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myGully |
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11.09.23, 14:47
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#1
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Süchtiger
Registriert seit: Sep 2008
Beiträge: 803
Bedankt: 1.941
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Sichert die Riester-Rente nur die Banken ab?
Sichert die Riester-Rente nur die Banken ab?
10.09.2023
Edith Dietrich
Zitat:
Die Versprechungen waren groß, doch die Ergebnisse sind oft mehr als mager. Die Riester-Rente sollte eine Zusatzversorgung im Alter sein, stattdessen haben vor allem Banken und Versicherungen abgesahnt.
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Zitat:
Als Gerhard Kegreiss in Rente geht, wird sein Riester-Fonds-Sparplan bei der Union Investment fällig. Er hat knapp 17 Jahre eingezahlt - zusammen mit den Zuschüssen des Staates mehr als 36.000 Euro. Damals prognostizierte man ihm ein Sparvermögen von rund 70.000 Euro und eine monatliche Riesterrente von 360 Euro.
Doch die Realität sah ein wenig anders aus. Denn die Fondsgesellschaft Union Investment hat mit seinem Geld keinen Cent Rendite erwirtschaftet. Kegreiss bekommt deshalb gerade mal 72 Euro monatlich.
Jeder vierte Euro für Gebühren
Doch nicht nur Fonds und Banksparpläne laufen schlecht. Die Bürgerbewegung Finanzwende hat 2020 die Eckdaten von 65 Riester-Versicherungen analysiert. Das Ergebnis ist ernüchternd.
Bei einer durchschnittlichen Riester-Versicherung mit 30 Sparjahren gehen im Schnitt 24 Prozent der eingezahlten Gelder für Gebühren drauf - also fast jeder vierte Euro. Jede dritte Riester-Police vereinnahmt sogar 30 Prozent für Gebühren. Diese setzen sich aus Provisionen, Millionengehältern der Vorstände, Werbung und Renditen für die Aktionäre zusammen.
Zum Vergleich: Bei der gesetzlichen Rente fallen Verwaltungskosten in Höhe von circa drei Prozent an. Zudem fließen seit Bestehen 50 Milliarden an Steuergeldern in Riester. Aus Sicht von Verbraucherschützern ist das Riester-Konzept nach etlichen erfolglosen Reformen gescheitert. Sie fordern, neue Wege zu gehen und plädieren für einen Systemwechsel: zu einem staatlich organisierten Vorsorgeprodukt für alle, das sich am schwedischen Fonds orientiert.
Schweden als Vorbild
In Schweden gibt es eine verpflichtende Aktienrente. Jeder Arbeitnehmende zahlt in den Staatsfonds ein. Wer widerspricht, kann sich einen privaten Anbieter suchen. "Das macht aber kaum jemand", sagt Werner Bareis von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. "Die Privatwirtschaft kommt da gar nicht ran. Außerdem haben wir in Schweden 15-mal niedrigere Kosten als in Deutschland."
In den letzten 20 Jahren hat der schwedische Fonds eine durchschnittliche Rendite von etwa elf Prozent erwirtschaftet. "Hätte Herr Kegreiss sein Geld dort angelegt, dann hätte er heute mehr als das doppelte ausgezahlt bekommen", so Bareis' Rechnung.
"Riestern" wird in Deutschland immer unbeliebter. Im vergangenen Jahr verzeichneten die deutschen Versicherer gerade mal 125.200 neu abgeschlossene Versicherungen, ein Minus von knapp 60 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 2009 gab es noch über eine Million Neuverträge.
"Freiwillige Versicherung darf nicht verpflichtend sein"
Während Verbraucherzentralen ein strukturelles Problem sehen - nämlich, dass diese Produkte nicht immer am Bedarf der Kundinnen und Kunden, sondern nach Höhe der Provision angeboten werden -, will eine Expertenkommission des Bundestags die private Vorsorge weiter in den Händen der Finanzindustrie wissen.
"Wir haben es ja mit einer privaten freiwilligen Versicherung zu tun, die darf nicht verpflichtend sein", sagt Oskar Goecke, Versicherungsmathematiker und Mitglied der Kommission. "Außerdem liegt das Know-How bei den Banken und Versicherungen, die Beteiligung des Staates gehört in die erste Säule, die gesetzliche Rente."
