

Sollen sie ja garnicht. Nicht umsonst und nicht für Geld.

Ocarina of Time ist ein unstreitbares Meisterwerk, so wie es ist. Eventuell wollte Leonardo da Vinci ja ursprünglich noch eine Hüpfburg in den Hintergrund der Mona Lisa zeichnen, hat sich dann aber dagegen entschieden.

Das ist wahrscheinlich das Problem von Leuten wie mir und Hörnchen (wobei ich natürlich eigentlich nur für mich sprechen kann), wir sehen in Videospielen das Potential ein vollwertiges künstlerisches Medium zu sein oder zu werden, und ein Kunstwerk braucht Integrität (für den Fall dass George Lucas mitliest: Hallo!). Andere Leute oder eben Publisher sehen aber nur ein Produkt, nur Geld. Da kollidieren 2 kompromisslose Anschauungen.