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10.03.14, 10:42
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Legende
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Die drei fatalen Fehler des Technik-Giganten Microsoft
Zitat:
Die drei fatalen Fehler des Technik-Giganten Microsoft
Einst war Microsoft der unumstrittene Herrscher der Software-Branche – inzwischen taumelt der Konzern. In einigen Bereichen hechelt Microsoft der Konkurrenz und den eigenen Ansprüchen hinterher. Doch was ist passiert? FOCUS Online war auf Fehlersuche.
Ein Blick in die Geschichtsbücher reicht, um festzustellen, dass die Lebensdauer großer Reiche stets begrenzt ist. Egal ob Rom, oder zuvor Ägypten, irgendwann geht eine jede Dynastie auf ihr Ende zu. Dieses ungeschriebene Gesetz des Niedergangs muss nicht immer derart staatstragende Ausmaße annehmen, gilt es doch auch im vergleichsweise Kleinen, zum Beispiel für Firmen. Aus einstigen Big Playern wird durch Fehlentscheidungen schnell eine Randerscheinung und andere Konzerne nehmen den Platz an der Sonne ein.
Die Einführung des Computers ist eng mit dem Namen Microsoft verknüpft. Unter der Führung von Gründer Bill Gates reifte das Unternehmen aus Redmond in den 90er-Jahren zu einem gigantischen Imperium heran, kaum ein PC lief ohne Windows. Im Jahre 2014 ist der Branchen-Führer stiller geworden. Microsoft hinkt heute in wichtigen Bereichen wie dem mobilen Markt seinen eigenen Ansprüchen hinterher. Schuld daran, ist eine Reihe hausgemachter Fehler.
Microsofts Fettnäpfchen-Parade
1. Fehler: Smartphone-Trend verpasst
Nicht umsonst gab der abgegangene Microsoft-Chef Steve Ballmer bei dem Besuch eine britischen Business School unlängst reumütig zu: "Wir hätten eine stärkere Position im Smartphone-Markt heute, wenn ich die letzten zehn Jahre wiederholen könnte. Was ich bedauere ist, dass wir nicht rechtzeitig Hardware und Software zusammen entwickelt haben". Microsoft hat den Smartphone-Boom der letzten Jahre schlicht verschlafen. Als Steve Jobs 2007 mit der Vorstellung von Apples erstem iPhone den Startschuss für diese rasante Entwicklung gab, hatte Ballmer dafür nur Spott übrig. Seine messerscharfe Prognose in einem Interview mit der "Wirtschaftswoche" lautete: "Außer der Marke hat Apple nichts in petto, was andere Anbieter nicht auch zu bieten hätten. Daher garantiere ich Ihnen, dass sich das iPhone nicht sonderlich verkaufen wird." Eine fatale Fehleinschätzung.
Zwar hat Apple heute auch mit der Konkurrenz zu kämpfen, der Konzern steht jedoch immer noch besser da als Microsoft. Mit Nokia soll nun ausgerechnet ein ebenfalls ein angeknackster Hersteller dem Redmonder Unternehmen dabei helfen, seinen Platz auf dem mobilen Markt zu finden. Für 5,44 Milliarden US-Dollar übernahm Microsoft im vergangenen Herbst Nokias Handysparte. Vor der großen Smartphone-Revolution schrieb der finnische Hersteller eine einzige große Erfolgsgeschichte. Nokia brachte die Entwickler aus dem Silicon Valley mit seinen Geräten zum Verzweifeln. Heute eint die Finnen mit Microsoft der gemeinsame Kampf um Marktanteile. Zusammen wollen beide Unternehmen heraus aus der Krise – bisher mit überschaubarem Erfolg. Microsofts mobiles Betriebssystem Windows Phone liegt in manchen EU-Staaten zwar bei einem Marktanteil von etwa zehn Prozent, gegen Apples iOS und vor allem Googles Android fällt Windows Phone bisher nach wie vor ab.
In einer Rede vor den Studenten der Business School sprach Ballmer davon, sein Unternehmen müsse nun die zweite Welle mitnehmen. Damit ist die Erschließung neuer Märkte in den Entwicklungs- und Schwellenländern gemeint. Dort liegt großes Potenzial, auch für Microsoft. Mit seiner Asha- und der auf dem Mobile World Congress präsentierten X-Reihe hat Partner Nokia mehrere Geräte im Portfolio, die speziell auf diese Märkte abzielen. Bezeichnenderweise laufen die X-Smartphones jedoch auf einem modifizierten Android-Betriebssystem. Selbst im eigenen Haus setzt man nicht ausschließlich auf Windows-Phone. Die eingeleiteten Schritte gehen in die richtige Richtung, angesichts der Übermacht von Samsung, Google, Apple und aufstrebenden Marken wie Lenovo oder Huawei bleibt es jedoch fraglich, ob Microsoft und Nokia in Zukunft spürbar mehr Erfolg haben werden.
