[gerhardal]

Bei Sieg Russlands
Russischer Ex-Premier warnt vor verheerenden Folgen für Europa

Einst war er Regierungschef unter Präsident Putin – heute sieht Michail Kasjanow in Moskau ein System "kompletter Rechtslosigkeit". Von europäischen Staaten fordert er, gegen den Kreml klar Position zu beziehen.

Der frühere russische Ministerpräsident und heutige Exil-Oppositionelle Michail Kasjanow hat vor verheerenden Folgen für den Frieden in Europa gewarnt, sollte die von Russland angegriffene Ukraine den Krieg verlieren. "Wenn die Ukraine fällt, sind die baltischen Staaten als Nächstes dran", warnte Kasjanow in einem Video-Interview mit der Nachrichtenagentur AFP.

An den Westen appellierte er, keine Zugeständnisse an Kreml-Chef Wladimir Putin zu machen. Die Einschätzung von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, wonach Putin nicht "gedemütigt" werden dürfe, lehne er "kategorisch" ab, betonte Kasjanow. Auch Forderungen an die Ukraine, zugunsten einer Friedenslösung mit Moskau Gebiete an Russland abzutreten, sehe er äußerst kritisch.

"Was hat Putin getan, um das zu verdienen?", fragte Kasjanow. "Ich halte das für falsch und hoffe, dass der Westen nicht diesen Weg beschreiten wird."

Russischer Geheimdienst könnte Putin-Nachfolger einsetzen

Er rechne damit, dass der Ukraine-Krieg bis zu zwei Jahre dauern werde, sagte Kasjanow, der die russische Oppositionspartei "Parnas" anführt und als enger Verbündeter des 2015 in Moskau ermordeten Oppositionspolitikers Boris Nemzow galt.

Auch sei davon auszugehen, dass Putin in absehbarer Zeit durch einen von den Geheimdiensten kontrollierten "Quasi-Nachfolger" ersetzt werde, sagte Kasjanow. Er sei sich aber sicher, "dass Russland auf den Weg hin zum Aufbau eines demokratischen Staates zurückkehren wird" – auch wenn dies "insbesondere nach diesem kriminellen Krieg schwierig" sei.

"Ich habe keinen Zweifel, dass sich die Opposition nach dieser Tragödie, deren Zeugen wir alle werden, vereinen wird", sagte Kasjanow. Die europäischen Staaten seien die "natürlichen Partner" Russlands – zu ihnen müsse das Vertrauen wiederhergestellt werden. Allerdings werde die "Ent-Putinisierung" Russlands aus seiner Sicht etwa ein Jahrzehnt dauern, sagte Kasjanow.

"Ein KGB-System, das auf kompletter Rechtslosigkeit basiert"

Putin habe in den vergangenen 20 Jahren ein auf Angst und Straflosigkeit basierendes System errichtet, sagte der frühere Ministerpräsident. "Dies sind die Errungenschaften eines Systems, das mit der Unterstützung Putins als Staatschef in einer noch zynischeren, brutaleren Weise vorgeht, als es im Endstadium der Sowjetunion der Fall war." Im Wesentlichen sei Russland heute "ein KGB-System, das auf kompletter Rechtslosigkeit basiert". Es sei klar, dass in den Reihen der russischen Verantwortlichen "niemand eine Bestrafung erwartet".

Der heute 64-jährige Kasjanow war von 2000 bis 2004 Ministerpräsident unter Putin. Nach seiner Entlassung wechselte er in die Opposition und entwickelte sich zu einem der prominentesten Kreml-Kritiker.

Kasjanow ging nach eigenen Worten als Reaktion auf den Angriff auf die Ukraine ins Exil nach Europa. Wo genau er lebt, will er aus Sicherheitsgründen nicht preisgeben.

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Dass sich Putin bei einem Sieg gegen die die Ukraine die baltischen Staaten vornehmen würde, gilt als möglich. Nur dann haben wir den 3. Weltkrieg. Was für ein Wahnsinn...

