[ziesell]

Bundeswaldgesetz: Digitale Routenaufzeichung im Wald bald verboten?

Der Entwurf für ein neues Bundeswaldgesetz sieht vor, dass ohne Genehmigung keine digitalen Routen abseits von Wegen aufgezeichnet werden dürfen.



Das Bundeswaldgesetz von 1975 soll umfassend modernisiert werden, doch die geplanten Änderungen könnten die Möglichkeiten von Wanderern und Radfahrern erheblich einschränken. Federführend für das Gesetz ist das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft.

Insbesondere eine Regelung zum erstmaligen Aufzeichnen digitaler Routen über Apps wie Komoot oder Strava wird kontrovers diskutiert, heißt es bei E-Bike-News. Laut Gesetzesentwurf soll die Aufzeichnung von Routen durch bislang weglose Flächen nur noch mit Genehmigung von Waldbesitzern und den Behörden erlaubt werden. Dies könnte die Nutzung entsprechender Wander- und Radfahr-Apps beeinträchtigen, nicht gemeint sind aber Kartierungen bereits angelegte Wege. Unklar ist, wie die Regelungen forciert werden könnten.

Zentral ist auch die Frage, auf welchen Wegen Mountainbiker künftig noch fahren dürfen. Der Entwurf erlaubt dies nur noch auf "geeigneten" Wegen. Doch die Definition von Eignung ist laut dem Bericht unscharf und wird von den Bundesländern festgelegt. Es drohen pauschale Verbote, so die Befürchtung.

Gegenwind für Biker

Der Mountainbike-Verband DIMB warnt vor den Folgen der geplanten Verschärfungen. Er mahnt, dass die Wanderer und Radfahrer sich besser organisieren müssen, um ihre Anliegen zu vertreten. Es brauche gangbare Kompromisse zwischen allen Beteiligten, so der Verband.

Der 58-seitige Referentenentwurf des Bundeswaldgesetzes ist noch nicht final, wie das Magazin Forstpraxis betont, das den Entwurf veröffentlicht hat. Es besteht Hoffnung, dass durch den Protest der Mountainbiker zumindest die stärksten Einschränkungen abgemildert werden.

Klar ist aber auch: Es werden wohl Regelungen kommen, die das Radfahren im Wald verändern.

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[MotherFocker]

Die Gesetzesänderung soll wohl, unter Anderem, verhindern, dass Rad- und Mountainbikefahrer ungehemmt durch den Wald brettern und dabei Tier- und Pflanzenwelt in den Weg kommen.

Richtig so!

Es gibt mit Sicherheit bereits genügend Wege und Pfade, die von den Radlern legal befahren werden können. Das darf man dann noch gerne auf sonstige Gebiete (rund um Seen und Gebirge) ausweiten.

[Draalz]

Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen.

Ich weiß jetzt nicht genau, wann die sogenannte Brut- und Setzzeit 'in Betrieb' genommen wurde. Seit ich mit Hunden unterwegs bin, gibt es die schon (Jahrzehnte).
Die Gründe für eine solche erscheinen mir logisch. Unter anderem dürfen in diesem Zeitraum, der teilweise sogar über 4 Monate des Jahres gilt, viele Tiere nicht bejagd werden und Hunde sind an der Leine zu führen.

Einer der Gründe dieses Leinenzwanges ist, dass sich die meisten Hunde im Gehölz, oder auf dem Feld, wie eine Elefant im Porzellanladen benehmen.
Das Ergebnis sind verwaiste Nester, oder zurückgelassene Jungtiere.

Aber gerade viele MTB'ler erheben vor diesem Hintergrund den Anspruch, eine 'illegale' Downhillstrecke herunter zu brettern.
Passt irgendwie nicht, wie ich finde.

Wir leben nun einmal in einer Kulturlandschaft in der Regularien beherzigt werden sollten.

[Thorasan]

Nur wird das verbieten von Aufzeichnungen der Routen nicht verhindern, dass die Leute dort fahren; Noch wird es sie effektiv abschrecken. Denn bis da mal ne Streife im Wald ist, sind die auf ihren Bikes sonstwo.

Ich sehe da mehr Nachteile als Nutzen. Denn die, die die Routen nutzen, werden benachteiligt, während die, denen es egal ist, weitermachen wie bislang auch.

[Draalz]

Zitat von Thorasan

Nur wird das verbieten von Aufzeichnungen der Routen nicht verhindern, dass die Leute dort fahren; Noch wird es sie effektiv abschrecken.

