In den USA werden BitTorrent-Nutzer, die illegale Filmkopien herunterladen, massenhaft verklagt. Laut einer Untersuchung von 'TorrentFreak' ging die Filmindustrie seit dem letzten Jahr gegen über 200.000 Menschen wegen der illegalen Verbreitung von urheberrechtlich geschütztem Material vor.
Man vermutet, dass einige Filmstudios die Einnahmen aus dem rechtlichen Vorgehen bereits in ihre Kalkulation einbeziehen. Die Macher des Oscar-prämierten Kriegsfilms "The Hurt Locker" überschwemmten die Gerichte mit 24.583 Klagen gegen BitTorrent-Nutzer, die den Film über das Filesharing-Netzwerk heruntergeladen haben. In keinem einzigen Fall traf das Gericht eine Entscheidung, da man sich zuvor außergerichtlich einigen konnte.
In den meisten Fällen erklären sich die Beschuldigten bereit, einige hundert oder tausend Dollar an die Produktionsfirma Voltage Pictures zu zahlen. Geht man davon aus, dass sich die Hälfte der Angeklagten auf Ausgleichszahlungen in Höhe von 2.000 Dollar eingelassen hat, ergeben sich zusätzliche Einnahmen in Höhe von 25 Millionen Dollar. Zum Vergleich: In den Kinos spielte "The Hurt Locker" 17 Millionen Dollar ein.
Die Rechteinhaber müssen den Umweg über die Gerichte gehen, da sie nur so an die persönlichen Daten der Filesharer gelangen, die mit Hilfe aufgezeichneter IP-Adresse ermittelt werden. In einer umfangreichen Excel-Tabelle wird aufgelistet, wie viele BitTorrent-Nutzer seit Anfang 2010 verklagt wurden - derzeit können 201.828 Fälle gezählt werden. Ein Großteil nutzte BitTorrent für den Download - nur in 1.237 Fällen wurde auf eDonkey gesetzt.
Auch das deutsche Unternehmen um den Regisseur Uwe Boll wurde aktiv. Insgesamt sind 16 Gerichtsverfahren gegen Filesharer bekannt, die den Streifen "Far Cry" heruntergeladen haben sollen. Ansonsten scheinen vor allem die Rechteinhaber von Erotikmaterial aktiv gegen die Filesharer vorzugehen.