[Pux]

Bei der Art und Weise wie Russland in der Ukraine vorgeht, braucht einem aber nicht Angst und Bange werden bei einem 3 Weltkrieg. Die russische Armee fegt ja nicht gerade über das ukrainische Heer drüber. Wenn man hier schon gewisse Probleme hat, wie soll man es dann mit der Nato und vor allem Amerika aufnehmen können?
Im Grunde hat man nur die Drohgebärde der Atomraketen. Wer sollte schon etwas erobern wollen, dass man dann auf viele Jahre nicht bewohnen/ausbeuten kann. Im Grunde schadet man sich dann ja auch noch selbst.
Natürlich kann man das Verhalten eines Psychopathen nicht vorhersagen, man kann auch nicht sagen wohin Putin getrieben wird, aber viel gibt es da nicht zu gewinnen.

[_pink_]

Ich traue diesem Typ alles zu. Der ist Unberechenbar. Denn sie wissen nicht was sie tun.....

[Jason.M]

Einem Oppositionellen glaube ich nicht mal, wenn er die Lottozahlen vom Wochenende vorliest. Es liegt in deren Natur, immer das Gegenteil zu behaupten, falsch zu liegen und im Nachhinein zu behaupten, recht gehabt zu haben.

@Pux,
Schon Jelzin stellte vor 30 Jahren klar, was passieren wird, sollte man Russland auf die Pelle rücken. Da spielt es keine Rolle ob Putin oder Donald Duck.
Wir haben nicht zugehört.
Und noch etwas.
Was glauben diese Idioten eigentlich, wer Putin ablöst?
Mutter Teresa?
Denk mal an einen Hardliner, der noch das alte Sowjetreich im Kopf hat.
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[muavenet]

Zitat von gerhardal

Dass sich Putin bei einem Sieg gegen die die Ukraine die baltischen Staaten vornehmen würde, gilt als möglich.

Aus dem Grund ist das Baltikum in der NATO, um genau dies zu verhindern. Bisherige russische Ziele haben letztenendes aber alle eine Gemeinsamkeit: sie sind nicht in Militärbündnisse integriert (Tschetschenien, Georgien, Syrien, Ukraine).

Kasjanow hat aber insofern recht, dass der dämliche (insbesondere europäische) Streichelkurs mehr ukrainische Opfer (und die Europäer einen höheren Preis) kostet, und dass die russische Reformation nicht mit Putins verdienter Neutralisierung abgeschlossen ist. Die beginnt erst, wenn die für ihre Untaten die kollektive Verantwortung übernehmen.

[Jason.M]

Zitat von muavenet

Die beginnt erst, wenn die für ihre Untaten die kollektive Verantwortung übernehmen.

Da kannst Du lange warten.
Das gilt ebenso für die USA im Irak... und weiteren befreundeten "Schurkenstaaten".

[User1803]

Eins steht doch fest und darüber können wir diskutieren oder nicht.
Das was Putin sagt, sollte man bitter ernst nehmen.
Ich für mein Teil glaube ihm, wenn er sagt das ist erst der Anfang.
Man sollte ihn nicht wieder unterschätzen und ihn ernst nehmen.
Und das er die NATO nicht ernst nimmt, naja, wir werden sehen.
Was nun die Aussage angeht ein anderer wäre nicht besser, ich glaub schon, dass auch ein Hardliner im Kreml Realist ist.
Vorausgesetzt er ist nicht durchgeknallt und hält sich für einen Zaren.

[abcmensch]

Von europäischen Staaten fordert er, gegen den Kreml klar Position zu beziehen.
...
An den Westen appellierte er, keine Zugeständnisse an Kreml-Chef Wladimir Putin zu machen...Auch Forderungen an die Ukraine, zugunsten einer Friedenslösung mit Moskau Gebiete an Russland abzutreten, sehe er äußerst kritisch.
...