Privatvorsorge müsse einfacher, transparenter, flexibler gestaltet werden. Die Vorschläge der Kommission für eine bessere private Vorsorge lauten wie folgt: Anlagemöglichkeiten mit höheren Risiken, aber auch höheren Renditen und eine bessere Vergleichbarkeit der Produkte.
Die gesetzliche Rente stärken
Jutta Schmitz-Kießler, Alterssicherungs-Forscherin der Universität Duisburg Essen, hält nichts von den Plänen. "Die private Altersvorsorge wird immer lückenhaft bleiben, weil sie freiwillig ist, und sie wird teuer bleiben, weil da Akteure mit im Boot sind, die etwas daran verdienen wollen." Sie setzt auf eine Stärkung der gesetzlichen Rentenversicherung.
"In Deutschland haben wir das lange gemacht. Gemeinschaftlich, also unter Beteiligung von Arbeitnehmenden, Arbeitgebenden und Sozialstaat. Diese Allianz wurde 2001 aufgekündigt, aber wir könnten sie revitalisieren und damit ein besseres Rentenniveau wiederherstellen", sagt Schmitz-Kießler.
Möglich wird das zum Beispiel, indem auch Beamte und Selbstständige mit in die Rentenkasse einzahlen, die Beitragsbemessungsgrenze entfällt, Löhne steigen und vor allem die Erwerbsquote von Frauen gefördert wird. Denn aktuell gibt es in Deutschland 45 Millionen Erwerbstätige, so viel wie noch nie.
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Quelle:
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PS
Das hat Volker Pispers schon 09-2014 auf 3Sat als Volksverarschung entlarvt !
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei sydneyfan bedankt:
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11.09.23, 16:01
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#2
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Erfahrenes Mitglied
Registriert seit: Feb 2011
Beiträge: 578
Bedankt: 787
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Die Schröder Maschmeyer Geschichte.... Das nehm ich dem Schröder übel, nicht seine Russland Geschäfte!
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Anarchie und Frieden
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei tronx bedankt:
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11.09.23, 16:25
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#3
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Banned
Registriert seit: Aug 2020
Beiträge: 724
Bedankt: 1.115
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Gott sei dank hab ich diese Riester Rente nie gemacht, hab eine andere Rentenform ....nennt man Metallrente.....Beiträge gehen vom Bruttogehalt ab.
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei Luke_Sky123 bedankt:
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11.09.23, 16:53
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#4
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Erfahrenes Mitglied
Registriert seit: Feb 2021
Beiträge: 510
Bedankt: 1.284
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Volkers Beiträge waren immer die knackigsten, aber er hat sich leider zurückgezogen.
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei G. Guillaume:
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11.09.23, 21:15
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#5
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Echter Freak
Registriert seit: Jun 2010
Beiträge: 2.209
Bedankt: 3.944
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Für die tagesschau ist das wohl was neues, deshalb gehört der Artikel in die news. 
Nur - fefe oder die nachdenkseiten wussten bereits damals was davon zu halten war. Die haben mich auch daran gehindert so einen behinderten Vertrag zu schliessen. Mein Bruderherz wollte von mir nichts davon hören, jetzt geht es ihm ähnlich wie im obigen Beispiel.
Zitat Pispers:
"...die grösste Volksverarschung, die jemals in diesem Lande organisiert worden ist, und zwar von Rot-Grün, wir wollen das bitte nicht vergessen."
Geändert von nolte (11.09.23 um 21:20 Uhr)
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei nolte:
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12.09.23, 09:08
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#6
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Chuck Norris
Registriert seit: Sep 2009
Beiträge: 3.738
Bedankt: 5.859
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Zitat:
"Die private Altersvorsorge wird immer lückenhaft bleiben, weil sie freiwillig ist, und sie wird teuer bleiben, weil da Akteure mit im Boot sind, die etwas daran verdienen wollen."
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Kann den Leuten das mal bitte jemand ins Hirn dämmern? Anders als bei der öffentlichen Vorsorge, ist da noch jemand, der die Hand aufhält. Und die Riesterrente sollte ja vorzugsweise in festverzinsliche Wertpapiere angelegt werden, was vornehmlich Staatsanleihen sind. Der Zins liegt jedoch am Boden weil wir doch so viel sparen sollen bei den Staatsausgaben. Mit anderen Worten: Man hat die Leute in eine Falle gelockt, in der man in erster Linie Geld von Privatpersonen an Kapitalgesellschaften abdrücken soll:
Zitat:
Er hat knapp 17 Jahre eingezahlt - zusammen mit den Zuschüssen des Staates mehr als 36.000 Euro. Damals prognostizierte man ihm ein Sparvermögen von rund 70.000 Euro und eine monatliche Riesterrente von 360 Euro.