2. Fehler: Der Windows 8-Flop
Was den mobilen Markt angeht, muss sich Microsoft neue Anteile erkämpfen. Auf einem anderen Gebiet geht es für das Unternehmen vor allem darum, verloren gegangenes Vertrauen zurückzugewinnen. Windows ist noch immer das dominierende Betriebssytem für den Computer. Auf neun von zehn Desktop-Rechnern ist Windows installiert. Mit dem jüngsten Ableger Windows 8 erlebte Microsoft jedoch ein Debakel. Zu sehr schielte der Konzern auf Smartphones und Tablets, dafür ist die moderne Kachel-Optik des Betriebssystems nämlich ausgelegt. Den klassischen Windows-Nutzer, den PC-User, stieß Microsoft mit seiner erzwungenen Revolution jedoch vor den Kopf. Windows-Experte Paul Thurrott stellte dem Betriebssystem daher ein fürchterliches Zeugnis aus: „Windows 8 ist ein Desaster in beinahe jeder Hinsicht." Entsprechend schleppend verliefen die Verkäufe.
Es folgte Eingeständnis auf Eingeständnis. Mit dem ersten großen Update auf Windows 8.1 kehrte zumindest der Start-Button zurück, wenn auch als Mogelpackung, das heiß ersehnte Startmenü fehlte noch immer. Jüngst folgte dann die nächste Rolle rückwärts: Mit einem weiteren Update soll auch der lästige Kachel-Zwang für PC-Nutzer der Vergangenheit angehören. Daneben gibt Microsoft alles, unwillige Nutzer zu Windows 8 zu treiben. Von einer kostenlosen Version des Betriebssystems ist die Rede, die sich vor allem auf Bing-Dienste stützen. Am 08. April stellt das Unternehmen außerdem den Support für das inzwischen zwölf Jahre alte Windows XP ein. Nutzer des in die Jahre gekommenen Systems werden bald schon per Popup-Fenster darauf hingewiesen, sich doch endlich zu einem Umstieg durchzuringen – im Idealfall eben zu Windows 8. Das würde dem lahmenden Betriebssystem einen spürbaren Schub geben, noch immer nutzen knapp 30 Prozent der Nutzer von Desktop-Computern Windows XP. Der Anteil von Windows 8 liegt immer noch bei mageren 10,68 Prozent.
Es sind die letzten Verzweiflungstaten für ein System, mit dem Microsoft scheinbar selbst schon abgeschlossen hat. Windows 9 befindet sich bereits in der Entwicklung und soll so schnell wieder möglich auf den Markt kommen. Angepeilter Marktstart ist im April 2015, zuletzt gab es Gerüchte, es könnte bereits im Oktober dieses Jahres soweit sein. Hauptsache, man ist die ungeliebte „8“ im Titel endlich los.
3. Fehler: Die verpatzte Xbox One-Präsentation
Als wären diese Fehler nicht schon gravierend genug, blamierte sich Microsoft auch noch im Vorfeld der Xbox One-Veröffentlichung. Mit traumwandlerischer Sicherheit stolperte das Unternehmen von einem Fettnäpfchen in das nächste: Der Online-Zwang, die rigide Gebrauchtspiel-Politik und der Wirbel um eine allzu neugierige Kinect-Kamera ließen die anfänglich Euphorie schnell abklingen. Als dann auch noch bekannt wurde, dass die Xbox One mit 499 Euro stolze 100 Euro mehr als die Playstation 4 kosten würde, war das Debakel perfekt.
Wie schon bei Windows 8 war Microsoft gezwungen, ein ums andere Mal zurückzurudern, um die potenzielle Käuferschar nicht endgültig zu vergrätzen. Die bisherigen Verkaufszahlen der Xbox One sind nicht schlecht, etwa drei Millionen Exemplare konnte Microsoft bisher absetzen. Im Vergleich zu Sonys Playstation 4 ist der Absatz jedoch enttäuschend, der Konkurrent verkaufte in ähnlicher Zeit 5,3 Millionen Geräte. In Großbritannien gab es daher bereits die erste Preissenkung. Satya Nadella, Nachfolger von Steve Ballmer an der Spitze des Unternehmens, hat ein schweres Erbe angetreten. Bringt er den Konzern nicht bald zurück in die Erfolgsspur, droht Microsoft in der Bedeutungslosigkeit zu versinken.
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