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Zitat von razor7x
@ Nana12: Ich war mich sicher, dass du in diesem Thread einen Beitrag schreiben wirst! 
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Es ist eines der "wichtigeren" Themen, auch wenn es nicht die Aufmerksamkeit erhält die es verdient. Und die geringe Aufmerksamkeit ist noch völlig aufgeweicht und verfälscht.
Die Bild Zeitung und andere Medien waren emsig damit beschäftigt ein unrealistisches Bild von den Griechischen Verhältnissen zu zeichnen, damit niemand auf die Idee kommt deutsche Verfehlungen anzukreiden, die weitere Staaten in die Pleite treiben. Die Griechen sind faul und abhängig von staatlichen Transferleistungen die sie in ihre Zweitvilla auf Mykonos steckten. Und damit haben wir von den wesentlichen Vorgängen abgelenkt.
Zitat:
Zitat von razor7x
Zum Thema: So ist nun einmal unsere Politik! Oder kennt jemand ein perfektes System?
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Es geht hier nicht um die Systemfrage, noch lange nicht.
Man hat den Griechen ein Sparpaket aufgezwungen das die ohnehin gebeutelte Wirtschaft [
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Selbst wenn man den Griechen unterstellt das allein ihre Kleptokratie für den beinahe Bankrott verantwortlich gewesen wäre, so hätte man eine ganze Menge "diktieren" können. Statt die Profiteure der alten Seilschaften anzugreifen, hat man die Mehrwertsteuer erhöht, die Renten gekürzt, im öffentlichen Dienst gestrichen (vorwiegend benachteiligt war das Gesundheitsystem aber u.a. Steuerfahndung).
Stattdessen hätte man mehr Ressourcen darauf verwenden können die Schattenwirtschaft zu beseitigen. Oder die Einkommenssteuer auf Eurozonen Niveau anheben. Allein das hätte die geforderten Milliarden aufgebracht. Sicher gibt es im gehobenen öffentlichen Dienst noch weiter Regelungen die man ruhigen Gewissens hätte abschaffen können. Der aufgeblähte Verteidigungshaushalt wäre auch so ein Posten. Stattdessen hat Merkel dafür gesorgt das mit der Griechenlandrettung auch zwei Uboote bestellt wurden - Rüstungslobby sei dank.
Das ging natürlich durch die Medien, aber nicht der deutsche Einfluss auf diese Entscheidung. Genauso wie Merkels "Nein" zu den Griechenlandhilfen im März uns weitere Milliarden gekostet hat. Die für die CDU verlorene NRW Wahl hat uns Milliarden gekostet.
Alles im Geiste des Neoliberalismus. Genauso wie die EU Länder sich über Geschäftsbanken Geldschöpfung betreiben. Die USA sind im Zuge der Krise dazu übergegangen sich das Geld direkt bei der FED zu leihen, während wir unser Geld nicht direkt bei der EZB holen, sondern von den Geschäftsbanken, welche wiederrum bei der EZB leihen. Beispiel: Die Geschäftsbanken leihen sich das Geld von der EZB für 1% und kauft Staatsanleihen die zu 2,5% verzinst sind. Warum das Ganze? Abgesehen von dem gewaltigen Lobbyeinfluss ist es das Dogma das der freie Markt alles besser kann. Es ist gut zwei Jahre her
Weitere Vorschläge wären die Abschaffung dieser No Bail Out Klausel (unter Vorraussetzung weiterer Reformen natürlich, wie zB dem Stabilitätspakt). So können wir, wie in der BRD, einen "Länderfinanzausgleich" machen, ohne direkt verklagt zu werden oder juristische Saltos zu vollziehen.
Das Ganze Konstrukt basiert auf der "Annahme" das eine Volkswirtschaft durch Sparmaßnahmen sich "Gesundsparen" kann. Dies hat aber noch nie funktioniert, bzw nur einen zeitlich begrenzten sympthomatischen Effekt erzielt.
Dabei ist es gerade mal gut 2 Jahre her als es im Kanzleramt [
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Wir wissen zwar nicht genau, was in zwei oder drei Wochen ist, aber würden doch sehr herzlich um Ihr Vertrauen bitten und vor allem darum, dass Sie keine schlechte Stimmung machen, denn dazu ist die Lage zu ernst.
Vergessen sind die Lehren aus der Krise. Genauso wie Skeptiker es vermuteten geht es mit Volldampf in die nächste Krise. Natürlich wie immer mit den üblichen Hurra und Durchhalteparolen verbunden.