Doch die Realität sah ein wenig anders aus. Denn die Fondsgesellschaft Union Investment hat mit seinem Geld keinen Cent Rendite erwirtschaftet. Kegreiss bekommt deshalb gerade mal 72 Euro monatlich.
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Keine Sorge, das Geld ist nicht weg. Es hat nur jemand anders.
Das der Mann seine 120 Jahre macht, um nur das heraus zu bekommen, was er eingezahlt hat (Inflation mal außen vor) dürfte nicht passieren.
Zitat:
Zitat von sydneyfan
Das hat Volker Pispers schon 09-2014 auf 3Sat als Volksverarschung entlarvt !
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Eigentlich schon viele Jahre vorher, und er hat es wiederum vom Monitor:
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Riester war von Anfang an eine Abzocke. Allein dafür müssten die Regierungsmitglieder wegen Korruption im Amt hinter Gitter sitzen.
Zitat:
Zitat von nolte
"...die grösste Volksverarschung, die jemals in diesem Lande organisiert worden ist, und zwar von Rot-Grün, wir wollen das bitte nicht vergessen."
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Heute heulen sie herum, dass die ach so linke Politik wegen der FDP nicht funktionieren würde (weswegen man sich dieser offenbar noch in der Elefantenrunde an den Hals warf). Dabei vergessen sie, dass ihre "Traumkoalition" schon einmal sieben Jahre lang regieren durfte, und diese nebenbei den größten neoliberalen Shitstorm der Bundesdeutschen Geschichte entfesselte. Und hier besteht kognitives Problem, dass diese Parteien in ihrer Haltung dem neoliberalen Marktmodell anhängen und somit viele Probleme einfach mal gesetzt sind. Und deren Symptombekämpfung man an anderer Stelle man zur Identitätsfrage hochstilisiert. Kurz gesagt: Man schafft die Probleme in diesem Land (Altersarmut) um dann mit sozialen Trostpflästerchen sein linkes Profil zu schärfen.
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei Nana12 bedankt:
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12.09.23, 09:10
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#7
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Master of Desaster
Registriert seit: Dec 2014
Beiträge: 4.291
Bedankt: 3.386
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Ungefaehr um 2000 kam auch das Thema hier auf.
Mitarbeiter diskutierten sich heiss, bez. zusaetzlicher Alterversorgung.
Wir liessen auch eine Steuerkanlzei den Vorgang zu Riester & Rürup pruefen.
Und mein Vorbehalt war auch, dass ich in juengeren Jahren, so als Nebenerwerb im Versicherungswesen, die kommenden Saugschmerlen ausbildete, in Seminarform.  Da lernt man natuerlich nichts..
Was ergab sich im wesentlichen?
Rendite = unterirdisch.
Abschoepfung = ja prima
Versprechungen: wie ueblich, Luftschloesser konstruieren ueber einen jahrzehntelangen Verlauf zu deinen Gunsten; frei von jeglichen Erosionen.
Im anderen Fall , als Rentenanspruch auch nicht vererbbar oder wie bei der Gesetzlichen, als z.B. Hinterbliebenenrente einzusetzen, solange denn noch was im Stock ist.
Ein einziger Vorteil war am Horizont zu sehen bei Riester:
Im Falle der z.B. privaten Insolvenz, war diese Form nicht pfaendbar.
Geckig ist natuerlich, wenn man den Riesterlebenslauf bei Wiki nachliest, das er am Ende auch zu den gefuellten Toepfen wechselte.
Was bewegt einen Menschen dazu, der Meister ist, beim DGB sein Heil suchte und als SPD'ler aufstieg zum Minister fuer Arbeit und Soziales, also alles Positionen, die eigentlich foerdelich dem Arbeitnehmer, dem vermeintlich kleinen Mann / Frau gegenueberstehen sollten, solch ein unseeliges Paket zusammen zu basteln?
Und wie das so im Leben geht; die einen gaben sich dem hin, die anderen halt nicht.
Persoenliche Entscheidungen.
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei Caplan bedankt:
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