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Zitat von umue55
Ging mir eigentlich blos um die Frage, immer noch Hashwell oder oder nun doch Skylake.(oder auf ZEN warten) 
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Die Frage läßt sich nicht so einfach beantworten, weil es keine pauschal richtige Aussage gibt.
Skylake bietet hinsichtlich der CPU nur eine geringe Mehrleistung im Bereich von etwa 10-12% im Vergleich zum Vorgänger. Dafür fällt das OC-Potential deutlich geringer aus, wodurch das maximale Leistungspotential sich am Ende wenig unterscheidet. Das heißt nicht, es gibt keine Unterschiede. Skylake hat durchaus Vorteile im High-End, sei es bei Multi-GPU oder bei der maximalen Singlecoreperformance. Auch die maximale Speicherdurchsatzrate kann ein Vorteil sein bei speziellen Anwendungen, wie zum Beispiel CPU basiertes Rendering.
Die Xeons, welche ursprünglich mal ein Geheimtip hinsichtlich Preisleistung waren, sind schrittweise dieser Marktpositon entrissen worden. Beim v3 hat man schon die Takraten angepasst und somit die Konkurrenz zum Flagship i7 vermieden und preislich wurden sie auch unattraktiver. Beim v5 ist man noch nen Schritt weiter gegangen, weil man das ohnehin schon geringe OC-Potential auch noch entfernt hat und die v5 nicht mehr mit den aktuellen Consumerchipsätzen laufen. Intel will hier schlichtweg die Trennung vom Consumerbereich.
Auf der Habenseite für Skylake stehen USB 3.1 und DDR4. USB 3.1 muss sich erst noch im Markt durchsetzen, was noch dauern kann. DDR4 bietet, weil es hinsichtlich der Speicherbausteine noch auf DDR3 beruht, kaum Vorteile und ist daher eher ein Refresh als eine neue Technologiestufe. Letztendlich ist der limitierende Faktor hier der Speichercontroller in der CPU und da ist der Schritt zu Skylake nicht so groß. Tatsächlich hast Du nur im High-End ein neues Leistungspotential. Für Freizeitspieler, die ich mal als den Mainstream bezeichnen will, bietet es gar keine Vorteile, da aktuelle Games durch die GPU und nicht durch die CPU limitiert sind, was auch unter Vorbehalt der Entwicklung bei DX12, wohl noch eine ganze Weile so bleiben wird. Ich bezweifle aber, das DX12 zu einer Konsolidierung führen wird. Ich denke das die Vorteile von DX12 eher für die Umsetzung von VR und 4K genutzt werden, als bestehende Grafikkartengenerationen nochmal zu pushen. Die Industrie will lieber neuartige und spannendere Produkte verkaufen. Das haben CES und CeBit eindeutig gezeigt. Für die GAMESCOM sehe ich noch mehr Hype um 4K und vor allem VR.
Als Fazit kann man mitnehmen, auch Skylake hat das Rad nicht neu erfunden oder eine bahnbrechende neue Technolgie eingeführt, bietet aber durchaus ein gesteigertes Potential. Haswell hat immer noch seine Daseinsberechtigung. Am Ende läuft es also auf eine Kombination von Fragen hinaus, die den Bedarf und das Budget umreissen:
Willst Du Office, Surfen und Casual-Gaming? - Haswell hat ein sehr gutes Preisleistungsverhältnis.
Willst Du Office, Surfen und Casual-Gaming, bist OC nicht abgeneigt und willst maximale Leistung zum niedrigsten Preis? - Haswell hat da aktuell noch die Nase vorn.
Willst Du High-End Gaming mit >100FPS in 1440p oder höheren Auflösungen und Multi-GPU? - Skylake kann Dir die letzten fehlenden FPS rauskitzeln.
Willst in naher Zukunft mit 4K und VR spielen? - Skylake bietet bessere Aufrüstbarkeit.
Brauchst Du möglichst hohen Takt und bestmögliche Singlecoreperformance, willst aber nicht unbedingt Übertakten? - Hier wirst Du bei Skylake fündig.
Ist Dir die Aufrüstbarkeit wichtig und willst Dein System über 4-5 Jahre oder mehr erstmal so nutzen? - Skylake bietet Dir heute schon USB 3.1 und DDR4 und mit dem nächsten Refresh auch weiteres Aufrüstpotential.
Spezieller wird es wenn es um professionelle Nutzung und Aufgaben wie Rendering etc. geht. Da ist es vor allem eine Frage welche Anwendungen genutzt werden sollen und wie groß das Budget ist.
Grundsätzlich denke ich, als Käufer sollte man weniger mit oder gegen den Strom schwimmen. Ich würde persönlich, wenn es nicht beruflich notwendig ist, kein Geld in High-End stecken. Die Produktzyklen haben sich bei etwa 2 Jahren eingependelt, was sich auch kaum mehr ändern wird. Eine Generation hinten dran zu sein ist nicht tragisch, spart aber ne Menge Geld und bietet fast die gleiche Leistung. Regelmäßig aufrüsten in dem entsprechenden Intervallen hält das System aktuell genug, um jederzeit problemlos auch neueste Produkte ausprobieren zu können. Die Industrie muss sich für ihre neuen Produkte ja auch an dem orientieren, was der Durchschnittsanwender zuhause hat und das ist deutlich schlechter als nur eine Generation hinten dran. Somit bleibt da auch genug Luft für den Schritt zu sogenannten "Zukunftstechnologien", wie aktuell 4k oder VR. Es ist aber auch nicht jeder bereit, seinen PC jährlich oder spätestens alle 2 Jahre aufzurüsten. Nicht jeder hat den Bedarf, immer einen aktuellen PC zu haben und nicht jede Kaufentscheidung wird ausschließlich rein rational getroffen. Auch von daher hat Skylake sicher eine Daseinsberechtigung.
So, das war jetzt praktisch die Langversion meines ersten Posts hier...
Zitat:
Zitat von vvolf69
So pauschal läßt sich das nicht beantworten. Es kommt auf Deinen Bedarf und Dein Budget an.
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Kurzform: Der Skylake Xeon v5 ist für mich uninteressant, weil er preislich keinen Vorteil mehr zum i7 bietet, aber in puncto Leistung und der Aufrüstbarkeit gewollt deutlich hinten dran ist. Der Xeon v3 ist für mich immer noch aktuell, bietet genauso viel Leistung wie der v5. Wenn ich die Vorteile von DDR4 ausnutzen will, bin ich beim Xeon eh verkehrt und brauch nen i7 mit dem besseren Speichercontroller. Für Gaming würde ich auf nen i5 setzen, wahlweise nen K. Skylake oder Haswell würde ich von der geplanten Laufzeit und den bevorzugten Spielen abhängig machen. USB 3.1 ist für mich noch kein Kriterium und eine Erweiterungskarte für €30 den selben Dienst leistet, wenn es denn irgendwann unbedingt noch mit dem jetzigen PC sein muss.