Langsam amüsiert es mich wenn ich sowas höre.
Alle stehen aufgereiht am Spielfeldrand, jubeln der Ukraine zu, geben gute Ratschläge und gucken zu wie Russland unaufhaltsam das Spielfeld aufrollt. Was meinen die Leute denn was passiert? Ein Wunder?

Putin will gar nicht verhandeln, der wird den Krieg laufen lassen bis die Ukraine ja und ahmen zu allen sagt. Ganz einfach weil es für ihn keinen anderen Weg gibt, es darf keine souveräne Ukraine über bleiben sonst hat er verloren. Die Hand voll Waffen die Europa schickt sind dabei nur kleine Steinchen auf dem Weg.

[Jason.M]

Ich wundere mich auch jeden Tag über die "Bettelshow" dieses ukrainischen Kaspers, der bei uns schon den Spitznamen "Amerikanisches Kondom" hat. Wer schreibt denn dem die Reden? Bagdad Bob?
Selbst Stoltenberg hat schon gefressen, dass das wohl nix mit einem ukrainischen Sieg wird und spricht von Gebietsabtretungen, wobei ich mich frage was er damit wohl meint?
Doch nicht etwa die Krim oder den Donbas? Letztere haben doch schon 8 Jahre Bürgerkrieg mit der Ukraine und sollen jetzt wieder brav zurück?
Daher halten sich wohl auch immer mehr Staaten mit der Waffenhilfe zurück, zumal ein Teil scheinbar auf dem Schwarzmarkt verschwindet, die Russen einen anderen Teil vernichten und der Rest der Ukraine auch nicht weiterzuhelfen scheint.

@User1803
Ja, man sollte Putin zuhören, was man ja aber die letzten 8 Jahre nicht getan hat.
Kissinger hat es doch richtig erklärt. Wir haben den größten Rohstofflieferanten direkt in die Arme von China und Indien getrieben.
Russland wurde von uns wie der letzte Dreck behandelt und hat die Nase voll.
Die machen Ihre Geschaefte kuenftig im Osten.
Wie sollte Putin auch vor seinem eigenen Volk und den Eltern gefallener Soldaten rechtfertigen, dass er Rohstoffe zum Sonderpreis an Staaten liefert, die ihrerseits Waffen und an seinen Gegner geliefert haben.
Ein kleines Beispiel liefert Flüssiggas. Dieses kostet 6-7x mehr als jenes aus der russischen Pipeline. Wer letzten Winter eine Gasrechnung von 300 Euro/Monat hatte, zahlt im nächsten Winter 1500 oder mehr.
Ja, dir Rechnung geht auch mit Kunstdünger, Stahl, Titan, Harnstoff, Diesel, angereichtem Uran........... die Liste ist lang -- und was das fuer den Standort Deutschland bedeutet wird sich jeder denken können. Ab wann die ersten Staaten in Europa zusammenbrechen, weil sie die Energiekosten nicht mehr tragen können?

Ja, man sollte Putin zuhören, denn sonst pisst er auf Europa und wendet sich ganz ab.
Und glaubt bloß nicht, dass das, was Europa liefert, nicht längst aus China kommen kann.
Und die haben künftig noch den Vorteil günstiger Rohstoffe.
Ich schreibe hier von 3 Milliarden Menschen.
Übrigens fliegt Biden gerade nach Saudi-Arabien, um dem dortigen Prinzen den Hintern zu küssen.
Ein sehr schöner Kommentar, dem ich zwar nicht zustimme, der aber zum Nachdenken anregt.
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[MunichEast]

Zitat von Jason.M

Ich wundere mich auch jeden Tag über die "Bettelshow" dieses ukrainischen Kaspers, der bei uns schon den Spitznamen "Amerikanisches Kondom" hat. Wer schreibt denn dem die Reden? Bagdad Bob?

Schade das Du Dich in Diffamierungen verlierst und kein Interesse an einer erwachsenen Diskussion hast.