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Trotz aller israelischen Proteste will Polen den festgenommenen Mossad-Agenten "Uri Brodsky" an Deutschland ausliefern. Er soll das Attentats auf einen Hamas-Führer in Dubai mit vorbereitet haben. In Deutschland wird gegen ihn wegen Agententätigkeit ermittelt.Polen will einen vor einigen Tagen festgenommenen mutmaßlichen Agenten des israelischen Geheimdienstes Mossad nach Deutschland überstellen. "Die Staatsanwaltschaft wird das Gericht in Warschau um eine Überstellung bitten", sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft, Monika Lewandowska. Grundlage dafür sei der europäische Haftbefehl.

Nach der Ermordung eines Hamas-Führers im Januar in Dubai hatte die polnische Polizei am 4. Juni einen in Deutschland gesuchten mutmaßlichen Agenten des israelischen Geheimdienstes am Warschauer Flughafen verhaftet. Israel hatte bereits gegen die Festnahme und eine mögliche Auslieferung nach Deutschland protestiert, zwei Minister forderten die direkte Überstellung des Mannes nach Israel.

Nach Informationen des Nachrichtenmagazins "Spiegel" wollte der Mann mit einem auf den Namen "Uri Brodsky" ausgestellten Pass auf dem Warschauer Flughafen einreisen. Ein Sprecher der Bundesanwaltschaft sagte, der Mann stehe im Verdacht, an der Besorgung eines deutschen Reisepasses beteiligt gewesen zu sein.

Gefälschte Pässe

Der Hamas-Funktionär Mahmud al-Mabhuh war am 19. Januar 2010 in Dubai ermordet worden. Von den 27 Männern und Frauen des Mordkommandos waren viele mit gefälschten europäischen Pässen unterwegs. Es ist die erste Festnahme in dem Fall, bei dem mehrere Verdächtige international gesucht werden.

Gegen den Mann wird in Deutschland offiziell nicht wegen Beteiligung an dem Attentat ermittelt, sondern wegen geheimdienstlicher Agententätigkeit. Er soll im Frühjahr 2009 einem anderen mutmaßlichen Mossad-Agenten geholfen haben, beim Einwohnermeldeamt Köln einen deutschen Reisepass zu beantragen. Mit dem auf den Namen Michael Bodenheimer ausgestellten Pass war einer der mutmaßlichen Mörder in Dubai kurz vor dem Anschlag ein- und kurz danach wieder ausgereist.

Pässe aus mehreren europäischen Staaten waren vom israelischen Geheimdienst gefälscht worden.

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