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Studie: Social Media ist wohl nicht mehr zu retten
Zitat:
Polarisierung
Studie: Social Media ist wohl nicht mehr zu retten
Filterblasen, Echokammern und Empörung dominieren den Social-Media-Alltag. Eine neue Studie zeigt, dass das Problem tiefer liegen könnte als allein bei den Algorithmen
15. August 2025, 09:00

Forscher sehen die Zukunft des Gebrauchs von Social Media eher in kleineren, moderierten Communitys als in großen, offenen Netzwerken.
Getty Images
Seit Jahren versuchen Plattformen, Regierungen und Forschende, die negativen Effekte sozialer Medien in den Griff zu bekommen. Doch Filterblasen, toxische Debatten, Polarisierungen und Radikalisierungen sind nicht so leicht in ihre Schranken zu weisen, wie manche glauben mögen.
Eine [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] von der Universität Amsterdam legt nahe, dass sich das Problem nicht nur einer schnellen Lösung widersetzt, sondern womöglich gar strukturell unlösbar ist.
Es liegt nicht (nur) an den Algorithmen
In ihrer Analyse kombinierten die Forscher Agenten-basierte Modellierung mit Large Language Models (LLMs), um realitätsnahe Simulationen sozialer Netzwerke zu erzeugen. Dabei werden viele virtuelle Einzelpersonen mit unterschiedlichen Meinungen und Verhaltensweisen simuliert, die online interagieren. So soll es möglich sein zu beobachten, wie aus deren Zusammenspiel typische Dynamiken wie Echokammern oder Polarisierung entstehen. Die Ergebnisse waren ernüchternd.
Ohne jegliche algorithmische Verstärkung, ohne komplexe Regeln oder auch "böswillige" Plattformdesigns entwickelten sich destruktiven Dynamiken und Echokammern, ******* Ungleichverteilung von Aufmerksamkeit und die Dominanz provokanter Inhalte. Selbst das schlichteste Netzwerk aus Posten, Reposten und Folgen reicht somit aus, um ein toxisches System zu erzeugen, erklärt der Forscher im [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ].
Interventionen?
Törnberg und Larooij testeten sechs gängige Vorschläge zur Verbesserung sozialer Netzwerke; darunter chronologische Feeds, "Brücken"-Algorithmen, die Verständnis zwischen Meinungen fördern sollen, und das Verstecken von Likes und Followerzahlen.
Manche Maßnahmen zeigten minimale Verbesserungen in einem Bereich, verschlechterten dafür aber gleichzeitig andere. Chronologische Feeds etwa reduzierten die Ungleichheit der Aufmerksamkeit, verstärkten aber die Sichtbarkeit *******r Inhalte. Keine der Interventionen konnte das toxische Grundmuster durchbrechen.
Der Grund
Das zentrale Problem ist laut der Studie die Struktur der Netzwerke selbst. Denn Aufmerksamkeit erzeugt mehr Aufmerksamkeit. Ein Prozent der Nutzer dominiert online das Gespräch, während der Rest kaum gehört wird.
Gleichzeitig bevorzugen emotionale, polarisierende Inhalte, egal ob algorithmisch gefördert oder nicht, schnelle Reaktionen. Das führt zu selbstverstärkenden Kreisläufen aus Empörung, Reposts und Polarisierung.
Was jetzt?
Törnberg bezweifelt, dass die Social-Media-Plattformen in ihrer jetzigen Form langfristig überleben werden, vor allem angesichts der wachsenden Flut an KI-generierter Desinformation. Denn gerade diese nutzt die bestehenden Mechanismen der Aufmerksamkeit und Empörung gezielt aus.
Für ihn liegt die Zukunft sozialer Kommunikation möglicherweise in einem Wandel: weg vom großen, offenen Feed mit globaler Reichweite, hin zu kleineren, geschlossenen und moderierten Communitys. Möglicherweise in Form von Messenger-Gruppen oder Plattformen mit klaren Zugangsregeln. Diese wären persönlicher, lokaler und kontrollierter.
Ob darin ein Fortschritt liegt oder ein Rückschritt, lässt Törnberg im Interview offen. Doch auf die Frage, ob das Ende der großen Netzwerke vielleicht sogar befreiend wirken könnte, antwortet er trocken: "Vielleicht ist es einfach ein 'good riddance'." ("Zum Glück ist es weg"). (Hannah Peterka, 15.8.2025)
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