Unwetter in den USA Tornados fordern mehr als 60 Tote
28.04.2011
"Häuserblock um Häuserblock ausradiert": Schwere Wirbelstürme hinterlassen im Süden der USA eine Spur der Verwüstung. Mehr als 60 Menschen sterben. Noch immer sind viele Menschen in ihren Häusern eingeschlossen. Und der Wetterdienst warnt bereits vor neuen Tornados.
Im Süden der USA sind bei einer Sturmfront Dutzende von Menschen ums Leben gekommen. Die Behörden sprachen nach Angaben des Senders CNN von mindestens 67 Toten.
Im Bundesstaat Alabama starben binnen 24 Stunden mindestens 45 Menschen, wie Vertreter der Rettungsdienste sagten. In Arkansas kamen elf Menschen ums Leben. Weitere Todesopfer gab es in Mississippi und Missouri.
In sieben US-Bundesstaaten wurde der Notstand ausgerufen. Die schweren Stürme deckten von Texas bis Tennessee Häuser ab, kippten Autos um und ließen Strommasten wie Streichhölzer umknicken. Die Nationalgarde mobilisierte Hunderte von Mitgliedern, um in den am härtesten betroffenen Regionen zu helfen.
Die Stadt Tuscaloosa in Alabama wurde bereits zum zweiten Mal innerhalb von zwölf Tagen von einem Tornado heimgesucht. Nach Angaben von CNN waren am Mittwochabend (Ortszeit) noch Menschen in ihren beschädigten Häusern eingeschlossen. Der Bürgermeister von Tuscaloosa, Walter Maddox, sagte, der Tornado habe "Häuserblock für Häuserblock ausradiert".
Präsident Barack Obama ordnete schnelle Hilfe an. Er habe die von Alabama erbetene Bundeshilfe bewilligt, sagte Obama. Das ganze Ausmaß der Schäden sei noch nicht abzusehen.
Der Nationale Wetterdienst (NWS) zählte seit Mittwochmittag in den USA mehr als 110 Tornados. Bereits am Dienstag waren 50 Tornados über die Region hinweggefegt - und noch ist die Gefahr nicht vorüber: Der NWS warnte vor neuen Tornados, Hagel, Überschwemmungen und Blitzschlag in den Südstaaten Alabama, Georgia und Mississippi sowie vor Unwettern in weiteren 21 Bundesstaaten. Erst am Freitag könne sich die Lage vorübergehend entspannen, doch bereits am Samstag seien neue schwere Regenfälle und starker Wind zu befürchten.
Die Unwetter folgen auf einen nassen Frühling und einen schneereichen Winter, die Böden können deshalb keinen weiteren Regen aufnehmen und die Wasserstände in den Flüssen sind bereits hoch. Für die diesjährige Hurrikan-Saison vom 1. Juni bis zum 30. November sagte der Wetterdienst Weather Services International (WSI) heftige Stürme voraus.