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Im Juni wurde Uri B. verhaftet, nun soll er nach Deutschland ausgeliefert werden: Der israelische Agent soll an der Ermordung eines Hamas-Führers beteiligt gewesen sein.

Die Auslieferung des mutmaßlichen Mossad-Agenten Uri B. an die deutschen Behörden hatte ein Gericht in Warschau bereits Anfang Juli angeordnet. Der Mann hatte aber Berufung eingelegt – unterlag aber nun vor der Berufungsinstanz.

Ein Richter bestätigte vor Journalisten in Warschau: Das Berufungsgericht "hält an der erstinstanzlichen Entscheidung fest." Damit ist die Auslieferung beschlossene Sache. Nach Angaben seiner Anwälte wird der Beschuldigte binnen zehn Tagen an die deutschen Behörden übergeben.

Die Bundesanwaltschaft verdächtigt Uri B., an den Vorbereitungen für die Ermordung eines Hamas-Führers im Januar in Dubai beteiligt gewesen zu sein. Er soll einen deutschen Pass besorgt haben.

Mahmud el Mabhuh war am 20. Januar tot in einem Luxushotel in Dubai aufgefunden worden. Die Behörden des Emirats beschuldigen den israelischen Auslandsgeheimdienst Mossad des Mordes an dem Hamas-Führer. Mehr als 20 Verdächtige sollen mit Pässen westlicher Staaten in das Emirat eingereist sein. Israel hat die Vorwürfe offiziell stets zurückgewiesen.

Uri B. wurde am 4. Juni auf dem Warschauer Flughafen festgenommen. Er soll für den Mossad in Deutschland aktiv gewesen sein und war deshalb von deutschen Ermittlern per Interpol zur Fahndung ausgeschrieben.

Israel wollte seine Überstellung nach Deutschland verhindern. "Israel muss sich einer Auslieferung eines Staatsbürgers in ein Drittland widersetzen und mit allen Mitteln dafür sorgen, dass er in seine Heimat zurückkehrt", sagte etwa Verkehrsminister Israel Katz, ein enger Vertrauter von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Auch Tourismusminister Stas Misesnikow betonte, Israel habe ein funktionierendes Rechtssystem und sei selbst in der Lage, die Vorwürfe gegen den Mann zu prüfen: "Ich darf daran erinnern, dass Polen nicht Teil Deutschlands ist und deshalb in völliger Unabhängigkeit entscheidet", sagte der Politiker der ultra-nationalistischen Partei Unser Haus Israel. Das israelische Außenministerium erklärte lediglich, das israelische Konsulat sei in den Fall eingeschaltet.

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