Neuer Satellit für Breitband-Internetzugänge ist im All
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Während Indien am Wochenende eine Trägerrakete mit einem Kommunikationssatelliten verlor, hatte der Satellitenbetreiber Eutelsat mehr Glück. Eine Trägerrakete startete in der Nacht zum Montag erfolgreich und brachte einen neuen europäischen Kommunikationssatelliten ohne Schwierigkeiten ins Weltall.
Nach Angaben der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos hob die Trägerrakete vom Typ "Proton M" um 22.51 Uhr MEZ vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan ab. Etwa neun Stunden nach dem Start wurde der Satellit im All ausgesetzt, der dann die ersten Funksignale an das Kontrollzentrum im französischen Ort Rambouillet sendete.
Nach einer ausführlichen Testphase soll der Satellit dann im April 2011 an seiner endgültigen Position den Betrieb aufnehmen. Der von der EADS-Tochter Astrium gebaute "Ka-Sat" ist knapp sechs Tonnen schwer und hat mit entfalteten Solarsegeln eine Spannweite von 40 Metern. Seine Lebensdauer ist auf 15 Jahre ausgelegt.
Der Satellit wird mehr als eine Million Haushalte in Europa mit schnellen Internetanschlüssen versorgen. Die Internetverbindung per Satellit soll bald ähnlich schnell und günstig sein wie DSL-Anschlüsse. Ka-Sat soll mindestens 10 MBit/s ermöglichen. Der Satellitenbetreiber Eutelsat hofft allein in Deutschland auf Zehntausende Kunden.
Die indische Raumfahrtorganisation musste am Samstag den Verlust einer GSLV-Trägerrakete mitsamt dem Kommunikationssatelliten GSAT 5P hinnehmen. Sie stürzte kurz nach dem Start vom Satish Dhawan Space Centre auf der Insel Sriharikota an Indiens Südküste ins Meer. Verantwortlich dafür war eine Unterbrechung in der Verbindung zwischen dem Flugcomputer und den Stellgliedern in den vier seitlichen Zusatzantrieben der ersten Raketenstufe. GSAT 5P sollte Indien mit einer großen Bandbreite von Kommunikationsdiensten versorgen.
Auch der letzte Start einer Proton-M-Rakete misslang. Anfang Dezember stürzte eine Trägerrakete mit drei russischen GLONASS-Navigationssatelliten kurz nach dem Start ins Meer. Die Oberstufe war mit zuviel Treibstoff betankt worden, wodurch sie zu schwer für die Trägerrakete wurde. Die drei zerstörten Satelliten sollten das GLONASS-Navigationssystem Russlands vervollständigen. Die GLONASS-Satellitenflotte soll aber trotz des Unfalls bald komplettiert werden.