Vermutlich nicht. Die Aufzeichnungsapps müssten dahingehend eingestellt werden, dass beim Verlassen einer Route, die Aufzeichnung abgebrochen wird, jedwedes Tracking eingestellt wird, der Radfahrer darauf hingewiesen wird, dass er im Falle eines Notfalls auf sich allein gestellt ist.

Zitat von Thorasan

Denn bis da mal ne Streife im Wald ist, sind die auf ihren Bikes sonstwo.

Ein freilaufender Hund während der Brut- und Setzzeit, kann, je nach Region, eine Geldstrafe bis zu 500 Euro verursachen. Er kann jedoch auch, bei ersichtlicher Gefahr, von einem Jäger geschossen werden, je nach Region. Letzteres ist natürlich nicht auf Radfahrer anwendbar.
Aber es gibt Jagdpächter mit Smartphones. Die sind oft viel näher dran und wahrscheinlich auch an einer effizienten Umsetzung interessiert.

Ich denke, man sollte das nicht allein von den Apps abhängig machen.

Zitat von Thorasan

Ich sehe da mehr Nachteile als Nutzen. Denn die, die die Routen nutzen, werden benachteiligt...

Inwiefern werden sie benachteiligt, sie müssen doch nicht verzichten.

[Thorasan]

Laut Gesetzesentwurf soll die Aufzeichnung von Routen durch bislang weglose Flächen nur noch mit Genehmigung von Waldbesitzern und den Behörden erlaubt werden. Dies könnte die Nutzung entsprechender Wander- und Radfahr-Apps beeinträchtigen, nicht gemeint sind aber Kartierungen bereits angelegte Wege.

Nun ich lese da raus, was bislang nicht kartographiert ist, ist es danach auch nie mehr - oder deutest du da was anders?
Oder wie willst du es schaffen, vorher die "richtige" Genehmigung zu bekommen? Wenn es jetzt schon mit einem "entweder/oder" beginnt, ist das halt wieder so ein Luftschloss.

Ich habe bislang 3x bei der Polizei angerufen, als ich im Wald war. Einmal musste ich erklären, in welchem ich überhaupt bin, einmal hieß es "da kann man jetzt niemanden schicken, das dauert zu lange" und einmal "Bis wir da sind, sind die weg- lohnt sich nicht". 2x ging es um einen "wilden" Hund, der Rehe verfolgte und Fussgänger/andere Hunde anbellte und einmal um Radfahrer, die mich fast umgenietet haben.
Klar, wieder mal subjektiv. Aber halt trotzdem Grundlage, solche Dinge in Frage zu stellen.

[Draalz]

Schon öfter geriet ich mit Autofahrern aneinander, weil sie auf einem Einkaufsparkplatz ihre Karren ja unbedingt auf einem Gehweg, der im Schatten liegt, parken mussten.
Dass darauf vielleicht Menschen mit Rollatoren unterwegs sind interessierte sie nicht.

Andere stellen ihren Einkaufswagen lieber hinter einen Altkleidercontainer, anstatt ihn zum Stand zurückzubringen.
Als ich einen derjenigen mal auf frischer Tat ansprach, sagte er zunächst, dass er dort keinen störe und am Ende des Gesprächs bekam ich den Titel 'Scheiss Radfahrer'.

Und ich denke letztendlich auch, dass fehlendes Aufzeichnen von Routen die Radfahrer nicht davon abhalten wird, illegale Strecken zu fahren.
Ich denke, ein Grossteil derer, macht sich nicht einmal andeutungsweise Gedanken darüber, was ihr Tun vor allem in der Flora anrichtet.
Sie halten sich vermutlich noch für Umweltfreunde.

Rücksicht stirbt in diesem Land.

[0815pogo]

F?r die Verfolgung von Verst??en muss die Polizei ja nicht vor Ort sein, den Beweis kann sie bei einer Ver?ffentlichung bei Komoot ja downloaden.

[Kneter33]

Ich gehe hier oft spazieren in den Wäldern in der Umgebung.
Nicht nur die Wanderwege sondern direkt in den Wald.
Im Sommer richtig ausgestattet mit ner Decke und was zum futtern.
Da setze ich mich in ner Lichtung hin und genieße die Natur.
Was dann kommt ist die Hölle:
Teilweise Biker auf Fahrrädern und auf Quads und so die durch die Botanik brettern.
Zerpflücken den Boden und nach mir die Sintflut.
Bikes jeglicher Art haben nix im Wald zu suchen mein ich.
Die Leute benehmen sich wie ne Rampensau und zerstören nicht nur den Boden sondern werfen auch ihren Müll einfach so weg.
Inzwischen nehm ich heute Müllsäcke schon mit und komm mit nem 120L Sack Müll ausm Wald zurück.
Es is so krank.